Wut: Eine prosoziale Emotion?

Dieser Beitrag wurde zunächst in niederländischer Sprache in der niederländischen Ausgabe (1/2017) des In-Mind Magazins veröffentlicht. Link zum Originalartikel:

http://nl.in-mind.org/article/boosheid-een-prosociale-emotie

 

Wut ist für viele ein bekanntes Gefühl. Wir werden zum Beispiel dann wütend, wenn wir uns ungerecht behandelt, betrogen oder beleidigt fühlen, und verleihen unserer Wut Ausdruck, indem wir schlagen, treten oder schreien. Obwohl es für viele Menschen selbstverständlich ist, dass Wut eine negative Emotion oder ein negatives Gefühl darstellt, zeigt meine Studie, dass man Wut auch als positive oder prosoziale Emotion verstehen kann. Tatsächlich können wütende Menschen auch ein Unrecht wiedergutmachen, indem sie Leidtragende entschädigen. Im Folgenden werde ich beschreiben, wann und warum Wut zu solchem prosozialen Verhalten führen kann.

Wut fühlt sich schlecht an und entsteht in Situationen, die wir z.B. negativ bewerten. Foto by composita via pixabay (Kostenloses Bild auf Pixabay - Wütend, Verärgert, Schmollen, CC: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).

Zuerst möchte ich erläutern, was der Begriff „prosoziales Verhalten“ eigentlich bedeutet. Prosoziales Verhalten ist solches Verhalten, das auf das Wohlergehen anderer ausgerichtet ist. Es ist damit das Gegenteil von dissozialem Verhalten. Warum nennt man dieses Verhalten „prosozial“ und nicht einfach nur „sozial“? In sozialwissenschaftlichen Kreisen gibt der Begriff „sozial“ lediglich an, dass es sich um ein Verhalten im Umgang mit anderen handelt, nicht jedoch die Natur dieses Verhaltens. Der Begriff „prosozial“ bezieht sich auf ein positives Verhalten gegenüber anderen, um deren Wohlbefinden zu fördern, etwa indem wir einer anderen Person helfen, sie unterstützen oder etwas mit ihr teilen.

Wenn Wut eine negative Emotion ist, wie kommt die Verbindung zu prosozialem Verhalten zustande? Um diese Frage zu beantworten, hilft es, sich zu vergegenwärtigen, was wir über Wut wissen. Einerseits kann Wut tatsächlich als negative Emotion betrachtet werden, wenn man das Erleben dieses Gefühls und die Situationen, in denen wir Wut empfinden, bedenkt: Wut fühlt sich schlecht an und entsteht in Situationen, die wir negativ bewerten, als ungerecht erachten, in denen wir uns betrogen oder beleidigt fühlen. An jede Emotion sind auch bestimmte Verhaltensweisen gekoppelt. Im Fall von Wut können sich diese Verhaltensweisen sowohl negativ als auch positiv äußern. Wut kann uns dazu anspornen, jemanden zu bestrafen oder sich an der Person zu rächen, die uns verletzt hat (Berkowitz, 1990; Nelissen & Zeelenberg, 2009; Roseman, Wiest & Swartz, 1994). Aber manchmal stehen auch die Belange anderer an erster Stelle: Wir stehen nicht nur für uns selbst, sondern auch für das Recht anderer ein, wenn wir wütend sind (Haidt, 2003). So können wir zum Beispiel Wut empfinden, wenn wir beobachten, wie eine unschuldige Person zusammengeschlagen wird. In solchen Situationen führt Wut nicht nur zu aggressivem oder strafendem Verhalten gegenüber den VerursacherInnen des Unrechts, sondern auch dazu, dass wir dem Opfer des Unrechts helfen, also prosoziales Verhalten.

Dieser Unterschied – Wut als Reaktion auf etwas, das einem selbst angetan wird (sogenannte First-Person-Wut) im Gegensatz zu Wut als Reaktion auf etwas, das einer anderen Person angetan wird (sogenannte Third-Person-Wut) – ist wichtig zum Verständnis des mit Wut assoziierten Verhaltens. In Third-Person-Situationen kann sich dieses Verhalten sowohl auf den/die TäterIn als auch auf das Opfer beziehen. Solche Situationen ermöglichen den Zugang zu prosozialem Verhalten. In First-Person-Situationen kann sich das Verhalten nur auf den/die TäterIn beziehen. Bestrafung ist in diesen Situationen ein logisches Verhalten. Kurz gesagt, wenn man wütend wegen etwas ist, das einem selbst angetan wurde, wird man eher geneigt sein, die TäterInnen zu bestrafen. Wenn man jedoch wütend ist, weil einer anderen Person etwas angetan wurde, so kann man sowohl dazu geneigt sein, die TäterInnen zu bestrafen, als auch dem Opfer zu helfen.

Nur wenige Studien liefern erste Hinweise, dass Wut in Third-Person-Situationen zu prosozialem Verhalten führen kann (siehe Van Doorn, Zeelenberg & Breugelmans, 2014, für eine detaillierte Übersicht). Diese zeigten, dass Wut in ungerechten Situationen, in denen anderen etwas angetan wird, in Zusammenhang mit der Unterstützung von Benachteiligten, der Hilfeleistung für Opfer und der Entschädigung von Leidtragenden steht (z. B. Lotz, Okimoto, Schlösser & Fetchenhauer, 2011; Montada & Schneider, 1989; Wakslak, Jost, Tyler & Chen, 2007). Ziel dieses Artikels ist es, zu beantworten, wann und warum Wut zu prosozialem Verhalten führt. In der vorliegenden Studie wurde prosoziales Verhalten gemessen, indem wütende TeilnehmerInnen gefragt wurden, inwieweit sie ihr eigenes Geld ausgeben möchten, um einem/r Leidtragenden zu helfen. Es wurde nicht untersucht, inwieweit wütende TeilnehmerInnen wollen, dass sich der Täter oder die Täterin dem Opfer gegenüber prosozial verhält (z. B. durch Entschädigung des Opfers). Diese Unterscheidung ist wichtig, weil die Art des Verhaltens von den damit verbundenen Kosten beeinflusst werden kann.

Wut führt zu prosozialem Verhalten

Zuerst wurde untersucht, inwieweit Personen im Alltag First-Person-Wut und Third-Person-Wut erleben. Die Ergebnisse zeigten, dass Wut in First-Person-Situationen ebenso oft erlebt wird wie in Third-Person-Situationen. So sind wir etwa genauso oft wütend auf etwas, was uns selbst widerfahren ist, wie auf etwas, das einer anderen Person widerfahren ist. Danach wurde untersucht, ob Third-Person-Wut zu prosozialem Verhalten führt. Wut wurde dadurch erzeugt, dass die TeilnehmerInnen dazu aufgefordert wurden, Situationen zu beschreiben, in denen sie selbst wütend waren (Erinnerungsaufgabe), oder indem die TeilnehmerInnen gebeten wurden, einen Text über eine Situation zu lesen, die Ärger verursacht (Szenario). Anschließend teilten die TeilnehmerInnen mit, inwieweit sie bereit wären, einen Täter oder eine Täterin zu bestrafen oder ein Die Wiederherstellung von Gerechtigkeit durch prosoziales Verhalten wird der Bestrafung der TäterInnen vorgezogen. WilliamCho via pixabay (https://pixabay.com/de/gerechtigkeit-definition-statue-2060093/, CC: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de)Opfer in einer unfairen Situation zu entschädigen. Wenn sich die TeilnehmerInnen entschlossen, das Opfer zu entschädigen, konnte dies auch aus empathischer Besorgnis heraus anstelle von Wut geschehen. Daher wurde auch gemessen, wie einfühlsam die TeilnehmerInnen waren. Die Ergebnisse zeigten, dass wütende TeilnehmerInnen in Third-Person-Situationen die Entschädigung eines Opfers der Bestrafung eines Täters bzw. einer Täterin vorzogen. Der Effekt von Wut auf diese Entschädigungstendenz konnte nicht durch mögliche empathische Gefühle erklärt werden (obwohl in dieser Studie festgestellt wurde, dass ein höheres Maß an Empathie prosoziales Verhalten förderte).

Warum führt Wut zu prosozialem Verhalten?

Darüber hinaus wurde eine mögliche Erklärung für prosoziales Verhalten von wütenden Menschen untersucht, nämlich die Theorie, dass wütende Menschen Ungerechtigkeit wiedergutmachen wollen. In den Studien wurde Wut durch das Einfühlen in Szenarien hervorgerufen, in denen einer Person Unrecht zuteilwurde. Anschließend lasen die TeilnehmerInnen, ob das Unrecht kompensiert wurde oder nicht, etwa indem die Polizei den Täter oder die Täterin bereits bestraft hatte oder die Versicherungsgesellschaft den Schaden eines Opfers bereits ausgeglichen hatte. Dann teilten die TeilnehmerInnen mit, wie wütend und wie bereit sie waren, sich dem Opfer gegenüber prosozial zu verhalten. Die Ergebnisse zeigten, dass Wut nur dann zu prosozialem Verhalten gegenüber dem Opfer führte, wenn durch dieses Verhalten ein Unrecht wiedergutgemacht werden konnte. Wenn die Gerechtigkeit von einer anderen Partei, wie der Polizei oder der Versicherungsgesellschaft, wiederhergestellt worden war, führte dies zu einer Abnahme sowohl der erlebten Wut als auch der Motivation, sich prosozial zu verhalten. In anderen Worten, wenn schon jemand anderes den Schaden behoben hatte, mussten die TeilnehmerInnen es nicht mehr selbst tun. In diesem Fall wurden die TeilnehmerInnen weniger wütend und zeigten dem Opfer gegenüber weniger prosoziales Verhalten. Darüber hinaus scheinen die Ergebnisse darauf hinzuweisen, dass Menschen weniger prosoziales Verhalten zeigen, wenn die andere Partei das Opfer kompensiert, als wenn die andere Partei die TäterInnen bestraft, obwohl diese Beobachtung statistisch nicht signifikant ist. Dies entspricht früheren Ergebnissen, die eine Präferenz für Entschädigungen anstelle von Bestrafungen zeigten.

Eine andere Studie, in der unser Wissen über Wut zum Einsatz kam, beinhaltete eine Analyse des Spendenverhaltens von (wütenden) TeilnehmerInnen. Insbesondere wurde untersucht, ob Wut zu prosozialem Verhalten in Form von Spenden für Wohltätigkeitsorganisationen führen kann, wenn man mit dieser Spende ein Unrecht ausgleichen kann. In dieser Studie wurde Wut durch eine Gedächtnisaufgabe hervorgerufen. Im AnschlussEs wurde untersucht, ob Wut zu prosozialem Verhalten in Form von Spenden führen kann. Bild: zhrefch via flickr (https://www.flickr.com/photos/zhrefch/22421245132/in/photolist-AahK2W, CC: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/) wurden die TeilnehmerInnen gefragt, inwieweit sie bereit seien, Geld an zwei verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden. Diese Wohltätigkeitsorganisationen unterschieden sich in dem Beitrag, den sie mit dem gesammelten Geld leisten konnten. Eine dieser Organisationen hatte eine speziell kompensierende Funktion: Mit der Spende würden weibliche Opfer von Menschenhandel unterstützt, um ihnen so den Start in ein neues Leben ermöglichen zu können. Eine andere Organisation hatte eine weniger kompensierende Funktion: Mit der Spende würden weibliche Opfer von Naturkatastrophen unterstützt, die sich zurzeit in Krisenzentren aufhielten. Die zuletzt genannte Organisation konzentrierte sich nicht auf eine konkrete Entschädigung der Leidtragenden, sondern hatte das Ziel, eine weitere Verschlechterung der Lage für diese Menschen zu verhindern. Auch in diesem Fall ist denkbar, dass Geld eher aus empathischer Fürsorge als aus Wut gespendet wurde. Darum wurde auch hier das Einfühlungsvermögen der TeilnehmerInnen als alternative Erklärung für ihr Spendenverhalten untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass wütende Personen mehr Geld spendeten, wenn die Spende eine kompensierende Funktion hatte, als wenn sie keine kompensierende Funktion hatte. TeilnehmerInnen, die keine Wut empfanden, spendeten gleich hohe Beträge an die Wohltätigkeitsorganisationen mit und ohne kompensierende Funktion. In Übereinstimmung mit früheren Ergebnissen führte Wut also nur zu prosozialem Verhalten, wenn dadurch ein Unrecht ausgeglichen werden kann. Der Effekt von Wut auf das Spendenverhalten entsteht unabhängig von Empathie.

Fazit

Bereits jetzt kann zusammenfassend festgehalten werden:

(1) Wut wird in First-Person-Situationen ebenso oft erlebt wie in Third-Person-Situationen;

(2) Verhalten, das zur Behebung von Unrecht führt, kann sowohl negativ (wie etwa die Bestrafung eines Täters oder einer Täterin) als auch prosozial (wie etwa die Entschädigung eines Opfers) sein;

(3) Wut führt eher zu prosozialem Verhalten, wenn man dadurch Unrecht beheben kann;

(4) die Wiederherstellung von Gerechtigkeit durch prosoziales Verhalten wird der Bestrafung der TäterInnen vorgezogen;

(5) prosoziales Verhalten, das aus Wut entsteht, kann zu höheren Spenden für gute Zwecke führen, wenn die Spende die Funktion hat, ein Unrecht wiedergutzumachen.

Der Nachweis, dass Wut nicht nur zu negativem und aggressivem Verhalten führen kann, und die Analyse der Bedingungen, unter denen Wut andere Reaktion hervorruft, erlauben eine neue Perspektive auf Wut.

Warum Menschen lieber kompensieren als bestrafen kann noch nicht eindeutig beantwortet werden und erfordert weitergehende Forschung. Eine mögliche Erklärung wäre, dass Strafen im Prinzip zwar die Gerechtigkeit wiederherstellen, aber das Opfer nicht aus seiner nachteiligen Situation befreien. Allgemeiner gesagt könnten die Menschen Entschädigungen bevorzugen, weil sie ein sichereres Ergebnis als Strafen bieten. Das bedeutet, dass man durch eine Entschädigung sicher ist, dass dem Opfer tatsächlich geholfen wurde. Bei Bestrafungen hingegen kann man nicht sicher sein, dass die TäterInnen auch weiterhin auf dem rechten Weg bleiben.

In der aktuellen Untersuchung waren keine der Ungerechtigkeiten besonders schwerwiegend. Es handelte sich um unfaire Geldeinteilungen, Diebstahl oder sinnlose Gewalt. Für zukünftige Forschungen wäre es interessant, die Verhaltenspräferenzen von wütenden Menschen in Third-Person-Situationen im Falle eines schwereren Verbrechens zu betrachten. Zwei mögliche Ergebnisse sind denkbar. Einerseits ist es möglich, dass die Kompensationspräferenz nur in Fällen von Delikten mit mittlerem Schweregrad vorliegt und dass Bestrafungen im Falle schwerer Straftaten bevorzugt werden. So zeigt eine Studie, dass Menschen im Falle schwerer Straftaten (jemanden gewaltsam aus dem Auto ziehen, um dieses zu stehlen) im Vergleich zu weniger schweren Straftaten (Geld aus einem Geldautomaten stehlen) eher gewillt sind, den Täter oder die Täterin zu bestrafen (Rucker, Polifroni, Tetlock & Scott, 2004). Andererseits bedeutet eine schwerwiegendere Straftat oft auch, dass ein Opfer zu höherem Schaden kommt. Darum könnte die Präferenz einer Entschädigung weiterhin vorhanden sein. Des Weiteren kann manches Unrecht nicht wieder gut gemacht werden, wodurch Bestrafung zur einzigen praktikablen Option wird. Selbst in solchen Fällen kann es jedoch geschehen, dass Menschen motiviert sind, dem Opfer zu helfen, wenn auch nicht durch Entschädigung. Zum Beispiel zeigt die oben genannte Studie, dass Menschen es akzeptabel finden, den für das Opfer entstandenen Schaden zu berücksichtigen, wenn das Strafmaß für den Täter oder die Täterin bestimmt wird (Lens, Van Doorn, Pemberton & Bogaerts, 2014).

Welche Implikationen sehe ich für die Gesellschaft? Ich bemerke eine Diskrepanz zwischen dem, was BeobachterInnen bevorzugen, nämlich die Entschädigung der Opfer, und dem, worauf sich unser Rechtssystem konzentriert, nämlich die Bestrafung der TäterInnen. Hierdurch kann womöglich teilweise die vorherrschende öffentliche Unzufriedenheit mit dem Niederländischen Bestrafungssystem (De Keijser, Van Koppen & Elffers, 2007) erklärt werden: Die Bestrafung des Täters oder der Täterin befreit ein Opfer nicht aus seiner misslichen Lage.

Da Bestrafen für viele Menschen nicht die bevorzugte Art ist, Gerechtigkeit zu schaffen, ist Entschädigung in einigen Fällen die bessere Alternative. Das soll nicht heißen, dass die Menschen nicht wollen, dass VerbrecherInnen bestraft werden oder dass die Gesellschaft nicht mehr über Bestrafungen informiert werden soll. Ein Vorschlag, der aus diesen Erläuterungen folgt, ist, dass die Gesellschaft stattdessen besser über die Entschädigung der Opfer informiert werden sollte; Informationen, die die Öffentlichkeit momentan nicht erreichen. Ein Teil der öffentlichen Unzufriedenheit über Bestrafungen kann womöglich dadurch gemindert werden, dass die Gesellschaft besser über Kompensationen informiert wird. Es gibt in den Niederlanden verschiedene Möglichkeiten, Opfer zu entschädigen. Das Erbringen einer Entschädigung stellt also nicht so sehr das Problem dar, sondern eher die Kenntnis, die die breite Öffentlichkeit hiervon hat.

Kurz gesagt kann Wut zwar womöglich nicht als prosoziales Gefühl klassifiziert werden, aber die Annahme, dass Wut in jeder Hinsicht eine negative Emotion darstellt, ist eine Fehleinschätzung.

Dieser Artikel basiert auf folgender Publikation:

Van Doorn, J. (2014). On anger and prosocial behavior. Ridderkerk: Ridderprint.

Literaturverzeichnis

Berkowitz, L. (1990). On the formation and regulation of anger and aggression. A cognitive-neoassociationistic analysis. American Psychologist, 45, 494–503. doi: 10.1037/0003-066X.45.4.494

De Keijser, J. W., Van Koppen, P. J., & Elffers, H. (2007). Bridging the gap between judges and the public? A multi-method study. Journal of Experimental Criminology, 3, 131–161. doi:10.1007/s11292-007-9031-3

Haidt, J. (2003). The moral emotions. In R. J. Davidson, K. R. Scherer, & H. H. Goldsmith (Eds.), Handbook of affective sciences (pp. 852–870). Oxford: Oxford University Press.

Lens, K. M. E., Van Doorn, J., Pemberton, A., & Bogaerts, S. (2014). You shouldn’t feel that way! Extending the emotional victim effect through the mediating role of expectancy violation. Psychology, Crime & Law, 20, 326–338. doi:10.1080/1068316X.2013.777962

Lotz, S., Okimoto, T. G., Schlösser, T., & Fetchenhauer, D. (2011). Punitive versus compensatory reactions to injustice: Emotional antecedents to third-party interventions. Journal of Experimental Social Psychology, 47, 477–480. doi:10.1016/j.jesp.2010.10.004

Montada, L., & Schneider, A. (1989). Justice and emotional reactions to the disadvantaged. Social Justice Research, 3, 313–344. doi:10.1007/BF01048081

Nelissen, R. M. A., & Zeelenberg, M. (2009). Moral emotions as determinants of third party punishment: Anger, guilt, and the functions of altruistic sanctions. Judgment and Decision Making, 4, 543–553. Retrieved from http://journal.sjdm.org/91001/jdm91001.pdf

Roseman, I. J., Wiest, C., & Swartz, T. S. (1994). Phenomenology, behaviors, and goals differentiate discrete emotions. Journal of Personality and Social Psychology, 67, 206–221. doi:10.1037/0022-3514.67.2.206

Rucker, D. D., Polifroni, M., Tetlock, P. E., & Scott, A. L. (2004). On the assignment of punishment: The impact of general-societal threat and the moderating role of severity. Personality and Social Psychology Bulletin, 30, 673–684. doi:10.1177/0146167203262849

Van Doorn, J., Zeelenberg, M., & Breugelmans, S. M. (2014). Anger and prosocial behavior. Emotion Review, 6, 266-273. doi:10.1177/1754073914523794

Wakslak, C. J., Jost, J. T., Tyler, T. R., & Chen, E. S. (2007). Moral outrage mediates the dampening effect of system justification on support for redistributive social policies. Psychological Science, 18, 267–274. doi: 10.1111/j.1467-9280.2007.01887.x