„Funkel, funkel, kleiner Stern“ – mein Baby mag das Lied so gern

Ein schönes Bild: Eine junge Frau legt eine kleine Spieluhr auf ihren kugelrunden Bauch und spielt dem werdenden Leben ein Lied vor. Viele Mütter berichten, dass sich ihre Babys beruhigen, wenn sie Lieder hören, die sie schon aus der Schwangerschaft kennen. Liegt das wirklich daran, dass Kinder sich an Lieder aus der Schwangerschaft erinnern können?

pianoAn der Universität von Helsinki ging ein Forschungsteam dieser Frage nach. Es untersuchte in einer Studie, ob Kinder im Mutterleib in der Lage sind, eine Melodie nach der Geburt und vier Monate danach noch  wiederzuerkennen. Hierzu wurden zwei Gruppen von Kindern verglichen. Eine Gruppe von Kindern hörte immer wieder die Melodie „Funkel, funkel, kleiner Stern“ im Mutterleib am Ende der Schwangerschaft. Der anderen Gruppe wurde diese Melodie nicht vorgespielt.

Nach der Geburt und vier Monate später hörten die Kinder eine veränderte Version der Melodie „Funkel, funkel, kleiner Stern“. Hierbei wurden einzelne Töne der Melodie verändert. Um den Lerneffekt zu untersuchen, wurden mittels Elektroenzephalografie (EEG) die Hirnströme für bekannte und veränderte Töne gemessen.

Es zeigte sich, dass Kinder, die die Melodie im Mutterleib gehört hatten, sowohl nach der Geburt als auch vier Monate darauf im EEG stärkere Reaktionen auf bekannte Töne aufwiesen als Kinder, die diese Melodie nicht gehört hatten.

Wie durch die Berichte von Müttern vermutet, können Kinder also Lieder, die sie im Mutterleib gehört haben, sowohl nach der Geburt als auch vier Monate danach noch wiedererkennen. Bedeutet das, die Kinder lassen sich durch diese bekannten Lieder auch besser beruhigen? Darüber sagt die Studie noch nichts aus – Folgeuntersuchungen sind also noch nötig, um abzuschätzen, welchen praktischen Nutzen es hat, dem Baby im Bauch Musik vorzuspielen.

Quelle:

Partanen, E., Kujala, T., Tervaniemi, M., & Huotilainen, M. (2013). Prenatal music exposure induces long-term neural effects. PLoS ONE 8(10), e78946. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0078946

Bildquelle:

stevepb via Pixabay

CC