Das ist Cringe! – Moment. Was ist Cringe?
Das Wort „Cringe“ ist in aller Munde. Aber was ist Cringe überhaupt? Wie kann man es beschreiben? Ein Erklärungsversuch über etablierte psychologische Konstrukte.
Auf YouTube gibt es seit einigen Jahren zahlreiche „Cringe Compilations“ oder andere Videos mit dem Hinweis im Titel „Try not to cringe“ (dt. „Versuche, nicht zusammenzuzucken“), deren Klickzahlen sich im Millionenbereich bewegen. Viele Personen verwenden dieses Wort, das sich im Deutschen ungefähr mit „zusammenzucken“, „erschaudern“ oder „zurückschrecken“ wiedergeben lässt – etwa Internet-User, die über schlechte Werbespots reden (Gomez-Mejia, 2020), oder Jugendliche, die sich über Social-Media-Inhalte austauschen (Carlquist et al., 2019). 2021 wurde „Cringe“ zum Jugendwort des Jahres gewählt.
Aber was ist Cringe überhaupt? Auf der entsprechenden Seite des Urban Dictionary, eines Online-Wörterbuchs für Slangausdrücke, wird Cringe als ein
Gefühl von
Peinlichkeit beschrieben, das man als Antwort auf eine peinliche Person verspürt. Ein Subreddit zu Cringe trägt den Titel „When it hurts to watch“ (dt. „Wenn es weh tut, zuzuschauen“). Schaut man sich selbst solche Cringe-Videos an und beobachtet seine Reaktion darauf, scheinen die Laiendefinitionen durchaus sinnvoll: Man empfindet ein Unwohlsein über das (Fehl-)Verhalten der Person in dem Cringe-Video – so etwa bei einem Ausschnitt aus der Dating-Serie Love at First Kiss, in der sich zwei Singles bei ihrer ersten Begegnung zuallererst einmal küssen. Besonders beliebt (über elf Millionen Clicks auf YouTube) ist die Begegnung zwischen Josh und Emily (zu finden unter Cringe at First Kiss | Love at First Kiss beziehungsweise hier): Vor der Begegnung zeigt sich Josh noch sehr zuversichtlich hinsichtlich des Treffens. Allerdings wird aus dem geplanten Kuss eine äußerst merkwürdige und viel zu lang andauernde Umarmung, die nicht nur für Emily irritierend, unangenehm und peinlich ist, sondern auch für die Zuschauer und Zuschauerinnen.
Die Kombination aus Laiendefinition und Selbstbeobachtung liefert einige nützliche Anhaltspunkte zum besseren Verständnis der Grundkonstellation, die bei Cringe vorliegt: Es gibt eine Person, die empfindet; eine andere Person, die sich auf eine bestimme Weise verhält und auf die sich die Empfindung bezieht; und schließlich die Emotion, die aufgrund eines bestimmten Verhaltens hervorgerufen wird. Von hier aus kann man nun versuchen, sich über etablierte psychologische Konstrukte und bereits erforschte Emotionen dem Phänomen Cringe anzunähern.
Was also ist das für eine Emotion, die sich hinter Cringe verbirgt? Cringe dürfte eine gemischte Emotion (mixed emotion) sein. Solche Emotionen beschreiben das gleichzeitige Auftreten von Emotionen unterschiedlicher Valenz – z. B.: Nachdem Personen den Film Das Leben ist schön angeschaut haben, fühlen sich einige traurig und gleichzeitig glücklich (Larsen & McGraw, 2014). Auf Cringe bezogen hieße das: Personen empfinden eine positive Emotion (sonst würden wohl nicht so viele von ihnen Cringe-Videos anschauen) und zugleich eine negative. In diesem Beitrag wollen wir uns den negativen Emotionen hinter Cringe widmen.
Das Empfinden von Schuld und Scham als Ursache von Cringe?
Zu den negativen Emotionen, die wir als Antwort auf ein bestimmtes Verhalten erleben, gehören Schuld (guilt) und Scham (shame). Bei Schuld bewertet sich eine Person aufgrund eines bestimmten von ihr gezeigten Verhaltens, durch das sie jemand anderes verletzt hat (z. B. weil sie eine Körperverletzung begangen hat), sehr negativ („Ich bin ein schlechter Mensch“) und ist motiviert, dieses Verhalten wiedergutzumachen (etwa durch Erstversorgung, Geständnis, Entschuldigung). Schuld kann innerhalb einer Person stattfinden, ohne dass jemand anderes vom Fehlverhalten weiß. Scham hingegen tritt erst dann auf, wenn es Zeugen eines moralisch schlechten Verhaltens gibt oder, wenn man die Mitglieder der eigenen Gruppe enttäuscht. Hier bewertet sich die Person aufgrund ihres gesamten Selbst negativ, sieht sich als wertlos an und verspürt das Verlangen, sich zu verstecken (Buss, 1980).
Wichtig ist an dieser Stelle, dass es sich bei Schuld und Scham um sogenannte selbst-bezogene Emotionen (self-conscious emotions) handelt, also Emotionen, die man primär in Bezug auf sich selbst bzw. seine eigenen Taten verspürt. Jemand ist stolz auf seine Leistung (Lewis, 2016). Oder: Jemand schämt sich für sein Fehlverhalten. Diesen Selbstbezug gibt es aber nicht bei allen (negativen) Emotionen: So empfinden Menschen Furcht vor allem vor Bedrohungen von außen. Furcht bezieht sich also auf etwas anderes als das Selbst. Doch inwiefern kann uns das Nachdenken über selbst-bezogene Emotionen wie Schuld und Scham helfen, das Phänomen Cringe zu verstehen? Immerhin zeigen Cringe-Videos das Verhalten anderer Personen, auf das man dann negativ reagiert. Man empfindet also etwas – aber nicht wegen sich selbst, sondern wegen einer anderen Person.
Über die Bedeutung von Stellvertreter-Emotionen
Allerdings kann man Emotionen, wenn man sie bei seinem Gegenüber wahrnimmt, auch stellvertretend für dieses Gegenüber empfinden. In diesem Fall spricht man dann von stellvertretend empfundene Emotionen (vicarious emotions; Keysers & Gazzola, 2009). Schuld und Scham etwa kann man nicht nur in Bezug auf eigene Taten empfinden, sondern auch in Bezug auf die einer anderen Person – und das ganz ohne, dass man selbst für jene Tat verantwortlich ist. Einerseits kann man Stellvertreter - Schuld bzw. Stellvertreter- Scham empfinden, indem man sich empathisch in die andere Person hineinversetzt (sog. empathic shame). Andererseits kann man Stellvertreter- Schuld bzw. Stellvertreter- Scham empfinden, weil der Missetäter oder die Missetäterin der eigenen Gruppe angehört. Das mag etwa dann der Fall sein, wenn man selbst mit jemanden verwandt ist, der eine Körperverletzung begangen hat, und sich dann im Namen der gesamten Familie für diese Person schuldig fühlt. Mit dieser Emotion kann die Missetäterin oder der Missetäter bestraft werden, wodurch die Normen innerhalb der Gruppe aufrechterhalten bzw. wiederhergestellt werden können (Welten et al., 2012).
Von Stellvertreter-Emotionen zu empfundener Peinlichkeit
Sind Schuld und Scham als Stellvertreter-Emotionen also geeignet, um zu beschreiben, welche emotionalen Prozesse beim Cringe-Erleben ablaufen? Es gibt mindestens ein zentrales Argument, das dagegenspricht: Schuld und Scham sind in der Regel schwerwiegende und langandauernde Reaktionen auf gravierendes Fehlverhalten. Dazu mag eine Körperverletzung zählen oder auch der Verrat an Freunden – aber doch kein peinliches Video, in dem sich jemand zum Narren macht. Da erscheint empfundene Peinlichkeit (embarrassment) passender: Hierbei handelt es sich um eine negative Emotion als Reaktion auf ein Fehlverhalten oder eine Normverletzung, allerdings sind dabei die Missetat wie auch die Intensität der Emotion weniger schwerwiegend; es ist also weniger eine schmerzvolle Emotion als lediglich eine unangenehme (Lewis, 2016). Empfundene Peinlichkeit ist eine selbst-bezogene, unangenehme emotionale Antwort auf Verletzung von Erwartungen oder sozialen Normen (Uysal et al., 2014). Sie wird nicht durch schweres moralisches, sondern durch triviales und kurzfristiges Fehlverhalten verursacht (Buss, 1980) und entsteht in einer Person, wenn diese bemerkt, dass ihr eigenes Selbstbild nicht mit dem Bild übereinstimmt, das andere von ihr haben (Lewis, 2016).
Dies kann in Situationen vorkommen, über die man die Kontrolle verliert, oder aber, wenn man sich nicht der gebotenen Etikette entsprechend gegenüber anderen verhält oder übertrieben stark gelobt wird (Buss, 1980). Wichtig dabei ist: Peinlichkeit braucht Zeugen bzw. Zeuginnen (Lewis, 2016). Diese können real sein (z. B. die Personen, die einen in der peinlichen Situation beobachten), aber auch imaginiert (z. B. wenn man alleine etwas Peinliches an sich selbst bemerkt – etwa einen Riss in der Hose – und sich fragt, wie andere bei einem solchen Anblickdarüber denken würden; vgl. hierzu auch Mayer et al., 2021).
Typische Reaktionen in solchen Situationen sind Erröten, nervöses Lachen und Blickvermeidung. Dies sind Signale an die Zeuginnen und Zeugen des peinlichen Ereignisses, die ihnen zu erkennen geben, dass man sich selbst der peinlichen Situation bewusst ist und diese bereut bzw. sie einem tatsächlich peinlich ist. Somit sehen die Zeugen und Zeuginnen der Peinlichkeit, dass der Missetäter oder die Missetäterin sich über die Peinlichkeit im Klaren ist und ansonsten immer noch die üblichen Normen respektiert (Krach et al., 2016), dass diese Peinlichkeit also nur ein Versehen war. Dadurch sind Zeuginnen und Zeugen der Peinlichkeit eher dazu geneigt, über den Fauxpas der peinlichkeitsverursachenden Person hinwegzusehen (Marcus, 1999).
Von empfundener Peinlichkeit zur Fremdscham – und darüber hinaus
Angesichts dieser Charakteristika erscheint empfundene Peinlichkeit als vielversprechender Kandidat zur Erklärung von Cringe. Allerdings ist man beim Betrachten von Cringe-Videos nicht aufgrund des eigenen Verhaltens peinlich berührt, sondern aufgrund des Verhaltens anderer. Hier greift wieder die Idee von Stellvertreter-Emotionen: Stellvertretend empfundene Peinlichkeit ist jene Peinlichkeit, die man empfindet, wenn man jemand anderes bei etwas Peinlichem beobachtet (Uysal et al., 2014) und die betreffende Person selbst sich dessen nicht bewusst ist (Paulus et al., 2018). Diese bisher etwas umständlich als stellvertretend empfundene Peinlichkeit beschriebene Emotion ist unter einem anderen Namen bekannter: Fremdscham.
In vielen Videos, die man als Cringe bezeichnen würde, ist sich die Person, die den Cringe-Moment verursacht, der Fremdscham, die sie auslöst, gar nicht bewusst – etwa, wenn jemand ein Video davon aufnimmt, wie er singt, ohne zu bemerken, dass er gar nicht singen kann. Den Zuschauerinnen und Zuschauern des Videos hingegen fällt das mangelhafte Talent des Sängers sofort auf und sie schämen sich in Abwesenheit irgendwelcher Peinlichkeitszeichen auf Seiten des Sängers stellvertretend für diesen. Dieses Unwissen um das eigene Fremdscham-Potenzial scheint also wichtig – und markiert gleichzeitig einen wichtigen Unterschied zu einer anderen Emotion, die man häufig empfindet, wenn man andere Personen beobachtet, die sich lächerlich machen (man denke nur an talentlose Kandidaten und Kandidatinnen in den Vorrunden einer bestimmten Musik-Casting-Show): Schadenfreude, also die Freude über das Missgeschick und den daraus resultierenden Schaden anderer (Paulus et al., 2018). Bei scheiternden Kandidatinnen und Kandidaten in Casting-Shows mag Schadenfreude eine sinnvolle Beschreibung für die dabei empfundene Emotion sein. Allerdings hilft Schadenfreude nicht, die Emotion zu erklären, die Zuschauerinnen und Zuschauer bei Cringe-Videos empfinden, in denen eine Person z. B. sehr schlecht singt, aber ansonsten weder Missgeschick noch Schaden erleidet.
Folglich scheint Fremdscham eine vielversprechende Erklärung für das Phänomen Cringe zu sein, aber womöglich keine ausreichende. Denn geht man davon aus, dass Fremdscham eine unangenehme Empfindung ist, bleibt die Frage bestehen, weshalb sich Menschen anscheinend gerne (wenn man die Millionen-Klickzahlen mancher Cringe-Videos betrachtet) solche Videos anschauen. Warum sollte man eine unangenehme Emotion wiederholt erleben wollen? Dies ist keine Cringe-spezifische Frage, sondern eine, die auch andere Genres von aversiven Medieninhalten tangiert (z. B. Horrorfilme, gewalthaltige oder traurige Filme). So deutet Forschung zur Rezeption gewalthaltiger Filme darauf hin, dass wahrgenommene Gewalt (also der aversive Medieninhalt) in einem Filmtrailer das Interesse, den ganzen Film anzusehen, reduziert. Jedoch war das nicht der Fall, wenn die Gewalt als bedeutungsvoll, berührend oder als gedankenanregend wahrgenommen wurde (Bartsch & Mares, 2014). Übertragen auf Cringe wäre es vorstellbar, dass ein als peinlich wahrgenommener Medieninhalt dennoch angeschaut wird, weil das Interesse daran von anderen Faktoren als der empfundenen Fremdscham abhängt. Anders gesagt: Wenn Fremdscham den negativen Pol der gemischten Emotion Cringe abbildet, so müsste es eigentlich gleichzeitig einen positiven Pol geben. Denkbar wäre, dass Personen die drohende Fremdscham im Austausch für Spaß und Unterhaltung in Kauf nehmen.
Eine andere Überlegung zu aversiven Medieninhalten im Allgemeinen ist, dass Zuschauerinnen und Zuschauer für deren Rezeption sozial belohnt werden, etwa weil durch das gemeinsame Anschauen eines gewalthaltigen Films eine gemeinsame Erfahrung geschaffen wird (Bartsch & Mares, 2014). Ähnlich dazu könnte man das Schauen von Cringe-Videos begreifen: Eine Zuschauerin oder ein Zuschauer betrachtet ein viel geteiltes Cringe-Video und verspürt Fremdscham, so wie sie schon andere Zuschauerinnen und Zuschauer dieses Videos empfunden haben dürften. Dadurch, dass die Person ähnliche Emotionen wie die anderen empfindet und sich somit als sensibel für die dargestellte Normverletzung zeigt (immerhin geht es ja bei Fremdscham und in Teilen wohl auch bei Cringe genau darum), sieht sich die Zuschauerin oder der Zuschauer als Mitglied einer Gemeinschaft (hier: der Online-Community).
Weiterhin möglich wäre, dass ein Zuschauer oder eine Zuschauerin mit der Rezeption von Cringe-Inhalten nicht nur testet, ob er oder sie die Normen der Gemeinschaft kennt und auf ihre Verletzung ähnlich reagiert wie die Community, sondern die Inhalte – im Sinne der Theorie des sozialen Lernens (Debiec & Olson, 2017) – auch nutzt, um eben diese Normen kennenzulernen. Jemand würde vom Ansehen des oben erwähnten Ausschnitts von Love at First Kiss also nicht nur ein starkes Empfinden von Fremdscham mitnehmen, sondern auch die Lektion, wie eine erste romantische Begegnung besser nicht ablaufen sollte.
Auch wenn diese auf Basis etablierter Theorien getroffenen Vermutungen plausibel klingen mögen, so steht eine empirische Überprüfung noch aus: Insgesamt gibt es bisher kaum psychologische Forschung zum Phänomen Cringe. Gerade die hier zusammengetragenen Gedanken machen aber deutlich, weshalb es sich lohnen könnte, Cringe nicht nur als kurioses Phänomen, sondern als ernstzunehmenden Untersuchungsgegenstand psychologischer Forschung zu betrachten.
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Literaturverzeichnis
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