Nicht verzagen, MoralexpertInnen fragen

Darf ich die Tagebücher meiner verstorbenen Tochter lesen? Kann ich der Familie eines Freundes mitteilen, dass dieser ein Drogenproblem hat, auch wenn er mich um Verschwiegenheit gebeten hat? Viele Personen werden im Laufe ihres Lebens mit kniffligen moralischen Entscheidungssituationen konfrontiert und holen den Rat von FreundInnen, Familienmitgliedern oder auch von ExpertInnen ein. Aber gibt es so etwas wie Moralexpertise überhaupt? Dieser sozialpsychologisch-philosophische Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob es Moralexpertise geben kann und wer einE MoralexpertIn sein könnte.

Bild 1: Was ist richtig, was ist falsch, und wer weiß Rat bei moralischen Entscheidungen?Bild 1: Was ist richtig, was ist falsch, und wer weiß Rat bei moralischen Entscheidungen?

Wie entscheide ich mich, wenn alle Handlungsoptionen negative Konsequenzen haben?

Bin ich verpflichtet, das Leben einer Person aufs Spiel zu setzen, wenn ich dadurch eine Gruppe von Personen retten kann? Kann ich das eine Menschenleben über das eines anderen stellen? Lange Zeit waren es lediglich Gedankenexperimente, in denen moralische Dilemmata und ihre allesamt ungünstigen Verhaltensoptionen analysiert wurden. Nun werden diese Gedankenexperimente Realität, wenn es zum Beispiel um die Programmierung autonomer Fahrzeuge geht, denn die müssen im schlimmsten Fall bestimmen, welches Leben Priorität hat. Auch zu Beginn der COVID-19 Pandemie gab es Stimmen, dass sich die Alten und die Schwachen für das Wohl der restlichen Bevölkerung opfern sollten. Moralische Fragen beschränken sich jedoch nicht nur auf Fragen von Leben und Tod, denn was moralisch richtig oder falsch ist, ist auch im Alltag oft heikel: Soll man den Kellner darauf hinweisen, dass er ein Gericht auf der Rechnung vergessen hat? Darf ich die mit sexistischen Motiven bedruckte Tasse eines Kollegen verschwinden lassen? Ob kleine oder große moralische Entscheidungen – wer kann bei diesen Fragen helfen oder sogar stellvertretend eine Entscheidung treffen?

Mit alltäglichen moralischen Problemen kann man sich bereits an verschiedenste Stellen wenden und eine „ExpertInnennmeinung“ einholen. Es gibt einige Zeitungskolumnen, Radiosendungen oder Podcasts, die sich mit den moralischen Problemen der LeserInnen und ZuhörerInnen beschäftigen, die zugrundeliegende Thematik reflektieren und versuchen eine Antwort zu geben: „Die Gewissensfrage“ (Süddeutsche Zeitung, Deutschland, bis 2018), „Eine Frage der Moral“ (Life Radio, Österreich), „The Ethicist“ (The New York Times Magazine, USA) sind nur einige der prominenteren Beispiele dafür. Was oder wer berechtigt die AutorInnen dieser beliebten Formate dazu, moralische Fragen zu beantworten? Ist es ihre formale Qualifikation (einer ist Mediziner und Jurist, zwei sind Philosophen)? Sind sie charakterlich besonders geeignet, um moralische Hilfestellung zu geben? Aus welchen Gründen vertrauen die Hilfesuchenden dem Rat dieser Personen?

Was ist (Moral-) Expertise?

Expertise bedeutet in erster Linie viel bereichsspezifisches Wissen. Darüber hinaus zeichnen sich ExpertInnen dadurch aus, dass sie Probleme in ihrem Gebiet beständig, effizient und auf exzellente Weise lösen können und dabei nur wenige Fehler machen. Zusätzlich sind ExpertInnen durch ihr intensives Training und ihre langjährige Erfahrung besonders gut darin, viele Informationen zu verarbeiten, und sie bleiben auch über viele komplexe Situationen hinweg kompetent (Salas et al., 2010). Expertise wird in ganz unterschiedlichen Bereichen erforscht, wie in akademischen Berufen (z. B. Mathematik), im Sport (z. B. Tennis) oder auch im strategischen Denksport (z. B. Schach). Überträgt man diese Definition auf das Gebiet der moralischen Entscheidungsfindung, ergeben sich unter anderem zwei Diskussionspunkte: 1) Was bedeutet Exzellenz in diesem Feld und 2) welches spezifische Wissen oder welche Art von Erfahrung sind erforderlich?

Was bedeutet Exzellenz in der moralischen Entscheidungsfindung?

Kann Moralexpertise überhaupt existieren, wenn es keine objektiv richtigen Antworten gibt? Für die Entwicklung ihrer Fähigkeiten benötigen Menschen Rückmeldung darüber, ob sie „richtig“ entschieden haben, denn nur so können Entscheidungsstrategien und Verhaltensweisen angepasst werden. In anderen Bereichen kann Leistung in aller Regel recht objektiv gemessen und somit auch Exzellenz bestimmt werden – im Sport (gewonnene Wettkämpfe), im akademischen Bereich (Publikationen), oder sogar in der Kunst (Verkaufszahlen) – aber welche Messlatte bei moralischen Entscheidungen angelegt werden kann, muss erst definiert werden. Bestimmte moralische Themen sind zwar recht eindeutig – dazu gehören Lügen, Stehlen oder auch Betrügen – bei anderen Themen gibt es jedoch mehr Diskussionsspielraum. Ist es beispielsweise in Ordnung, einem unsympathischen, unangenehmen und sich stets unsozial verhaltenden Kollegen, also einem richtigem „Kotzbrocken“, die Hilfe zu verweigern, welche dieser krankheitsbedingt plötzlich benötigt (Erlinger, 2015)? Hier gibt es möglicherweise ganz unterschiedliche Ansätze, je nachdem welche Regel befolgt wird. Man könnte gemäß dem Sprichwort „Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus“ entscheiden: Wenn der Kollege selbst nie jemandem geholfen hat, so kann er dies nun auch nicht von den Anderen erwarten. Alternativ könnte man nach der Regel handeln, dass Hilfebedürftigen Bild 2: Was wäre hier die richtige moralische Entscheidung: Zug umlenken oder weiter geradeaus fahren lassen?Bild 2: Was wäre hier die richtige moralische Entscheidung: Zug umlenken oder weiter geradeaus fahren lassen? grundsätzlich geholfen werden sollte, unabhängig von persönlichen Sympathien. Auch wenn diese selbstlosere Entscheidung möglicherweise als moralisch hochwertiger erscheint, macht es sie nun objektiv richtiger als die andere?

Bei den anfänglich erwähnten Gedankenexperimenten (Bild 2) wird dies noch deutlicher (Foot, 1967). Man stelle sich vor, sich entscheiden zu müssen: den Zug umlenken oder den Zug weiterfahren lassen? Einen Arbeiter opfern, um fünf zu retten? Die Antwortmöglichkeiten werden hier in deontologisch (es wird an der Regel „du sollst nicht töten“ festgehalten, und der Zug wird nicht aktiv umgeleitet, mit dem Ergebnis, dass fünf Gleisarbeiter durch Unterlassen zu Tode kommen) und utilitaristisch (es geht um eine Nutzenkalkulation, und der Zug wird umgeleitet, sodass ein Gleisarbeiter getötet wird, die anderen fünf jedoch gerettet werden) aufgeteilt. Anhand solcher Gedankenexperimente wird erforscht, unter welchen Bedingungen und warum Personen deontologisch oder utilitaristisch entscheiden (Awad et al., 2018; Conway et al., 2018). Auch, wenn sich zahlreiche Argumente für beide Entscheidungen finden lassen, gibt es weltweit die Tendenzen, mehr Leben zu retten, das Leben jüngerer Menschen zu bevorzugen und ein Menschenleben einem Tier vorzuziehen (Awad et al., 2018). Die deontologisch-utilitaristische Unterteilung ist ein stark beforschter Bereich in der Moralpsychologie, der Erkenntnisse darüber liefert, wie Menschen moralisch denken. Auch gibt es Hinweise darauf, dass Menschen deontologischen UrteilerInnen zwar eher vertrauen und sie als sozialer wahrnehmen, den utilitaristischen UrteilerInnen jedoch mehr Kompetenz zuschreiben (Everett et al., 2016; Rom et al., 2017). Lässt sich daraus schließen, dass MoralexpertInnen immer zur utilitaristischen Entscheidung raten sollten? Dies hängt wohl stark vom Dilemma selbst ab, sowie der philosophischen Tradition, innerhalb derer argumentiert wird.

Es gibt jedoch auch Ansätze, um die Qualität moralischer Urteile zu bewerten, bei denen es weniger darum geht, was genau entschieden wird, sondern darum, ob es beim Entscheiden zu unerwünschten Einflüssen kommt. Falls MoralexpertInnen resistenter gegen ungewollte Einflüsse sind als Laien, so wäre dies ein Indiz für Moralexpertise. Wenn zum Beispiel mehrere moralische Entscheidungen anstünden, so sollte die Reihenfolge, in der die moralischen Probleme dargestellt werden, die Entscheidungen nicht beeinflussen. In einer – zugegebenermaßen kleinen – Studie mit 50 deutschen Studierenden, konnten die PsychologInnen Alex Wiegmann, Yasmina Okan und Jonas Nagel (2012) bei einigen Dilemmata tatsächlich einen Reihenfolgeeffekt beobachten. Um beantworten zu können, ob so ein Reihenfolgeeffekt auch bei potenziellen MoralexpertInnen vorkommt, haben der Philosoph Eric Schwitzgebel und der Psychologe Fiery Cushman (2012) die Antworten von 324 Bild 3: st Moralexpertise eine Frage von Theorie und Wissen?Bild 3: st Moralexpertise eine Frage von Theorie und Wissen?PhilosophInnen mit den Antworten von weiteren 753 AkademikerInnen und 1.389 Nicht-AkademikerInnen verglichen. Den TeilnehmerInnen wurden 17 Dilemmata in unterschiedlichen Reihenfolgen präsentiert. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass auch die PhilosophInnen (unter ihnen auch viele mit Ethik als Schwerpunkt) von der Präsentationsreihenfolge der Dilemmata beeinflusst wurden. PhilosophInnen scheinen also sehr ähnlichen Urteilsverzerrungen zu unterliegen wie Laien.

Diese Ergebnisse könnten einerseits bedeuten, dass PhilosophInnen sich durch ihre Ausbildung nicht automatisch als MoralexpertInnen qualifizieren, oder, dass ExpertInnen – so wie Laien – nicht makellos sind (siehe auch Schönegger & Wagner, 2019). Somit liefert auch dieser Ansatz keine vollständige Gewissheit über die Existenz von MoralexpertInnen auf der Basis ihrer Entscheidungsqualität.

Moralexpertise: eine Frage der Qualifikation?

Anstatt Moralexpertise über die getroffene Entscheidung oder den Prozess des Entscheidens zu bestimmen, konzentrieren sich alternative Ansätze auf die ExpertIn als Person und ihre Merkmale wie formale Qualifikation. Eine Berufsgruppe, die bei Moralfragen häufig konsultiert werden, sind PhilosophInnen. Zum Beispiel werden die Fragen aus der amerikanischen Kolumne „The Ethicist“ sowie aus der österreichischen Radiosendung „Eine Frage der Moral“ von Philosophen beantwortet. Ebenfalls werden häufig PhilosophInnen für Studien über Moralexpertise rekrutiert, weswegen die Qualifikation dieser Gruppe näher betrachtet werden sollte. Die Annahme, dass PhilosophInnen MoralexpertInnen sein könnten, wird unter anderem durch die Inhalte des Philosophiestudiums gestützt, in dem auch ethische und moralische Theorien gelehrt werden. Logik, also folgerichtiges Denken, die für komplexe moralische Entscheidungen hilfreich ist, ist ebenfalls ein Teil des Philosophiestudiums. Prinzipiell hätten PhilosophInnen demnach Fachwissen über moralische Prinzipien, sowie die benötigten Denk- und Argumentationsfähigkeiten und könnten logische Irrtümer identifizieren (Singer, 1972).

In einer aktuellen Studie konnten Eric Schwitzgebel, Badford Cokelet und Peter Singer (2020) zeigen, dass die Auseinandersetzung mit der ethischen Verwerflichkeit des Fleischessens als experimenteller Eingriff ( Intervention) zur Reduzierung des Fleischkonsums führte: Um den tatsächlichen Fleischkonsum der studierenden TeilnehmerInnen analysieren zu können, wurde das Kaufverhalten der TeilnehmerInnen in der Mensa einige Wochen vor und einige Wochen nach dem Experiment erfasst. Vor der Auseinandersetzung mit der ethischen Verwerflichkeit des Fleischessens waren 52 % der gekauften Mahlzeiten fleischhaltig; nach der Intervention reduzierte sich dies auf 45 %. Ein solcher Unterschied war in einer Kontrollgruppe, in der als Intervention nur allgemeine Wohltätigkeit und nicht die Ethik des Fleischkonsums thematisiert wurde, nicht zu beobachten (52 % fleischhaltige Mahlzeiten vor und nach der Kontroll- Intervention). Somit liefert diese Studie den Hinweis, dass Bild 4: Sind PhilosophInnen MoralexpertInnen?Bild 4: Sind PhilosophInnen MoralexpertInnen? philosophisches bzw. ethisches Theoriewissen durchaus zu einer ethischeren Verhaltensweise führen kann (Schwitzgebel et al., 2020). Es bleibt jedoch offen, ob das Verhalten nachhaltig verändert wird, denn andere Studien haben zeigen können, dass Philosophie ProfessorInnen sich nicht ethischer verhalten als andere AkademikerInnen (in Bezug auf Fleischkonsum, Organspende, Wohltätigkeit, Ehrlichkeit; Schönegger & Wagner, 2019).

Interessant ist, dass die allgemeine Bevölkerung nicht unbedingt zuerst an PhilosophInnen denkt, wenn es um die Benennung von Beispielen für MoralexpertInnen geht: In einer Studie mit 50 US-AmerikanerInnen wurden religiöse Personen am häufigsten genannt (34 %), gefolgt von RichterInnen, PolitikerInnen, oder PolizistInnen (21 %) und SozialarbeiterInnen (16 %). Nur 5 % der genannten Beispiele bezogen sich auf die Berufsgruppe der PhilosophInnen (Schmittat & Burgmer, 2020). Für Laien scheint theoretisches Wissen, welches durch ein Philosophiestudium erlangt werden kann, demnach nicht ausschließlich relevant, sondern die tatsächliche Lebensweise einer Person (religiös, regelkonform, hilfsbereit) könnte eine mindestens genau so große Rolle für Moralexpertise spielen. Vielleicht liefert dieses Ergebnis auch einen Hinweis darüber, warum die Moralexpertise von Dr. Dr. Erlinger, dem ehemaligen Autor der deutschen Zeitungskolumne „Die Gewissensfrage“ anerkannt wurde, obwohl er kein Philosoph, sondern Jurist und Mediziner ist.

Moralexpertise: eine Frage der Tugend?

Eine Person, die nach moralischen Prinzipien lebt, könnte laut gängigen Expertise Definitionen durchaus auch Moralexpertise entwickeln, falls sie Feedback zu ihren moralischen Entscheidungen erhält. Wenn tugendhaftes Handeln zur Routine wird, kann es sich in der moralischen Identität einer Person festsetzen (Hulsey & Hampson, 2014).

Dass tugendhaftes Handeln einen hohen Stellenwert im Bereich der Moralexpertise hat, zeigte auch eine weitere Studie mit 203 US-AmerikanerInnen (Schmittat & Burgmer, 2020). Die TeilnehmerInnen wurden gebeten, die Wichtigkeit bestimmter Eigenschaften für MoralexpertInnen im Vergleich zu ExpertInnen aus anderen und einfacher zu definierenden Bereichen (Medizin, Philosophie, Wissenschaft) zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten, dass Tugend bei MoralexpertInnen im Vergleich zu allen anderen Expertisebereichen signifikant wichtiger ist. Ein tugendhafter Charakter wurde hier zum Beispiel mit einem moralischen Kompass, Ehrlichkeit, Gewissenhaftigkeit und Lebenserfahrung definiert.

Um einer idealen prozentualen Zusammensetzung aus wissensbasierter Qualifikation und tugendhaftem Charakter auf den Grund zu gehen, wurden in einer finalen Studie knapp 300 Personen befragt. Bei MoralexpertInnen wurde ein 40:60 Verhältnis, d. h. 40 % formale Qualifikation und 60 % tugendhafter Charakter, als ideale Mischung angegeben. Zum Vergleich: Bei medizinischen ExpertInnen gaben die TeilnehmerInnen hingegen eine 70:30 Zusammensetzung an (Schmittat & Burgmer, 2020).
Die Ergebnisse der Studien legen demnach nahe, dass Laien von MoralexpertInnen nicht nur Wissen über Moral erwarten, sondern vor allem, dass sie moralisch sind. Dies ist auch bei der Ratgeberfunktion von MoralexpertInnen relevant, denn Bild 5: Ist Moralexpertise eine Frage von moralischer Praxis und Tugend? Bild 5: Ist Moralexpertise eine Frage von moralischer Praxis und Tugend? tugendhaften Personen wird auch eher vertraut (Everett et al., 2016) und diese Personen werden auch als aufrichtige und sympathische Menschen wahrgenommen (Rom et al., 2017).

Fazit

Moralexpertise ist anhand von gängigen Expertise Definitionen nur schwer greifbar, da einerseits die Entscheidungsqualität objektiv kaum messbar ist und zudem unklar bleibt, welches ExpertInnenmerkmal (Qualifikation oder Tugend) ausschlaggebend ist. Die allgemeine Bevölkerung scheint jedoch eine konkrete und durchaus komplexe Vorstellung von Moralexpertise zu haben. Eine gewisse Ausbildung im Sinne von theoretischem Wissen, Bildung, und auch Intelligenz wird verlangt, aber darüber hinaus wird auch das tugendhafte Verhalten stark in die Bewertung einbezogen (Schmittat & Burgmer, 2020), denn Verhalten ermöglicht Rückschlüsse auf den moralischen Charakter einer Person (Uhlmann, Pizarro & Diermeier, 2015).

Ob ratsuchende Personen sich mit den Qualifikationen und den moralischen Charakteren potenzieller RatgeberInnen tatsächlich auseinandersetzen, bevor sie den Rat einholen, oder ob sie etablierte Moralexpertise blind akzeptieren, bleibt noch ungeklärt. Klar ist jedoch, dass sich ExpertInnen, die uns moralischer Ratschläge geben, großer Beliebtheit erfreuen, auch, wenn sie uns vielleicht nicht immer die ersehnte, klare Lösung zu einem moralischen Problem aufzeigen können. Vielleicht eröffnen ihre Ratschläge aber neue Perspektiven auf ein Problem und helfen uns somit bei unserer eigenen Entscheidungsfindung.

Im Fall des unangenehmen Kollegen empfahl Dr. Dr. Erlinger, der ehemalige Moralexperte der Süddeutschen Zeitung, übrigens dem Kotzbrocken zu helfen (Erlinger, 2015). Ob die ratsuchende Person die Empfehlung angenommen hat, ist leider nicht bekannt.

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Literaturverzeichnis

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