Vaginale Photoplethysmographie

Eine Technik zur Messung der Menge an Blut in den vaginalen Wänden mit Hilfe von Licht.

Validität

Die Gültigkeit eines psychologischen Messinstruments, zumeist psychologische Tests. Wird zumeist empirisch über die Korrelation des Tests mit Variablen des Realverhaltens bestimmt; für Intelligenztests wird hier zum Beispiel der schulische oder allgemeine Ausbildungserfolg oder der berufliche Erfolg herangezogen.

Validität

Validität ist ein Gütekriterium wissenschaftlicher Messung. In der psychologischen Forschung sind vor allem zwei Arten von Validität bedeutsam: Interne und externe Validität. Interne Validität bezieht sich auf die Eindeutigkeit einer Studie, d.h. ob ihre Ergebnisse ohne Zweifel auf die Hypothese des Forschers und die Methoden, diese zu überprüfen, zurückzuführen sind. Mit externer Validität hingegen beschreibt man die Generalisierbarkeit einer Studie, d.h. inwiefern die Ergebnisse auf andere Personen, Situationen, und Zeitpunkte (insb. im Alltag außerhalb eines Forschungslabors) übertragen werden können.

Vendetta

sogenannte „Blutrache“. Die Gruppe (zumeist die Familie), aus der ein Opfer stammt, dem Unrecht geschehen ist (zumeist ein Mord), rächt sich an mindestens einem Mitglied der Gruppe des Täters (zumeist dessen Familie) in Form eines Mordes.

Verantwortungsdiffusion

Sämtlichen Bystandern kommt eine gewisse Verantwortung zu. Die von einer einzelnen Person wahrgenommene Verantwortung nimmt in dem Maße ab, in dem die Anzahl der Bystander zunimmt.

Verbündete

Jemand, der Teil des Experimentes ist und über das Ziel der Studie informiert ist.

Verbündeter

Eine Person, die an einem psychologischen Experiment teilnimmt und dabei vorgibt, ein Versuchsteilnehmer zu sein. Tatsächlich wurde die Person jedoch von dem Versuchsleiter angewiesen, eine bestimmte Rolle im Experiment einzunehmen.

Verfügbarkeitsheuristik

Diese Heuristik beruht darauf, wie leicht einer Person Beispiele für ein bestimmtes Ereignis in den Sinn kommen. Wenn es einer Person leicht fällt, Beispiele zu finden, schätzt  sie die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis hoch ein.  Wenn es ihr schwer fällt, Beispiele zu finden, schätzt sie die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis eher gering ein.

Vergessene Details

Informationen aus Augenzeugenberichten, die beim erstmaligen Abruf, später aber nicht mehr erinnert und berichtet werden

Vergleichsdimension

Die zum Vergleich stehende Eigenschaft.

Vergleichsgruppe

Vergleichsgruppen werden häufig in der Feldforschung eingesetzt. Sie weisen ähnliche Merkmale wie die Interventionsgruppe auf und ermöglichen so einen Vergleich mit dieser. So kann die Aussagekraft bezüglich der Wirkung einer Intervention erhöht werden. Vergleichsgruppen werden in der Forschung dann gewählt, wenn Versuchspersonen nicht nach dem Zufallsprinzip in einer Versuchsgruppe eingeteilt werden können, Daten zur Ausgangslage fehlen oder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand beschafft werden können.

Vergleichspersonen

Werden dem Zeugen zusammen mit dem Tatverdächtigen in einer Wahlgegenüberstellung präsentiert. Dies soll verhindern, dass der Tatverdächtige, bei dem es sich sowohl um den Täter als auch einen unschuldigen Verdächtigen handeln kann, „heraus sticht“. Sie werden aufgrund der Täterbeschreibung oder aufgrund ihrer Ähnlichkeit zum Tatverdächtigen für die Gegenüberstellung ausgewählt. Vergleichspersonen waren nachgewiesenermaßen nicht an der Tat beteiligt. Daher weiß man, dass die Identifizierung einer Vergleichsperson in jedem Fall eine falsche Entscheidung ist.

Vergleichsstandard

Die zum sozialen Vergleich verwendete “Messlatte”, d.h. in der Umwelt vorhandene relevante Vergleichsinformation.

Vergleichsstandard

persönlicher Maßstab einer Person bzw. die innere Messlatte, die zum sozialen Vergleich herangezogen wird.

Verhaltensgenetische Studien

V. S. helfen die Frage zu beantworten, zu welchen Anteilen Merkmalsunterschiede auf genetische und erfahrungsabhängige Unterschiede zurückzuführen sind. Man unterscheidet zwei grundlegende Untersuchungsdesigns: Zwillings- und Adoptionsstudien. Das klassische Zwillingsdesign beruht auf dem Vergleich der Ähnlichkeiten von eineiigen und zweieiigen gemeinsam aufgewachsenen Zwillingen. Es ist das am häufigsten verwendete Design in der Verhaltensgenetik. Da eineiige Zwillinge genetisch identisch sind, können Unterschiede zwischen ihnen nur individuellen (nichtgeteilten) Umwelteinflüssen und Erfahrungen zugeschrieben werden. Die Merkmalsähnlichkeit zwischen gemeinsam aufgewachsenen eineiigen Zwillingen kann demnach vollständig auf genetische Einflüsse und geteilte Umwelteffekte zurückgeführt werden. Zweieiige Zwillinge teilen wie andere Geschwister 1. Grades im Mittel 50% der genetischen Faktoren, die überhaupt zwischen Menschen, die zu über 99,9% genetisch gleich sind, unterschiedlich sein können. Da zweieiige Zwillinge jedoch gleichen Alters sind wie eineiige Zwillinge auch, macht sie das zu einer guten Referenzgruppe für den Vergleich deren Ähnlichkeit mit der Ähnlichkeit von genetisch identischen eineiigen Zwillingen. Wenn eineiige Zwillinge in einem betrachteten Merkmal (z.B. eine Persönlichkeitseigenschaft) ähnlicher sind als zweieiige Zwillinge, dann kann dieser Unterschied auf einen genetischen Beitrag zurückgeführt werden. Dem Adoptionsstudiendesign liegt hingegen die einfache Annahme zu Grunde, dass Merkmalsähnlichkeiten zwischen Adoptivverwandten (z.B. Adoptivgeschwister) nicht auf genetischen Faktoren beruhen, sondern auf gemeinsame Erfahrungen (bzw. geteilte Umwelteffekte) zurückzuführen sind. Da Adoptivverwandte nicht genetisch verwandt sind, kann ihre größere Ähnlichkeit (bzw. Korrelation) verglichen mit zwei zufällig aus der Population herausgegriffenen nichtverwandten und nicht gemeinsam aufgewachsenen Individuen hinsichtlich einer betrachteten Eigenschaft direkt auf geteilte Umwelteffekte zurückgeführt werden. Im Umkehrschluss kann die Merkmalsähnlichkeit zwischen genetischen Verwandten, die durch Adoption getrennt wurden (z.B. biologische Geschwister ersten Grades) auf genetische Einflüsse zurückgeführt werden, da sie keine gemeinsamen Erfahrungswerte teilen.

Verhaltenssucht

Ein Verhalten bzw. der Zustand, der durch das Verhalten ausgelöst wird, wird zur Sucht.

Verhandlung

„die Kommunikation zwischen Parteien mit als abweichend wahrgenommen Interessen um eine Einigung über die Verteilung knapper Ressourcen, Arbeitsmethoden, die Interpretation von Fakten oder anderer geteilte Ansichten zu erzielen“ (de Dreu, et al., 2007, S. 608)

Siehe auch Artikel Mehr als reine Ideologie

Verhandlungs-Mindset

Psychologische Orientierungen, mit der Menschen auf Verhandlungssituationen und ihre Verhandlungspartner zugehen.

Verhandlungsgegenstände

Objekte, Güter oder auch immaterielle Werte, um deren Aufteilung oder Ausprägung zwei oder mehr Parteien verhandeln.

Siehe auch Unterschiede als Chance

Verhandlungsteam

Eine aus mindestens drei Personen bestehende Gruppe, die entweder zur Erfüllung ihrer eigenen Interessen oder der Interessen einer übergeordneten Bezugsgruppe eine wichtige Rolle in der Verhandlungsvorbereitung oder Durchführung spielt.

Siehe auch Artikel Unterschiede als Chance

Verlustaversion/ Zugeständnisaversion

Die menschliche Tendenz Verluste als schwerwiegender zu betrachten als äquivalente Gewinne. In der Verhandlungsforschung kann man diese in Form von Zugeständnisaversion beobachten, wenn bestimmte Verhandlungskontexte den subjektiven Fokus eher auf potentielle Gewinne oder Verluste lenken.

Siehe auch Artikel WinWin-Lösungen in Verhandlungen

Verlusteskalation

Eskalierendes Commitment bezeichnet das verstärkte Festhalten von Personen an Handlungen oder Projekten, nachdem sie mit negativen Rückmeldungen über den Entscheidungserfolg konfrontiert worden sind (Staw, 1976).

Verlustorientierung

Die relativ stärkere Wahrnehmung von Verlusten im Vergleich zu Gewinnen. Eine Verlustorientierung kann direkte Folge eines Verlust-Framings (s. Framing) sein. Der Blick auf das zunächst gefüllte Glas ruft den Verlust der Hälfte des Wassers in den Fokus. Ein Blick auf den Glasboden rückt hingegen eher den „Gewinn“ in den Vordergrund.

Verschwörungserzählung

Eine Verschwörungserzählung ist der Versuch, einen Zustand, Ereignisse oder Entwicklungen durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken einzelner Personen oder Gruppen. Der Begriff kann als Synonym für Verschwörungstheorien verwendet werden, betont aber, dass Verschwörungserzählungen – im Gegensatz zu wissenschaftlichen Theorien – nicht widerlegbar sind: Gegenbeweise führen nicht zu einer Veränderung der „Theorie“, stattdessen werden sie als Zeichen einer noch größeren Verschwörung interpretiert.

Verschwörungsmentalität

Mit Verschwörungsmentalität bezeichnet man die generelle Neigung, an Verschwörungstheorien (jeglicher Art) zu glauben. Dem Begriff liegt der Befund zugrunde, dass Menschen, die an eine Verschwörungstheorie glauben, häufig auch an andere Verschwörungstheorien glauben, die inhaltlich nicht zusammenhängen.

Versuchsleitereffekt

Der Effekt, wonach die Erwartungen, die wir haben, die Antworten, die wir erhalten, beeinflussen. Dies betrifft verschiedene Bereiche, wie etwa Forschung, Lehre, Rechtsprechung und die Durchführung von Gegenüberstellungen.

Verteiltes Lernen

Verteiltes Lernen bezeichnet eine Lernstrategie, bei der die Gesamtzeit, die man aufwendet, um einen bestimmten Lernstoff zu lernen, auf mehrere Lernsitzungen verteilt wird, anstatt sie in einer Lernsitzung zu konzentrieren. So ist es für das langfristige Behalten von Informationen zum Beispiel vorteilhafter, wenn man den gleichen Lernstoff nicht vier Stunden am Stück durcharbeitet, sondern stattdessen Lernpausen einlegt und beispielsweise jeden Tag eine Stunde investiert

Verteilungsgerechtigkeit

Wird auch als distributive Gerechtigkeit bezeichnet und bezieht sich auf die gerechte Verteilung von Gütern und Ressourcen z. B. innerhalb einer Gesellschaft oder innerhalb einer Gruppe. Dabei erfolgt die Verteilung von Gütern und Ressourcen auf faire und transparente Weise und hat zur Folge, dass jedes Mitglied der Gesellschaft oder Gruppe einen angemessenen Anteil erhält.

Verteilungsverhandlung

Verhandlung, bei der ein Großteil oder alle Verhandlungsressourcen zu Beginn der Verhandlung in gemeinsamen Besitz der Verhandlungsparteien sind und sich der Interessenkonflikt darum dreht wer wie viel von der Allmende in Zukunft exklusiv besitzen darf/muss.

Siehe auch Artikel WinWin-Lösungen in Verhandlungen

Verteilungsverhandlung

Zwei Parteien verhandeln über die Verteilung einer (Reihe von) Ressource(n). Ein bekanntes Beispiel findet sich in der Aufteilung eines Erbes oder in der Aufteilung der gemeinsamen Besitztümer im Rahmen einer Scheidungsverhandlung.

Vertrauensspiele

Vertrauensspiele sind standardisierte Situationen, in denen sich die Versuchspersonen entscheiden müssen, wie viel von einer ihnen zur Verfügung stehenden Ressource (Geld, Lose etc.) sie einer anderen Versuchsperson schenken (in der Erwartung, dass auch diese zweite Versuchsperson etwas von ihrem Geld abgibt) und wie viel sie selbst behalten. Unsere Versuchspersonen hatten einen Betrag von insgesamt 1 Euro zur Verfügung. Um dem Schenken einen Anreiz zu geben, wurde der verschenkte Betrag von der „Bank“ jeweils verdreifacht. Es lohnte sich also, sein Geld zu verschenken, aber nur dann, wenn man davon ausgehen konnte (oder wollte), dass der Partner ebenfalls Geld verschenkt – ansonsten wäre es sinnvoller, das Geld selbst zu behalten. Anders gesagt: Wer weniger Geld verschenkt, der fürchtet offenbar, dass sein Partner auch nicht kooperativ sein wird.

Verträglichkeit

Diese Eigenschaft bezieht sich in erster Linie auf interpersonelles Verhalten. Personen mit hoher V. sind altruistisch und bemüht, anderen zu helfen. Sie begegnen anderen mit Verständnis, Wohlwollen und Mitgefühl, neigen zu zwischenmenschlichem Vertrauen, zur Kooperation, zur Nachgiebigkeit und haben ein starkes Harmoniebedürfnis. Personen mit niedriger V. beschreiben sich als antagonistisch, egozentrisch und misstrauisch gegenüber den Absichten anderer Menschen. Sie verhalten sich eher kompetitiv und kämpfen für eigene Interessen.

Verträglichkeit

Verträglichkeit ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die den Umgang mit anderen Personen beschreibt. Menschen mit einer hohen Verträglichkeit werden als hilfsbereit, warmherzig, mitfühlend und kooperativ beschrieben.

Veränderbarkeitstheorie

Die subjektive Überzeugung, dass eine bestimmte Eigenschaft von Personen (z. B. Intelligenz) nicht stabil, sondern veränderbar ist.

Vigilant monitoring

Strategie, mit der eine Verhaltensreaktion gehemmt werden soll. Die Aufmerksamkeit für eine bestimmte Verhaltensreaktion wird erhöht, um deren Eintreten zu verhindern.

Virtuelle Realität

Computergenerierte dreidimensionale Umgebung, mit der Nutzer*innen dank spezieller Ein- und Ausgabegeräte (zumeist VR-Brillen) interagieren können

Visuell-räumliche Perspektivenübernahme

Visuell-räumliche Perspektivenübernahme ist die Vorstellung davon, was aus einem anderen als aus dem eigenen Blickwinkel zu sehen ist. Wenn eine Person beispielsweise ein Haus von allen Seiten betrachtet hat, kann sie anschließend die Rückseite des Hauses beschreiben, während sie nur die vordere Seite sieht.

visuelle Repräsentation

Die interne „Abbildung” eines externen Objektes in unserem visuellen System.

visueller Lerntyp

Vermeintlicher Typ von Lernenden, von dem fälschlicherweise behauptet wird, dass er über einen visuellen Sinneskanal besonders gut lernen würde. Also durch Beobachtungen, Grafiken, Diagramme und Bilder. Siehe Lerntyp.

Volitionspsychologie

Diese Teildisziplin ist eng verbunden mit der Motivationspsychologie, beschäftigt sich jedoch eher mit Prozessen der Zielumsetzung, Zielerreichung und Motorik, statt mit den Ursprüngen des Handelns.

Vorurteile

Positive oder negative Bewertungen gegenüber sozialen Gruppen bzw. ihren Mitgliedern, die ausschließlich auf deren Gruppenzugehörigkeit beruht.

Vulnerabilitätsfaktor

Einflussgröße, die zur Anfälligkeit einer Person für eine Krankheit beiträgt.