Ist der Sehsinn unser wichtigster Sinn? Nachdenken über die Dominanz des Visuellen
Menschen haben fünf Sinne: Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken. Intuitiv scheint klar, dass der Sehsinn für uns der wichtigste Sinn ist. Aber stimmt diese Intuition – und auf welche Argumente kann sie sich stützen? Ein genauerer Blick zeigt, dass die Dinge komplizierter sind: Tatsächlich unterliegt die Wichtigkeit, die den Sinnen beigemessen wird, historischen und kulturellen Schwankungen. Zumindest das Ausmaß der Dominanz des Visuellen ist keine Naturkonstante. Diese Erkenntnis kann uns helfen, den Wert unserer nicht-visuellen Sinne neu zu entdecken.
Welcher Ihrer fünf Sinne würde Ihnen am meisten fehlen, wenn Sie ihn verlieren würden? Wenn es Ihnen geht wie der überwältigenden Mehrheit der Befragten in einer kürzlich durchgeführten Umfrage (Hutmacher, 2019), dann lautet Ihre Antwort: der Sehsinn. Etwa drei Viertel der Befragten waren dieser Meinung. Einige von Ihnen entschieden sich auch für den Hör- oder den Tastsinn, Riechen und Schmecken waren dagegen beinahe bedeutungslos. Dasselbe Muster findet sich, wenn man untersucht, welcher Sinn in der Wissenschaft am intensivsten beforscht wird: Es gibt mehr Studien zum Sehsinn als zu den anderen vier Sinnen zusammengenommen (Gallace & Spence, 2009; Hutmacher, 2019). Aber warum ist das so? Blättert man in einführenden Psychologie-Lehrbüchern (z. B. Pike et al., 2012), dann werden einem vor allem zwei Argumente begegnen. Demnach ist der Sehsinn unser wichtigster Sinn, weil wir im Alltag am nötigsten auf ihn angewiesen sind und weil unser Gehirn auf die Verarbeitung visueller Reize spezialisiert ist. Unterziehen wir diese beiden Argumente nacheinander einer kritischen Überprüfung.
Die Bedeutung unserer Sinne im Alltag
Die Bedeutung des Sehsinns im Alltag ist offenkundig: Bei den meisten täglichen Aktivitäten verlassen sich sehende Menschen in irgendeiner Weise auf das Funktionieren ihres visuellen Systems. Das beginnt schon beim Lesen dieses Textes und gilt in ähnlicher Weise für viele Tätigkeiten – vom Einkaufen und Filmeschauen bis hin zum Autofahren und Fußballspielen. Der Sehsinn leistet wichtige Dienste, wenn es darum geht, unsere Umgebung wahrzunehmen und uns im Raum zu orientieren, das heißt: wenn es darum geht, Objekte zu lokalisieren und ihre Größe oder ihre Abstände zueinander zu bestimmen, aber auch, wenn wir Bewegungen ausführen. Vor diesem Hintergrund fällt es uns leicht, zu verstehen, warum viele Menschen den Verlust ihres Sehsinns so sehr fürchten.
Dabei sollten wir jedoch nicht vergessen, dass unsere modernen (westlichen) Gesellschaften blinden Menschen zahlreiche Hilfestellungen bieten: Der Verlust des Sehsinns ist mit Sicherheit eine einschneidende Veränderung, aber er gefährdet in der Regel nicht das Überleben des Individuums. Oder anders gesagt: Während Menschen, die sehen können, sehr starke Angst vor dem Verlust ihres Augenlichts haben, kommen blinde Menschen im Alltag im Normalfall durchaus zurecht.
Aber wie wirkt sich der Verlust eines anderen Sinns wie beispielsweise des Tastsinns auf den Menschen aus? Falls Sie noch nie etwas von einem völligen Funktionsausfall des Tastsinns gehört haben, so ist das nicht weiter erstaunlich: Er kommt praktisch nicht vor. Die wenigen Fälle, die aber doch vorkommen, sind dafür umso aufschlussreicher. Betrachten wir das Beispiel von Ian Waterman (siehe hierzu Cole, 1995; Robles-De-La-Torre, 2006). Ian Waterman war 19 Jahre alt, als er innerhalb weniger Tage einen vollständigen Verlust seines Tastsinns erlitt – vermutlich als Resultat einer Autoimmunreaktion im Nachgang einer Virusinfektion. Dieser umfassende Verlust des Tastsinns bedeutete nicht nur den Verlust der Fähigkeit, Berührungen auf seiner Haut zu detektieren, sondern auch den Verlust der Fähigkeit, die Lage und Bewegung des eigenen Körpers wahrzunehmen. Die Konsequenzen waren dramatisch. Ian Waterman konnte nicht mehr gehen und nicht mehr stehen, eine kontrollierte Bewegung seiner Extremitäten war unmöglich. Wenn er im Bett lag, konnte er weder das Bett noch seinen eigenen Körper spüren und hatte das beängstigende Gefühl, im Raum zu schweben. Ian Waterman benötigte zwei Monate, um wieder sitzen zu lernen, und eineinhalb weitere Jahre, bis es ihm gelang, zu stehen. Nach einigen weiteren Monaten konnte er auch wieder laufen, langsam und wackelig zwar, aber immerhin. Diese Verbesserung seines Zustandes war jedoch nicht auf eine Erholung seiner Nervenfasern zurückzuführen, sondern darauf, dass es ihm nach vielen mühsamen und kräftezehrenden Übungen halbwegs gelang, die Position seines Körpers visuell zu kontrollieren. An eine Rückkehr in ein normales Alltags- und Berufsleben war dennoch nicht zu denken.
Was lernen wir daraus? Zum einen, dass ein vollständiger Funktionsausfall des Tastsinns mindestens ebenso dramatische, wenn nicht noch viel dramatischere Folgen nach sich ziehen kann als ein vollständiger Funktionsausfall des Sehsinns. Und zum anderen, dass wir die Bedeutung unserer nicht-visuellen Sinne nicht unterschätzen sollten, nur weil der Sehsinn bei vielen alltäglichen Verrichtungen – im wahrsten Sinne des Wortes – offensichtlich der wichtigste Sinn zu sein scheint. Dieser letzte Punkt lässt sich anhand einer Studie aus dem Kontext der Ausübung von Ballsportarten noch einmal verdeutlichen (Sors et al., 2017): Auch bei Ballsportarten würde man intuitiv davon ausgehen, dass die Verarbeitung visueller Informationen besonders zentral ist – denn woher sollte man sonst wissen, wo sich der Ball befindet? Es konnte jedoch gezeigt werden, dass im Hinblick auf die Beurteilung mancher Merkmale (wie z. B. Schuss- und Schlagstärke) nicht-visuelle – und im konkreten Fall insbesondere auditive – Informationen mindestens genauso wichtig sein können.
Ist unser Gehirn auf die Verarbeitung visueller Reize spezialisiert?
Was aber ist mit dem Argument, dass der Sehsinn unser wichtigster Sinn ist, weil sich unser Gehirn auf die Verarbeitung visueller Reize spezialisiert hat? Es ist richtig, dass frühere Untersuchungen nachzuweisen versucht haben, dass sich ein gewichtiger Prozentsatz des menschlichen Gehirns mit der Verarbeitung visueller Informationen befasst, während die eingehenden Informationen aus den anderen Sinneskanälen in deutlich kleineren Gehirnregionen verarbeitet werden (z. B. Van Essen et al., 1990).
Allerdings haben diese Befunde in jüngerer Zeit eine kritische Neubewertung erfahren. Insbesondere ist darauf hingewiesen worden, dass man sich die Gehirnareale, die für die Verarbeitung von Informationen aus den verschiedenen Sinnesmodalitäten zuständig sind, nicht als streng gegeneinander abgeschlossene Module vorstellen darf (z. B. Ghazanfar & Schroeder, 2006; Lacey & Sathian, 2008): Es scheint vielmehr so zu sein, dass die aus verschiedenen Sinnen eintreffenden Informationen größtenteils gemeinsam und integrativ verarbeitet werden. Das heißt, dass Gehirnareale, von denen man früher dachte, dass sie ausschließlich Informationen aus einem Sinneskanal nutzen, tatsächlich schon in sehr frühen Phasen der Verarbeitung Informationen aus anderen Sinneskanälen einbeziehen.
Aber einmal abgesehen davon: Weshalb sollte man die Größe eines Gehirnareals überhaupt als primären Indikator für die Wichtigkeit eines Sinnes heranziehen? Es sind durchaus auch andere anatomisch-biologische Kriterien denkbar, beispielsweise die Anzahl verschiedener Rezeptorzellen. Und da schneidet das Sehen verhältnismäßig schlecht ab: Wir haben gerade einmal drei verschiedene Rezeptoren für das Farbsehen (sog. ‚Zapfen‘; je einen für rot, grün und blau) sowie einen weiteren Rezeptortyp (sog. ‚Stäbchen‘), der auf das Sehen in der Nacht spezialisiert ist. Für das Riechen stehen uns demgegenüber mehrere hundert verschiedene Rezeptortypen zur Verfügung (z. B. Axel, 1995). Und um noch ein weiteres Kriterium ins Spiel zu bringen: Während die Rezeptorzellen der meisten Sinnesorgane an ganz spezifischen Punkten unseres Körpers sitzen (Augen, Ohren, Nase, Zunge), sind die Rezeptorzellen des Tastsinns über den ganzen Körper verteilt, was die Haut zum größten menschlichen Sinnesorgan macht (vgl. Martini & Nath, 2009).
Um Missverständnissen vorzubeugen: All diese Überlegungen zielen nicht darauf ab, dem Sehsinn seine Wichtigkeit abzusprechen. Es geht auch nicht darum, zu argumentieren, dass statt des Sehsinns (aufgrund der Größe des visuellen Areals im Gehirn) nun das Riechen (aufgrund der höheren Anzahl verschiedener Rezeptortypen) oder der Tastsinn (aufgrund der Größe des Sinnesorgans) als wichtigster Sinn gelten sollten. Keines der ins Spiel gebrachten Kriterien verkündet uns eine definitive Wahrheit. Aber die Tatsache, dass es verschiedene Kriterien gibt und dass nicht alle von ihnen den Sehsinn als wichtigsten Sinn ausweisen, zeigt, dass wir die Bedeutung, die wir dem Sehsinn beimessen, nicht als unveränderliches Naturgesetz betrachten sollten. Lässt sich die überragende Bedeutung des Sehsinns dann aber vielleicht noch anders erklären? Die kurze Antwort lautet: Ja, nämlich kulturell und historisch.
Die historisch-kulturelle Perspektive: Vom Leben in einer visuellen Gesellschaft
Wirft man einen Blick in die europäische Geistesgeschichte, so stellt man fest, dass der Sehsinn schon bei Platon und Aristoteles den Spitzenplatz in der Hierarchie der Sinne einnimmt (für einen geschichtlichen Überblick siehe Jütte, 2005). Thront das Sehen also doch unangefochten über allen anderen Sinnen? Nicht ganz. Schon die aristotelische Hierarchie ist auf den zweiten Blick weniger strikt, als es zunächst den Anschein haben mag. Zwar stellt Aristoteles den Sehsinn über alle anderen Sinne. Gleichzeitig aber hält er den Tastsinn für den grundlegendsten aller Sinne und argumentiert, dass es ohne den Tastsinn auch keinen der anderen Sinne geben könnte (vgl. Jütte, 2005). Und auch jenseits der Philosophie des Aristoteles gibt es einige interessante Beobachtungen, die das scheinbar klare Bild weiter verwischen.
In einer vor wenigen Jahren veröffentlichten Studie (Majid et al., 2018) wurde die Hierarchie der Sinne in zwanzig verschiedenen Sprachen untersucht. Für ihre Untersuchung kreierten die AutorInnen Stimulusmaterial für jeden der fünf Sinne und baten die Versuchspersonen, dieses Material verbal zu beschreiben (Welche Farbe hat dieses Objekt? Was ist das für ein Geräusch?), um herauszufinden, wie detailliert die verschiedenen Stimuli in der jeweiligen Sprache kodiert werden. Es könnte zum Beispiel sein, so die Idee, dass manche Sprachen über ein sehr begrenztes Vokabular zur Beschreibung von Geschmacksempfindungen verfügen (z. B. ‚süß‘, ‚bitter‘), während andere Sprachen nuanciertere Begriffe kennen (z. B. ein spezifisches Wort für ‚zunächst-süß-aber-auch-ein-wenig-bitter-wenn-man-es-lange-genug-kaut‘). Interessanterweise zeigte sich über die verschiedenen Sprachen hinweg keine universell gültige Sinneshierarchie. In manchen Sprachen, wie etwa dem Englischen, steht zwar das Sehen ganz oben, in anderen Sprachen jedoch nicht. Türkisch und Farsi priorisieren beispielsweise das Schmecken. Und in Dogul Dom, das in Mali, sowie Siwu, das in Ghana gesprochen wird, rangiert das Tasten an der Spitze. Diese Befunde sind insbesondere deshalb interessant, weil die AutorInnen davon ausgehen, dass sich sprachliche Differenzierungen nicht zufällig, sondern aus den kommunikativen Bedürfnissen der SprecherInnen ergeben (siehe z. B. Barlow & Kemmer, 2000). Wenn dem tatsächlich so sein sollte, würde der Grad an sprachlicher Differenzierung indirekt die Wichtigkeit widerspiegeln, die den fünf Sinnen in der jeweiligen Kultur beigemessen wird.
Aber nicht nur die kulturelle Varianz ist beachtlich, sondern auch die historische Varianz innerhalb unseren eigenen, westlich-modernen Gesellschaften. Zum einen finden sich Hinweise darauf, dass der Übergang von einer Kultur der mündlichen zu einer Kultur der schriftlichen Überlieferung sowie insbesondere auch die Gutenbergsche Erfindung des Buchdrucks das Visuelle im Verlauf der Jahrhunderte entscheidend aufgewertet haben (z. B. McLuhan, 1962). Zum anderen ist argumentiert worden, dass die Bedeutung des Visuellen insbesondere in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten noch einmal merklich zugenommen hat (vgl. z. B. Mirzoeff, 1999). Schon mit der Erfindung von Film, Kino und Fernsehen, spätestens aber mit der massenhaften Verbreitung von Computern, Tablets und Smartphones habe sich unsere Kultur endgültig zu einer Kultur des Sehens gemausert, in der visuelle Technologien unseren Alltag regieren und regulieren – so die Idee. Vor diesem Hintergrund erschiene es dann nur wenig erstaunlich, dass wir dem Sehen eine solch herausgehobene Bedeutung beimessen.
Die reiche Welt unserer fünf Sinne
Wie wir gesehen haben, unterliegt die Bedeutung, die unseren fünf Sinnen beigemessen wird, historischen und kulturellen Schwankungen. Welche Bedeutung die Sinne für uns haben, hängt nicht zuletzt auch davon ab, welche Bedeutung wir ihnen zuschreiben. Zumindest das Ausmaß der Dominanz des Visuellen ist also nicht ein für alle Mal in Stein gemeißelt, sondern ein Resultat der Lebensumwelt, in der wir uns tagtäglich bewegen. Diese Erkenntnis kann uns helfen, den Wert unserer nicht-visuellen Sinne neu zu entdecken. Sie erinnert uns daran, dass die Reichhaltigkeit unseres Lebens nicht zuletzt auch von der Reichhaltigkeit und Diversität unserer sinnlichen Wahrnehmung abhängt.
Um zu verstehen, dass das mehr ist als ein esoterischer Sinnspruch, müssen wir nur an die Zeit des Social Distancing während der Corona- Pandemie denken: Es ist schön, seine FreundInnen zumindest auf einem Computerbildschirm vor sich zu haben, wenn man sich schon nicht in einem Café mit ihnen treffen kann. Auf Dauer aber fehlt etwas. Es fehlen Umarmungen und körperliche Nähe, vielleicht auch der vertraute Geruch des geliebten Menschen und der Klang seines nicht von einer wackeligen Internetverbindung verzerrten Lachens – eben all das, was sich jenseits des Visuellen auch noch abspielt. Obgleich der Sehsinn für die meisten von uns also als der wichtigste Sinn erscheinen mag, sollten wir uns hin und wieder klarmachen, dass wir froh sein können, über vier weitere Sinne und somit über einen facettenreichen Zugriff auf unsere Umwelt zu verfügen.
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Literaturverzeichnis
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