Kalibrierung
Als Kalibrierung wird der Prozess bezeichnet, in welchem ein Prüfer seine interne Bewertungsskala, die Verwendung eines vorgegebenen Bewertungs- oder Notensystems, auf einen aktuellen Prüfungs- und oder Leistungsstand einstellt und festlegt.
Kandidatengen
Ein Kandidatengen ist ein Gen, von dem ausgegangen wird, dass es in einem begründeten Zusammenhang mit einem interessierenden Merkmal steht.
Kategorisierung
Gruppierung von Objekten oder Menschen, die als ähnlich angesehen und entsprechend ähnlich behandelt werden.
Kausaler Test
Experimentelles Vorgehen zur Absicherung eines Ursache-Wirkung-Zusammenhangs.
Kausalität
bezeichnet die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung. Ein Ereignis ist die Ursache für eine Wirkung, wenn die Wirkung durch die Ursache herbeigeführt wird.
Kinship
(engl.) Verwandtschaft.
Klima der psychologischen Sicherheit
(Psychological Safety Climate)
Wahrnehmung innerhalb eines Teams, dass man ohne negative Konsequenzen interpersonelle Risiken eingehen kann
Klimakrise
Die Klimakrise ist eine enorme Bedrohung für den Planeten und alle Lebewesen. Sie folgt aus von Menschen verursachten Veränderungen der Atmosphäre und des Klimasystems, insbesondere durch massive Treibhausgasemissionen – oft auch als "Klimawandel" bezeichnet. Ihre Auswirkungen sind real, permanent, schwer zu kontrollieren und weltweit sicht- und spürbar. Sie zeigen sich insbesondere in Form von steigendem Meeresspiegel, extremen Wetterereignissen, Dürren, Hitzewellen und dem Aussterben von Arten. Die Klimakrise gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern auch die Stabilität der menschlichen Gesellschaften. Dabei zeigt sich eine deutliche soziale Ungerechtigkeit: Die am stärksten benachteiligten und am wenigsten widerstandsfähigen Bevölkerungsgruppen sind am meisten betroffen. Psychologisch gesehen kann die Klimakrise starken Stress (auch: Klimastress) auslösen, da das Ausmaß der Bedrohung schwer zu überschauen ist und sie individuell nicht kontrolliert werden kann. Um sie bewältigen und eindämmen zu können, müssen die Menschen gemeinsam grundlegende Veränderungen in den sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Beziehungen vornehmen.
Klimaschutz
Unter Klimaschutz verstehen wir individuelle und politische Maßnahmen, die zur Reduktion des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid – dem Haupttreiber des Klimawandels – beitragen.
Klimastress
Klimastress beschreibt die körperlichen und emotionalen Reaktionen auf die direkten und indirekten Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise. Klimastress ist komplex und wird durch verschiedene Arten von Stressoren verursacht. Das können beispielsweise direkt auf die Person wirkende Stressoren wie sehr hohe Temperaturen in einer Hitzewelle sein. Soziale Stressoren können sich ergeben, wenn in Folge von klimabedingten Naturkatastrophen z. B. Angehörige sterben. Ökologische Stressoren wiederum beschreiben negative Veränderungen der Umwelt, z. B. wenn das Absterben von Wäldern miterlebt wird. Diese Stressoren können unmittelbar auftreten, zum Beispiel durch ein selbst erlebtes extremes Wetterereignis wie einen starken Sturm. Sie können auch über Medien vermittelt werden, beispielsweise durch Berichte über klimabedingte Naturkatastrophen. Klimastress kann sich zudem aus Ängsten und anderen unangenehmen Gefühlen wie Frustration und Hoffnungslosigkeit gegenüber möglichen zukünftigen Auswirkungen der Klimakrise entwickeln. Die psychischen Auswirkungen von Klimastress können unterschiedlich sein und reichen von Unruhe und Sorgen bis hin zu stärkeren psychischen Belastungen wie Angstzuständen und Depression. Zusätzlich können verschiedene Belastungssymptome und andere stressbedingte Erkrankungen auftreten. Diese können das Wohlbefinden und die Lebensqualität beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, wirksame Bewältigungsstrategien und -maßnahmen zu entwickeln.
Kognition
Der Begriff Kognition umfasst die mentalen Prozesse und Strukturen von Personen. In der Kognitionspsychologie werden vor allem Informationsverarbeitungsprozesse untersucht, also z. B. wie Wissen gelernt, gespeichert, abgerufen und eingesetzt wird.
Siehe auch: Kognitive Fähigkeiten
Kognitionspsychologie
Teildisziplin der Psychologie und Sammelbegriff für Theorien und Befunde, darüber was Menschen zur Erkenntnis über seine Umwelt und zu rationalem Umgang damit befähigt.
Kognitive Architekturen
Eine kognitive Architektur umfasst eine fundierte Theorie menschlicher Informationsverarbeitung und deren Umsetzung in ein lauffähiges Computerprogramm. Damit lassen sich Vorhersagen zu menschlichem Verhalten ableiten und testen, die beispielsweise für die Simulation sicherheitskritischer Aufgaben oder die Anpassung von Lernumgebungen genutzt werden können. Eine häufig verwendete und gut entwickelte kognitive Architektur ist ACT-R von John R. Anderson.
Kognitive Dissonanz
Nicht-Übereinstimmung von Selbstbild und Selbstwahrnehmung (man tut etwas, was sich eigentlich nicht mit dem Bild von sich selbst vereinbaren lässt)
Kognitive Dissonanz
Nach Leon Festinger ein aversiver motivationaler Zustand aufgrund mindestens zwei sich widersprechender Kognitionen, der das Individuum dazu motiviert, diesen unangenehmen Zustand abzubauen.
Kognitive Empathie
Fähigkeit, innere Zustände anderer Menschen (z. B. Emotionen, Gedanken, Intentionen) zu erkennen und zu verstehen.
Kognitive Fähigkeiten
U.a. Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsprozesse, unterschiedliche Facetten des Denkens, Gedächtnis- und Entscheidungsprozesse, Intelligenz, mentale Vorstellungen und Sprache.
Kognitive Fähigkeiten
Kognitive Fähigkeiten beziehen sich auf die mentalen Prozesse und Fertigkeiten, die das Denken, Wahrnehmen, Erinnern, Lernen und Problemlösen umfassen. Diese Fähigkeiten ermöglichen es, Informationen zu verarbeiten, Schlussfolgerungen zu ziehen und effektiv auf Herausforderungen zu reagieren.
Kognitive Heuristik
Eine kognitive Heuristik kann als eine Art Faustregel beschrieben werden, die Menschen als Entscheidungshilfe dient und es ermöglicht, Entscheidungen schnell und auf der Grundlage von nur wenigen Informationen mit einer geringen kognitiven Anstrengung zu treffen.
Kognitive Kompetenz
Leistungsmöglichkeiten im geistigen Bereich von der Wahrnehmung bis zum Denken.
Kognitive Kontrolle
Mit kognitiver Kontrolle sind verschiedene Fähigkeiten gemeint, die selbständiges, flexibles und zielorientiertes Verhalten unterstützen. Beispiele solcher Fähigkeiten im täglichen Leben sind zum Beispiel, zwischen mehreren Aufgaben hin und her zu wechseln, sich Dinge im Kurzzeitgedächtnis zu merken oder automatische, reflexartige Reaktionen zu unterdrücken.
Kognitive Leistung
Die kognitive Leistung umfasst verschiedene Funktionen des Gehirns wie z.B. die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit, das Lernen, das Gedächtnis, Denk- und Urteilsvermögen.
kognitive Ressourcen
Kapazitäten im Gedächtnis, die bestimmten Aufgaben zugewendet werden können. Führen wir mehrere Aufgaben gleichzeitig aus oder sind wir unter Zeitdruck, dann bleibt nicht genug Aufmerksamkeit übrig, um zum Beispiel Stereotype zu unterdrücken.
kognitive Risikowahrnehmung
Die intuitive Einschätzung wie wahrscheinlich ein negatives Ereignis eintritt oder wie schwerwiegend dies wäre. Beispiel: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich an Corona erkranke? Wie schwerwiegend wäre eine Corona Erkrankung für meine Gesundheit?
kognitive Trainings
Eine nicht-medikamentöse Behandlungsmethode, deren Ziel die Aufrechterhaltung, Wiederherstellung oder Verbesserung kognitiver Fähigkeiten ist. Das Training wird oft computergestützt durchgeführt und ist gekennzeichnet durch das wiederholte Training mit einem standardisierten Set theoretisch fundierter Aufgaben, die spezifische kognitive Prozesse ansteuern.
kognitive Verfügbarkeit
Gedanken bzw. Informationen, die einem besonders leicht in den Sinn kommen, besitzen eine hohe kognitive Verfügbarkeit. Unterschiedliche Situationen, in denen wir uns befinden, können jeweils zu Unterschieden im Ausmaß der kognitiven Verfügbarkeit derselben Gedanken führen.
Kognitive Verzerrung
auch cognitive bias, cognitive illusion; Oberbegriff für Wahrnehmungs- und Denkfehler, die systematisch auftreten und menschliche Entscheidungen beeinflussen können
Kognitive-Verhaltenstherapie
Eine Form der Verhaltenstherapie, bei der Kognitionen, also Einstellungen, Gedanken, Überzeugungen und Bewertungen im Mittelpunkt stehen. Die Idee dieser Therapieform ist, dass die subjektive Sicht des Patienten über sein Verhalten entscheidet. Um dysfunktionale Emotionen und Verhalten zu verändern, müssen daher zuerst die Kognitionen des Patienten verändert werden.
kognitiver Geizhals
Metapher für den Menschen, der zu vereinfachter Urteilsbildung und Heranziehung von Faustregeln tendiert.
kognitives Schema
Wissensstruktur, bei der Einzelelemente von Erlebnissen zu einer Einheit (Schema) zusammengefasst werden, das Wiedererkennung und Verarbeitung erleichtert.
Kognitives Training
Bei dieser Art von Training sollen geistige Leistungen durch das wiederholte Ausführen von Aufgaben mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad verbessert werden.
Kohorteneffekt
bezeichnet die Wirkung geschichtlich bedingter epochaler Einflüsse auf Forschungsergebnisse über verschiedene Aspekte des individuellen Lebens: Menschen, die in einer bestimmten Zeit geboren wurden, werden von besonderen historischen und kulturellen Bedingungen beeinflusst.
Kohärenz
bedeutet, dass die Teile eines Systems gut zusammenarbeiten und harmonisch koordiniert sind. Im Gehirn bezieht sich Kohärenz auf die synchronisierte Aktivität von Nervennetzwerken. Hohe Kohärenz bedeutet, dass die Netzwerke gut koordiniert und miteinander verbunden sind, während niedrige Kohärenz auf eine weniger koordinierte Aktivität hinweist.
Koinzidenz
beschreibt das gemeinsame Auftreten von zwei oder mehreren Ereignissen. Dieses Zusammentreffen kann zeitlich geschehen (gleichzeitig/kurz nacheinander) oder räumlich (nah beieinander).
Kollektive Identität
Identität, die sich durch die Zugehörigkeit zu einer sozialen, in der Regel kulturellen Gruppen ergibt. Es handelt sich um eine spezielle Form der sozialen Identität, die durch die Zugehörigkeit zu einem größeren Kollektiv geprägt ist. Menschen können mehrere kollektive Identitäten besitzen.
Kollektive Wirksamkeit
Die Fähigkeit, die Probleme einer Gemeinde gemeinschaftlich zu lösen
Kollektiver Selbstwert
In Anlehnung an die Theorie der Sozialen Identität wird der kollektive Selbstwert als der Teil des Selbstwerts einer Person definiert, der über die Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen geprägt wird.
Kollektives Handeln
jede Art der Handlung, die darauf abzielt, die soziale Stellung der eigenen Gruppe zu erhalten oder zu verbessern.
Kollektivistische Gesellschaft
Das Wohlergehen der Gemeinschaft ist das höchste Gut. Die Rechte und Interessen des Einzelnen werden denen der Gruppe untergeordnet.
kommunikativer Lerntyp
Vermeintlicher Typ von Lernenden, von dem fälschlicherweise behauptet wird, dass er über kommunikative Wahrnehmung besonders gut lernen würde. Also durch Gespräche, Diskussionen und einem interaktiven Austausch. Siehe Lerntyp.
Kompetenz
bedeutet, dass man intelligent, geschickt und fähig ist (persönliche) Kontrolle: die wahrgenommene Fähigkeit, Einfluss auszuüben und die Umwelt zu verändern, mit dem Ziel, bestimmte Ereignisse zu erreichen
Komplexe Problemlöseszenarien
Testverfahren zur Erfassung komplexer Problemlösefähigkeit. Die Szenarien werden üblicherweise in Form von Computersimulationen vorgegeben, die Strategiespielen ähneln.
Komplexes Problemlösen
Komplexes Problemlösen ist der Prozess der Lösung komplexer Probleme, die sich durch Polytelie (d. h. dem Vorhandensein mehrerer, möglicherweise konfligierender Ziele), Vernetztheit, Intransparenz und Eigendynamik auszeichnen. Für die erfolgreiche Bewältigung komplexer Probleme werden vier Fähigkeiten als grundlegend betrachtet. Im Einzelnen sind dies Zielausarbeitung und Balancierung, Informationsgewinnung und -integration, Maßnahmenplanung und -entscheidung sowie Selbstmanagement.
Kompromiss
Nicht einheitlich verwendeter Begriff. Umgangssprachlich wird darunter häufig jede Art von Einigung zwischen Verhandlungsparteien verstanden, die durch gegenseitige Zugeständnisse erreicht wurde. In der Verhandlungsforschung steht der Begriff dagegen speziell für Einigungen, die durch ähnlich große Zugeständnisse aller Parteien bei allen Verhandlungsthemen erreicht wurden (sprichwörtlich: „sich auf halben Weg entgegenkommen“). Geht man von dem zweiten Verständnis aus, stellen als Kompromisse bezeichnete Lösungen häufig keine idealen Lösungen dar.
Konditionierung
Begriff aus der Lernpsychologie, der die Art und Weise bezeichnet, wie Ereignisse, Stimuli und Verhalten miteinander assoziiert werden.
Konfabulation (konfabulieren)
Erzählen von objektiv falschen Begebenheiten, Information oder Aussagen.
Konformität
Anpassung an die Position der Mehrheit. Individuelles Verhalten, Einstellungen, Urteile oder Meinungen werden unter Gruppendruck an die übrigen Gruppenmitglieder angeglichen.
Konkordanz-Problem
Im Englischen auch „Split“, bezeichnet die Diskrepanz zwischen genitaler und subjektiver Erregung.
Konkordanz-Problem
Im Englischen auch „Split“, bezeichnet die Diskrepanz zwischen genitaler und subjektiver Erregung.
Konnektom
Der Begriff Konnektom bezeichnet in Anlehnung an den Begriff Genom die Gesamtheit von Nervenverknüpfungen im Gehirn (vom Englischen Wort „connection“ für Verknüpfung).
Konsens
Information über die Übereinstimmung hinsichtlich Meinungen und Standpunkten. Der Konsens in einer sozialen Gemeinschaft bietet dem Einzelnen Orientierung, offenbart Erwartungen, die an ihn herangetragen werden könnten, und legt fest, was als „normal“ und akzeptiert gilt.
Konsensansatz
Um zwischen Minderheiten und Mehrheiten zu differenzieren, wird im Konsensansatz (z. B. Erb & Bohner, 2010) die numerische Größe einer Einflussgruppe als entscheidendes Unterscheidungsmerkmal betrachtet. Die Minderheit ist notwendigerweise numerisch kleiner als die Mehrheit oder anders ausgedrückt, die Meinungsübereinstimmung (der Konsens) fällt bei einer Minderheitsposition geringer aus als bei einer Mehrheitsposition. Da sich die Einflussgruppen lediglich hinsichtlich einer einzigen Variablen unterscheiden (hoher oder niedriger Konsens), ist Konsens die einzige Variable, die Minderheiten und Mehrheiten in jedem sozialen Kontext definiert.
Siehe auch: Konsens
Konsensüberschätzung
Häufig nicht korrekte Annahme, dass andere Menschen die eigene Weltsicht teilen, bzw. dieselben Einstellungen, Werte und Prioritäten besitzen.
Konsistenzparadox
Begriff für den Widerspruch, dass wir Verhalten von Menschen intuitiv als sehr konsistent über die Zeit hinweg einschätzen, der Zusammenhang zwischen Verhaltensweisen zu verschiedenen Zeitpunkten in Wirklichkeit aber sehr gering ist.
Konsolidierung
Konsolidierung findet statt, wenn neue Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis (das leicht gestört werden kann) in das Langzeitgedächtnis (das stabiler ist) übertragen werden. Die Gedächtniskonsolidierung benötigt Zeit.
Konsumenten-Selbst
Der Begriff des Konsumenten-Selbst beschreibt, wie die Mechanismen der Konsumgesellschaft die Struktur dafür vorgeben, als wer oder was eine Person in dieser Gesellschaft gilt.
Kontakthypothese
Die Idee, wonach Kontakt zwischen Mitgliedern zweier Gruppen Spannungen, die zwischen den Gruppen bestehen, reduziert, insbesondere dann, wenn der Kontakt unter bestimmten Bedingungen stattfindet.
Kontrollgruppe
Bezeichnet in einer wissenschaftlichen Untersuchung diejenigen Versuchspersonen, die keiner Behandlung ausgesetzt werden, die ansonsten aber den Experimentalgruppen gleichen. Wenn sich die Experimental- und die Kontrollgruppe in den Messwerten voneinander unterscheiden, kann man davon ausgehen, dass dies auf die Behandlung im Experiment zurückzuführen ist.
Kontrollstrategien
Beschreiben nach Kuhl emotionale und kognitive Prozesse, welche die Erreichung des momentanen Ziels unterstützen, indem sie es beispielsweise vor Konkurrenzzielen abschirmen. Exemplarische Strategien wären die Emotionskontrolle (Generierung dienlicher Emotionen) oder die Motivationskontrolle (Fokussierung positiver Zielanreize).
Kontrollüberzeugung, internal bzw. external
Ausmaß, mit dem eine Person glaubt, das eigene Leben selbst bestimmen zu können (internal) bzw. das Leben unterliege der Kontrolle anderer Personen (external).
Konzept
Eine Verknüpfung mehrerer Wissenselemente und somit mehr als ein einzelner Fakt. Konzepte haben Funktionen wie Klassifikation oder Komplexitätsreduktion der Umwelt.
Kooperation in sozialen Dilemmata
Ein soziales Dilemma zeichnet sich durch den Konflikt zwischen Eigen- und Kollektivinteresse aus. Individuell ist es vorteilhaft, nicht mit den anderen Gruppenmitgliedern zu kooperieren. Verhalten sich jedoch alle Gruppenmitglieder unkooperativ, ist der Ausgang für jedes Individuum schlechter im Vergleich zu vollständiger Kooperation. Als Anwendungsbeispiel lässt sich das Beitragsverhalten zum Klimaschutz nennen.
Kooperationsprinzip
Kooperation ist die Zusammenarbeit, die auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet wird. Das Kooperationsprinzip nach Grice beschreibt, dass sich Menschen normalerweise im kommunikativen Austausch kooperativ verhalten.
Kopierzahlvariation
Kopierzahlvariation sind strukturelle Unterschiede auf der DNA, die aus Aussparung oder Vervielfältigung von Nukleobasensequenzen bestehen.
Korrelation
Stärke des Zusammenhangs zweier Variablen von 1 (perfekter positiver Zusammenhang: je größer die eine Variable, desto größer die andere Variable) bis -1 (perfekter negativer Zusammenhang: je größer die eine Variable, desto kleiner die andere Variable); 0 bedeutet, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Variablen gibt.
Korrelative Studien
Studien, die den Zusammenhang zwischen verschiedenen Merkmalen erfassen. Diese können keine Aussagen über verursachende Faktoren machen.
Siehe auch: Korrelation
Korrespondenzverzerrung
Als Korrespondenzverzerrung wird die Tendenz bezeichnet, dass wir aus dem Verhalten Anderer häufig auf zugrundeliegende stabile Persönlichkeitseigenschaften der handelnden Person schließen - auch dann, wenn alternative Erklärungen, beispielsweise über die verursachende Situation, zur Verfügung stehen. So würden wir zum Beispiel das Verhalten “Linda zerschmettert die Vase” eher damit erklären, dass Linda aggressiv oder tollpatschig ist, als damit, dass die Vase wackelig stand. Die Korrespondenzverzerrung ist ein sehr stabiler Effekt, der schon seit einigen Jahrzehnten in vielen Forschungsarbeiten nachgewiesen wurde.
Kraftspeichermodell
Im Rahmen des Kraftspeichermodells geht man davon aus, dass sämtliche Selbstkontrollhandlungen auf einem begrenzten Kraftspeicher basieren, der den „Treibstoff“ für erfolgreiche Selbstkontrollausübung bereitstellt.
Kraftspeichermodell der Selbstkontrolle
(Engl. Strength Model of Self-Control) = Theoretisches Modell, das davon ausgeht, dass die erfolgreiche Ausführung von Selbstkontrolle (aber auch anderer willentlicher Handlungen) von der momentanen Verfügbarkeit einer begrenzten Ressource abhängt (für einen knappen Überblick siehe Baumeister, Vohs & Tice, 2007). Mögliche andere deutsche Bezeichnungen für das Modell sind Ressourcenmodell oder Selbstregulationsressourcenmodell.
Kreative Konzepterweiterung
Der Prozess, konzeptuelle Grenzen eines bereits bestehenden Konzepts zu erweitern, indem man dieses mit anderen, scheinbar irrelevanten Konzepten verbindet.
Kreativität
ein viel untersuchtes Phänomen typischerweise zugehörig zu a) einer Person, b) einem Produkt, c) einem Verfahren, oder d) einer Umgebung; es wird unterschieden zwischen Herstellung von neuen und nützlichen Dinge, wohingegen zahlreiche Ansätze zur Definition, Hervorrufung und Verbesserung von Kreativität in den vier Bereichen entwickelt wurde
Kreativität
Beschreibt die Fähigkeit „etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen“, wobei nach Guilford die Aspekte der Flüssigkeit der Ideenproduktion, der Flexibilität (unterschiedliche Ideenbereiche) und der Originalität (Seltenheit oder sogar Einzigartigkeit der Idee) unterschieden werden. Die von Guilford zur Messung von Kreativität vorgeschlagenen divergenten Denktests sind als direkte Indikatoren allerdings umstritten; teilweise werden sie als Indikatoren für das Potenzial zu hoher Kreativität betrachtet.
Kreativität
Um als kreativ bewertet zu werden, muss eine Idee oder ein Produkt neu und angemessen sein. Man kann zwischen „kleiner“ und „großer“ Kreativität unterscheiden (little-c und Big-C). Um der Kategorie Big-C zugeschrieben zu werden, muss ein kreatives Produkt gesellschaftliche Relevanz aufweisen und von anderen als wertvoll erachtet werden (z. B. die Entwicklung des ersten Smartphones). Um kreativ zu sein im Sinne von little-c hingegen, reicht alltägliche Kreativität aus (z. B. das Nutzen eines Glasgefäßes als Lautsprecherersatz für das Smartphone). Außerdem kann man zwischen kreativem Potenzial und der kreativen Leistung unterscheiden. Eine Person, die ein hohes kreatives Potenzial hat, die also um die Ecke denken kann und der viele Ideen einfallen, muss diese Ideen nicht unbedingt umsetzen. Von kreativer Leistung spricht man erst, wenn neue und angemessene Einfälle auch in die Tat umgesetzt werden, wenn also Problemlösungen und kreative Produkte entstehen.
Kriteriumsorientierter Test
Ein kriteriumsorientierter Test ist ein standardisiertes Messinstrument, dessen Ergebnisse als kontinuierlich oder kategorial beschriebene Ausprägungen eines Individuums bezüglich einer wohldefinierten Inhalts- oder Verhaltensdomäne interpretierbar sind. In der Kompetenzdiagnostik sind aufgrund kriteriumsorientierter Tests Aussagen über das Wissen und Können der getesteten Individuen möglich.
Kulturanthropologie
Gehört zu einem Bereich der sozialen Wissenschaften, der kulturelle Unterschiede unter Menschen erforscht
Kulturdimensionen
Kulturdimensionen sind Kategorien, mit denen sich verschiedene (Arbeits-)Kulturen beschreiben und vergleichen lassen.
Kulturelle Weltbilder
Von anderen Menschen geteilte Überzeugungen über die Realität, die dem Menschen in seinem Leben Orientierung, Sinn und ein Gefühl von Sicherheit geben und dadurch schützend wirken.
Künstliche Agenten
Künstliche Systeme sind Hard- und/oder Software-Einheiten, die von Menschen erdacht oder konstruiert wurden. Als künstlichen Agenten bezeichnet man ein künstliches System, das Aufgaben weitgehend selbstständig und zielgerichtet bearbeiten kann. Dabei tauscht sich der künstliche Agent mit seiner Umgebung und anderen Agenten aus, d. h. er interagiert. Er ist quasi ein künstlicher sozialer Agent.
Künstliche Kategorien
Im Kontext des Textes wird der Begriff künstliche Kategorien für diejenigen Kategorien verwendet, welche von Menschen gemachte Objekte umfassen, also z. B. Werkzeuge, Möbel, Kleidungsstücke. Der Begriff künstliche Kategorien wird in anderen Kontexten auch verwendet, um arbiträre, also z. B. für den Zweck der Untersuchung ausgedachte Kategorien, zu bezeichnen.