Zum Bioregal gestupst: Kann durch Vorauswahl umweltfreundlicher Handlungsoptionen die Nachhaltigkeit von OttonormalverbraucherInnen gefördert werden?

Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht vor, bis 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 55 % zu reduzieren. Wann hat eine Industrienation zuletzt eine solche Reduktion erreicht? Genau, noch nie! Gesucht sind also Maßnahmen, die es uns erleichtern umweltfreundlich zu handeln. Wie wäre es, wenn man bei vielen Alltagsentscheidungen—für einen Stromvertrag, ein Glas Marmelade oder eine Fahrtroute—die umweltfreundliche Option nur bequem akzeptieren brauchte? Kann eine gesamtgesellschaftliche Transformation individueller Lebensstile gelingen—und kann die Vorauswahl umweltfreundlicher Handlungsoptionen ein Teil der Lösung sein?

Im Schweizer Kanton Zürich werden alle privaten Haushalte seit 2016 standardmäßig mit Ökostrom versorgt. Wichtig: Niemand wird zu seinem Glück gezwungen—wer möchte, kann sich die Mühe machen und auf Antrag Atomstrom beziehen. In diesem Beitrag erklären wir, wie und bei wem solche umweltfreundlichen Vorauswahlen (engl. Defaults) wirken. Viele Umweltschutzprobleme wie Klimawandel, Artensterben und Verschmutzung von Ozeanen und Fließgewässern sind aber nicht durch isoliertes Umsteuern in einzelnen Verhaltensweisen zu bewältigen. Deshalb fassen wir anschließend zusammen, was man schon über den Effekt von Defaults auf umweltfreundliche Lebensstile weiß. Abschließend diskutieren wir, inwiefern umweltfreundliche Defaults eine umfassende gesellschaftliche Transformation aus Einsicht mit anstoßen können—oder ob sie notwendigen Lernprozessen nicht vielmehr im Weg stehen.

Defaults erleichtern zuverlässig einzelne Umweltschutzverhaltensweisen – ohne die Wahlfreiheit zu beschränken

Wenn PsychologInnen alltägliches Verhalten wie das abendliche Joggen (oder Fernsehen), das Benutzen von Kondomen oder die Entscheidung für eine Bioerdbeermarmelade erklären, dann führen sie es in der Regel zurück auf das Zusammenspiel von Eigenschaften von Personen und dem Einfluss der Situation (Ajzen, 1991). Das Klimaschutzverhalten privater VerbraucherInnen wird entsprechend bestimmt von ihrem Umweltbewusstsein, d. h. der Neigung, sich für Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren und dem Kontext, in dem diese Personen handeln (Kaiser, Byrka & Hartig, 2010). Klimaschutzmaßnahmen wie Gebote und Verbote, finanzielle Anreize oder auch technologische Innovationen haben gemeinsam zum Ziel, uns das Klimaschutzverhalten möglichst leicht zu machen.

Ein interessanter Ansatz, individuelle Nachhaltigkeit zu fördern, sind umweltfreundliche Defaults: Durch Vorauswahl einer umweltfreundlichen Handlungsoption wird der Aufwand für ihre Wahl reduziert und zudem eine Empfehlung signalisiert. So macht sich der Zürcher Ökostromdefault im Beispiel oben unsere Neigung zu Aufwandsvermeidung, Anpassung und Passivität zunutze (Johnson & Goldstein, 2003). Bildlich gesprochen werden private VerbraucherInnen hin zu mehr umweltfreundlichem Verhalten „gestupst“ (engl. to nudge), ohne die Wahlfreiheit zu beschränken, ohne alternative Optionen zu verbieten oder finanzielle Anreize schaffen zu müssen.

Das scheint für eine breite Palette von Umwelt- bzw. Klimaschutzverhaltensweisen zu funktionieren: In einer Studie wählten Teilnehmende Produkte des täglichen Bedarfs (Erdbeermarmelade, Apfelsaft, Küchenrolle etc.) aus einem Onlineshop. Teilnehmende, denen umweltfreundliche Produkte (mit Biosiegel, in einer Pfandflasche, aus Recyclingpapier etc.) vorausgewählt in ihren Online-Warenkorb gelegt worden waren, entschieden sich dann tatsächlich häufiger für umweltfreundliche Produkte—und zwar sowohl für die vorausgewählten Produkte, als auch für andere umweltfreundliche Produkte, die sie selbst aus dem Sortiment des Onlineshops wählten. Sie wurden also gewissermaßen zum Bioregal gestupst (Taube & Vetter, 2019). Parallel konnte in anderen Studien gezeigt werden, dass über Defaults etwa doppelseitiges Drucken oder der Kauf energieeffizienter Geräte erleichtert werden kann (für eine Übersicht siehe Sunstein & Reisch, 2014).

Durch die Vorauswahl umweltfreundlicher Produkte können VerbraucherInnen beim Onlineshopping zum Biosortiment gestupst werden.Durch die Vorauswahl umweltfreundlicher Produkte können VerbraucherInnen beim Onlineshopping zum Biosortiment gestupst werden.

Defaults sind dabei keine neue Idee, sondern begegnen uns bereits bei vielen Entscheidungen in praktisch allen Lebensbereichen—vom Kauf eines Bahntickets (per Default ohne Sitzplatzreservierung) bis zu Start-Stopp-Systemen (die per Default den Automotor ausschalten, sobald das Fahrzeug eine Mindestgeschwindigkeit unterschreitet und sofern die Kupplung nicht getreten wird). Ein besonders kontrovers diskutiertes Beispiel ist die in Deutschland geltende Zustimmungsregelung für die Organspende. Per Default sind BürgerInnen hierzulande Nicht-OrganspenderInnen. Dieser Default hat offenbar dramatische Konsequenzen: In Ländern mit der Zustimmungsregelung liegt die Organspenderate etwa 60 bis 95% unterhalb derer aus Ländern mit der sogenannten Widerspruchsregelung, in denen Betroffene der Organspende aktiv widersprechen müssen (Johnson & Goldstein, 2003).

Auch bei OttonormalverbraucherInnen sind umweltfreundliche Defaults wirksam

Neue Forschungsbeiträge zeigen nun, dass umweltfreundliche Defaults auch bei Menschen mit durchschnittlichem oder sogar vergleichsweise niedrigem Umweltbewusstsein wirken, also bei OttonormalverbraucherInnen. So wählten die Teilnehmenden in der oben beschriebenen Untersuchung zu Online-Kaufentscheidungen mehr umweltfreundliche Produkte, wenn ihnen diese vorausgewählt in den Warenkorb gelegt wurden, unabhängig von ihrem Umweltbewusstsein. Das heißt übrigens nicht, dass das Umweltbewusstsein keine Rolle spielt: Umweltfreundliche Teilnehmende wählten wenig überraschend mehr umweltfreundliche Produkte als weniger Umweltbewusste. Die Vorauswahl senkte jedoch die Hürde für alle gleichermaßen (Taube & Vetter, 2019). Auch der Einfluss von Defaults auf die Wahl eines Ökostromvertrags, umweltfreundlichere Fahrtrouten oder dem—durch eine Start-Stopp-Automatik Navigationssysteme könnten statt der schnellsten Route per Default die umweltfreundlichste Route ausweisen.Navigationssysteme könnten statt der schnellsten Route per Default die umweltfreundlichste Route ausweisen.erleichterten—Abschalten des Automotors an roten Ampeln und geschlossenen Bahnschranken ist offenbar unabhängig vom individuellen Umweltbewusstsein (Taube, Kibbe, Vetter, Adler & Kaiser, 2018; Vetter & Kutzner, 2016).

Diese Beobachtungen stehen in Kontrast zu bisherigen Annahmen aus der Verhaltensforschung. Diese haben die Erwartung nahegelegt, dass Klimaschutzmaßnahmen nur dann wirken, wenn VerbraucherInnen ohnehin bereits die Absicht haben, das Klima zu schützen, also bereits über ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein verfügen (so zum Beispiel Ajzens Theorie geplanten Verhaltens, 1991). Auch Laien erscheinen in der Regel komplexe Verhaltensmodelle plausibler, die eine Wirksamkeit einer Maßnahme nur unter bestimmten Rahmenbedingungen oder bei bestimmten Personen nahelegen (Tversky & Kahneman, 1983). Und auch in Bezug auf Defaults wurde diskutiert, ob diese nur für bestimmte Personengruppen wirksam sind: Nämlich für vergleichsweise gleichgültige VerbraucherInnen (Johnson & Goldstein, 2003) oder aber nur für besonders interessierte VerbraucherInnen (Sunstein & Reisch, 2014). Diese Annahmen scheinen sich für umweltfreundliche Defaults nicht zu bewahrheiten.

Für Politik und Unternehmen resultiert hieraus zunächst eine beträchtliche Vereinfachung der Planung und Umsetzung von umweltfreundlichen Defaults: Sie müssen nicht zielgruppenspezifisch zugeschnitten werden. Mit anderen Worten braucht es hier keine (ohnehin aus Praxissicht schwer vorstellbare) großangelegten Befragungen zur Erfassung des individuellen Umweltbewusstseins. Für den flächendeckenden Einbau von Start-Stopp Systemen bedeutet das beispielsweise, dass dieser unabhängig vom Umweltbewusstsein der Personen, die hinter dem Lenkrad sitzen, den Ausstoß von Abgasen reduziert (oder besser: reduzieren könnte, wie wir gleich noch sehen werden).

Wer zum A-sagen gestupst wird, sagt noch lange nicht B

Welchen Beitrag vermögen umweltfreundliche Defaults aber zu einer nachhaltigen gesellschaftlichen (oder Großen) Transformation leisten, wie sie im Hauptgutachten des Wissenschaftliche Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen ([WBGU], 2011) gefordert wird? Mit dem Begriff der Großen Transformation beschreibt der WBGU eine umfassende Umgestaltung des gesellschaftlichen Ordnungsrahmens, die den natürlichen Grenzen des Erdsystems Rechnung trägt. Es sollen „Entwicklungspfade beschritten werden, die mit der 2ºC-Klimaschutzleitplanke kompatibel sind“ (WBGU, 2011, S. 1). Ein wesentliches Element dieser Umgestaltung soll die Veränderung unseres Lebensstils hin zu mehr individueller Nachhaltigkeit sein (WBGU, 2011). Gefragt sind also Veränderungen, die über den Kauf einer Biomarmelade hier und das Abschalten des Motors da hinausgehen.

„Wer A sagt muss auch B sagen“ – mit dieser Redewendung wird die Forderung verbunden, einem ersten Schritt in eine bestimmte Richtung noch möglichst viele weitere folgen zu lassen. Umweltschutzmaßnahmen, die die Hürde für einzelne Verhaltensweisen senken, bleiben jedoch in ihrer Wirkung meist auf eben diese konkreten Zielverhaltensweisen beschränkt. So konnte in einer Tagebuchstudie, in der die Teilnehmenden eine Woche lang jeden Abend berichteten, wieviel Fleisch sie am jeweiligen Tag gegessen hatten, durch Hinweise auf den klimaschädlichen Effekt der Fleischkonsum reduziert werden. Dies hatte jedoch nicht zur Folge, dass die Teilnehmenden im Anschluss einen höheren Betrag für eine Umweltschutzorganisation spendeten (Carrico, Raimi, Truelove & Eby, 2018). Eine aktuelle Überblicksarbeit basierend auf dieser und 76 weiteren Untersuchungen berichtet sogar einen kleinen Effekt entgegen der erwarteten Richtung: Teilnehmende, die dazu bewegt werden konnten, sich in einem Bereich umweltfreundlicher zu verhalten, taten Nachhaltiger gesellschaftlicher Wandel als Zielperspektive! Protestplakat der Fridays for Future Bewegung.Nachhaltiger gesellschaftlicher Wandel als Zielperspektive! Protestplakat der Fridays for Future Bewegung.dafür dann in anderen Bereichen weniger für den Umweltschutz (Maki et al., 2019). Für die Wirkung von Defaults auf weitere, nicht direkt durch den Default erleichterte Verhaltensweisen liegen bislang kaum Untersuchungen vor. Auch diese berichten aber entweder gar keinen oder einen der beabsichtigten Wirkung entgegengesetzten Effekt (Ghesla, Grieder & Schmitz, 2019). Und Teilnehmende, die mit Überlegungen zur Einführung eines Ökostromdefaults konfrontiert wurden, signalisierten in der Folge eine geringere Akzeptanz für eine mögliche CO2-Steuer (Hagmann, Ho & Loewenstein, 2019). Als Zwischenfazit bleibt festzuhalten: Wer zum A sagen gestupst wird, sagt dafür dann seltener B. Dass die Einführung umweltfreundlicher Defaults umfassende Veränderungen individueller Lebensstile anstößt und so zur Großen Transformation beitragen kann, ist bislang also nicht belegt.

Was für das Verhalten gilt, gilt natürlich auch für die Konsequenzen von Umweltschutz- bzw. Konsumverhalten, also zum Beispiel Energieverbrauch und CO2-Emissionen. Zwar kann das Umlenken von einer Handlungsalternative zur anderen bei isolierter Betrachtung durchaus einen Beitrag zum Klimaschutz bedeuten. Es besteht aber die Gefahr, dass dieser kleine Beitrag durch sogenannte Rebound-Effekte aufgehoben wird oder sich sogar ins Gegenteil verkehrt. So reduziert sich durch das (automatische) Abschalten des Motors an geschlossenen Bahnschranken in unserem Beispiel oben, energiesparsames Verhalten im Haushalt wie Duschen statt Baden oder den Erwerb effizienter Geräte zunächst der individuelle CO2-Fußabdruck. Gleichzeitig spart all dies aber auch Geld. Und eben dieses Geld wird dann für schöne neue Erlebnisse und den Erwerb schöner neuer Dinge ausgegeben, was wiederum mit CO2-Emissionen einhergeht. Entsprechend erhärten sich die Prognosen, dass Deutschland—trotz aller individueller und kollektiver Bemühungen und trotz erheblicher technologischer Effizienzsteigerungen—den Klimaschutzplan für 2020 verfehlen wird (Bundesministerium für Umwelt, 2018).

Können umweltfreundliche Defaults notwendige Lernprozesse anstoßen?

Wenig vielversprechend erscheint der Einsatz umweltfreundlicher Defaults auch bei Betrachtung der kollektiven, gesellschaftlichen Ebene. Der WBGU erklärt, dass es für eine Große Transformation einen gestaltenden Staat braucht, in dem Prioritäten und Rahmenrichtlinien unter die Leitperspektive von Nachhaltigkeit gesetzt werden. Dabei sollen sich aber Entfaltungsmöglichkeiten für AkteurInnen eröffnen und Teilhabe und Partizipation gefördert werden (WBGU, 2011). Ziel sei es „einen umfassenden Umbau aus Einsicht, Umsicht und Wie können große und kleine OttonormalverbraucherInnen lernen, eigenverantwortlich Nachhaltigkeitsentscheidungen zu treffen?Wie können große und kleine OttonormalverbraucherInnen lernen, eigenverantwortlich Nachhaltigkeitsentscheidungen zu treffen?Voraussicht voranzutreiben“ (WBGU, 2011, S. 5).

Für das Gelingen der Großen Transformation bedarf es also einer kollektiven Bewusstseinsbildung. Umweltschutz sollte als komplexe gesellschaftliche Herausforderung begriffen werden, deren Bewältigung die aktive Mitwirkung aller Gesellschaftsmitglieder erfordert. Die vergleichsweise einfachen, wenig kostenintensiven und auf bekannte Strategien zurückgreifenden Zielverhaltensweisen umweltfreundlicher Defaults kratzen jedoch nur an der Oberfläche. Sie stellen den Status quo gesellschaftlicher Ausrichtung kaum in Frage (Nalau & Handmer, 2018). Das Erfolgsrezept umweltfreundlicher Defaults basiert zudem auf der Annahme, Nachhaltigkeit wäre durch das passive Befolgen einfacher und eindeutiger Verhaltensempfehlungen erreichbar. Bildung für nachhaltige Entwicklung zielt hingegen darauf ab, die Fähigkeit zum Umgang mit Komplexität zu fördern (Asbrand, 2009). AkteurInnen sollen lernen selbst zu erkennen, warum Nachhaltigkeit wichtig ist und sie sollen die Fähigkeit erwerben, ökologische, ökonomische und soziale Verhaltenskonsequenzen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit zu verstehen. Entsprechend betonen aktuelle bildungspolitische Rahmenrichtlinien der Kultusministerkonferenz (KMK) die Notwendigkeit der Förderung von Bewertungs- und Gestaltungskompetenz (KMK/BMZ/Engagement Global, 2016; siehe auch Hertwig & Grüne-Yanoff, 2017).

Ein Nachweis, dass umweltfreundliche Defaults diese Lernprozesse anstoßen könnten, wurde bislang nicht erbracht und ist wohl auch eher nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Untersuchungen im Schulunterricht zeigen, dass Handlungsempfehlungen (wie sie auch durch Defaults vermittelt werden) ein geringes Potential für Lebensstiländerungen und Kompetenzzuwachs bieten. Moralische Appelle, die LehrerInnen an ihre SchülerInnen richteten, wurden von letzteren als wenig alltagsrelevant wahrgenommen oder sogar zurückgewiesen (Wettstädt & Asbrand, 2014). Das Sich-Aneignen von nachhaltigen Verhaltensweisen findet offenbar dort statt, wo eine aktive und selbstbestimmte Auseinandersetzung ermöglicht wird (Asbrand, 2009). AkteurInnen sollte also Eigenverantwortung für ihre (Nachhaltigkeits-)Entscheidungen eingeräumt werden, statt diese—über moralische Appelle oder Defaults—vorwegzunehmen.

Fazit

Defaults sind ein gut erprobtes Mittel zur Erleichterung einzelner umweltfreundlicher Verhaltensweisen (z. B. Abschluss eines Ökostromvertrags, doppelseitiges Drucken oder Kauf eines Glases Bioerdbeermarmelade). Sie sind zudem bei engagierten KlimaschützerInnen und OttonormalverbraucherInnen gleichermaßen wirksam. Durch die Vorauswahl einzelner umweltfreundlicher Handlungsoptionen werden sich jedoch weder individuelle Lebensstile hin zu mehr Nachhaltigkeit verändern, noch wird die Fähigkeit gefördert, bewusst und eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Mehr noch: Die Ankündigung umweltfreundlicher Defaults verringert die Akzeptanz weiterer, wichtiger Klimaschutzmaßnahmen. Defaults werden folglich kaum einen Beitrag zu einer nachhaltigen gesellschaftlichen Transformation leisten können.

Literaturverzeichnis

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