Früh übt sich: Wie Bezugspersonen die Emotionsregulation ihrer Kinder fördern können

Emotionsregulation bei Kindern ist kein einfaches Thema: Schreien, lautes Weinen, Wutausbrüche an der Supermarktkasse – viele Menschen kennen solche heraufordernden Situationen mit Kindern. Welchen Einfluss haben Bezugspersonen auf diese Situationen und wie können sie ihre Kinder angemessen begleiten? Die gute Nachricht: Bereits kleine Maßnahmen können einen positiven Einfluss nehmen und die Emotionsregulation bei Kindern stärken – sogar ein ganzes Leben lang.

Annett Müller (43) ist berufstätige Mutter. Als sie nachmittags von der Arbeit nach Hause kommt, findet sie ihren Sohn Tim (8) unglücklich dreinblickend am Küchentisch vor. Er erklärt, dass er traurig ist, weil er eine schlechte Note in Mathe bekam. Ratlos schaut sie ihr Kind an. Über die schlechte Note ärgert sie sich auch, das jetzt zu äußern, wäre aber wohl nicht angebracht, denkt sie. Sie weiß nicht, wie sie ihrem Sohn helfen kann. So wie Annett geht es vielen Eltern und anderen Bezugspersonen, wie Stiefeltern und Großeltern. Vielleicht haben auch Sie sich schon einmal gefragt, wie Sie Ihren eigenen oder auch anderen nahestehenden Kindern helfen können, mit Gefühlen besser umzugehen?

Vielfältige wissenschaftliche Erkenntnisse verdeutlichen, dass die Fähigkeit, eigene Gefühle zu regulieren entscheidend ist für Wohlbefinden und Gesundheit, die Qualität sozialer Beziehungen und Erfolg (Lovis-Schmidt et al., 2023; Mikolajczak et al., 2015). In diesem Artikel zeigen wir, auf welchen Ebenen Bezugspersonen Einfluss auf die kindliche Emotionsregulation nehmen können und welche Übungen ganz konkret sich dafür anbieten.

Bild 1: Glückliches KindBild 1: Glückliches Kind

Was ist Emotionsregulation?

Emotionsregulation bedeutet, Gefühle bewusst wahrzunehmen und so zu steuern, dass sie in verschiedenen Situationen hilfreich sind (Gross, 1998). So lässt sich zum Beispiel Ärger beruhigen oder in traurigen Momenten Trost finden. Durch geeignete Strategien für Emotionsregulation stärken wir nicht nur unsere eigene psychische Gesundheit, wir sind auch für Kinder ein wertvolles Vorbild. Nun ist das nicht so leicht, wie es klingt - die passende Strategie muss erlernt, ausgewählt und angewandt werden (Matthews, 2021). Die Wahl der Emotionsregulationsstrategie wird maßgeblich von individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Persönlichkeit und psychischer Gesundheit beeinflusst. Jüngere Menschen greifen beispielsweise häufiger zu impulsiven Strategien wie Ablenkung, während Ältere eher reflektierte Ansätze wie Akzeptanz wählen. Ebenso neigen gesellige Personen dazu, Trost bei anderen zu suchen, während introvertiertere Menschen sich eher zurückziehen und seine Gefühle allein verarbeiten. Auch gesellschaftliche Erwartungen spielen eine wichtige Rolle. In kollektivistischen Kulturen, etwa in Japan, neigen Menschen dazu, eher Kommunikation und soziale Unterstützung zu nutzen. In individualistischen Kulturen wie Deutschland hingegen werden Strategien wie Ablenkung oder Rückzug häufiger gewählt. Eine Metaanalyse (219 Studien; Matthews et al., 2021), die Ergebnisse vieler Studien zusammenfasst, zeigt, dass die Wahl der Strategie nicht nur von der Person abhängt, sondern auch vom Kontext und von der Art und Intensität der Emotion. Ablenkung kann zwar kurzfristig unangenehme Gefühle, wie Wut und Angst lindern, jedoch findet langfristig keine nachhaltige Auseinandersetzung statt, sodass die Gefühle zurückkehren. Zudem scheinen bestimmte Emotionen unterschiedliche Strategien zu erfordern: Während Trauer oft mit Akzeptanz („Ich nehme es so hin“) begegnet wird, wird bei Angst häufig über verschiedene Zukunftsszenarien nachgedacht, nach dem Motto „Was könnte im schlimmsten Fall passieren?“. Über die Lebensspanne hinweg erweitern wir kontinuierlich unser Repertoire an Strategien. Emotionsregulation muss gelernt werden und niemandem ist dies in die Wiege gelegt worden.

Wie alles beginnt ...

Menschenkinder werden mit unreifen Gehirnen geboren. Das bedeutet, sie verfügen über weniger Regulationsfähigkeiten als Erwachsene. Demnach ist im Säuglingsalter eine Mitregulation durch die Bezugspersonen notwendig. Mit zunehmendem Alter können Kinder immer eigenständiger Strategien zur Emotionsregulation anwenden, vorausgesetzt, sie haben diese zuvor erlernt (Ulrich & Petermann, 2017).

Neben der Emotionsregulation, als Zielzustand einer herausfordernden Situation, sind die Teilkompetenzen, Emotionen zu erkennen und darauf zu reagieren, von Geburt an vorhanden. Bereits Säuglinge zeigen ihre Gefühle, bspw. sehen sie Traurigkeit im Gesicht der Mutter und beginnen zu Weinen. Erst im Vorschulalter (3-5 Jahre) lernen Kinder, grundlegende Emotionen wie Freude, Traurigkeit, Wut und Angst klar zu benennen – sowohl bei sich als auch bei anderen. Im Grundschulalter (6-12 Jahre) entwickeln Kinder ein zunehmend tieferes Verständnis für ihre eigene und fremde Emotionen (Ulrich & Petermann, 2017). Mit zunehmendem Wortschatz bestehen mehr Möglichkeiten zum Austausch und Interventionen gewinnen bei Schulkindern an Komplexität und Weite (Lovis-Schmidt et al., 2023). Eigene Emotionen zu kontrollieren, bedeutet mehr, als sie nur zu erkennen und zu benennen. Es umfasst auch die Fähigkeit, ein wenig Abstand zu nehmen, statt sich überwältigen zu lassen, komplexe Vorgänge im Gehirn zu steuern wie bspw. stressauslösende Gedanken und somit schwierige Gefühle bewusst zu steuern. Die Regulation ist eng mit der Gehirnreifung verknüpft, weswegen Bezugspersonen ihren Kindern Zeit und Geduld entgegenbringen sollten.

Eine wesentliche Komponente für die Emotionsregulationsentwicklung ist die Anerkennung der Emotionen als wertvolle Signale. Emotionen geben Auskunft darüber, wie wir uns fühlen, welche Bedeutung wir Dingen zuschreiben (Herausforderung versus Gefahr) und wie erfüllt unser Leben ist (Stichwort Bedürfnisse). Das Bezugspersonenverhalten hat auf die Entwicklung der Kindesemotionen einen entscheidenden Einfluss. Es ist wichtig, dass Bezugspersonen ihr eigenes Verhalten regelmäßig mit kurzen Übungen reflektieren (Ulrich & Petermann, 2017). Indem Emotionen des Kindes wertgeschätzt und bei der Regulation unterstützt wird, ermöglicht sich des Erleneren sinnvoller Strategien. Bezugspersonen legen die Basis für eine gesunde Entwicklung, die auch soziale Kontakte und Erfolg einschließt (Lovis-Schmidt et al., 2023).

Der Einfluss auf Emotionsregulation auf drei Ebenen: Von der Theorie zur Praxis

Der Bezugspersoneneinfluss hinsichtlich der Entwicklung von Emotionsregulation ihrer Kinder unterteilt sich auf drei Ebenen (Morris et al., 2007), welche untereinander im engen Zusammenhang stehen:;

Erstens, die Bezugspersonen selbst in ihrem Umgang mit eigenen Emotionen. 

Zweitens, die Interaktion zwischen der Bezugsperson und dem Kind mit Fokus auf den kindlichen Emotionen.

Und drittens, die Umgebung um das Kind herum, bspw. die Interaktion zwischen Bezugspersonen, die das Familienklima formen und auch der Kontakt zwischen dem Kind und Gleichaltrigen/Lehrpersonen.

Bild 2: Bezugsperson-Kind-Umwelt-ModellBild 2: Bezugsperson-Kind-Umwelt-Modell

Die erste Ebene betrifft Bezugspersonen selbst. Sie dienen als Vorbilder für ihre Kinder, was in der Entwicklungspsychologie als Modelllernen bezeichnet wird. Sie zeigen, wie sie ihre eigenen emotionalen Zustände regulieren. Durch die Beobachtung der Bezugspersonen entwickelt das Kind ein Verständnis für eigene Reaktionen auf emotionale Herausforderungen.

Um die eigene Emotionsregulation zu stärken und damit ein besseres Vorbild zu sein, bieten sich verschiedene Strategien an, die nach Barnow (2020) in vier Bereiche eingeteilt werden. Diese Strategien sind das Ergebnis verschiedener Lernprozesse und kontinuierlicher Verfeinerung.

Kognitive Strategien beinhalten das Identifizieren und Überdenken von negativen Gedanken, die zu unangenehmen Emotionen führen können, bspw. „Warum muss immer mir das Schlechte passieren“, was zu Ärger, Frustration und Hilflosigkeit führt. Durch das Erkennen und Verändern dieser Gedanken können angenehme Emotionen gefördert werden, bspw. „Es gibt stressige Phasen im Leben und wieder Entspanntere. Es geht vielen Menschen so wie mir.“, was ein bisschen mehr Leichtigkeit, Akzeptanz und Ruhe einbringt.

Emotionsfokussierte Strategien konzentrieren sich darauf, Emotionen anzuerkennen, zu verstehen und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Durch den Ausdruck und die Verarbeitung von Emotionen können unangenehme Gefühle reduziert und angenehme gefördert werden. Das bedeutet, zu weinen, wenn wir traurig sind und die Erfahrung zu machen, dass die Tränen auch wieder versiegen oder Sport zu machen, wenn wir wütend sind und zu sehen, dass die Wut uns Kraft schenkt. Zudem ist es hilfreich, Gedanken und Gefühle aufzuschreiben – auch als „Emotional Writing Paradigma“ bekannt. Dies können kurze Schreibübungen von etwa 5 Minuten sein oder auch längere Interventionen, wie Tagebücher (Barnow, 2020; Lohmann & Annies, 2016). Studien zeigen (Pennebaker & Beall, 1986), dass es uns durch das Schreiben leichter fällt, Abstand und auch Klarheit zu den Emotionen zu bekommen und so Auslöser und Muster zu erkennen.

Achtsamkeit: Methoden wie Meditation und Atemübungen fördern die Fähigkeit, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und Emotionen bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten, anstatt automatisch auf emotionale Reize zu reagieren. Beispielsweise ist es oft nicht hilfreich, zu schreien, wenn wir wütend sind oder sofort zu sagen, was wir denken, wenn uns die Gefühle überwältigen. Viele verschiedene Studien zeigen, dass Meditation hilft, Emotionen zu regulieren (Sedlmeier et al., 2012). Hier geht es darum, zu lernen, Emotionen aus einer gewissen Distanz zu beobachten und sich auf dieser Basis für eine Verhaltensweise bewusst zu entscheiden.

Soziale Unterstützung: Der Austausch mit anderen und das Teilen von Emotionen helfen dabei, sich verstanden und getragen zu fühlen, was Verarbeitung unangenehmer Gefühle erleichtert. Zudem kann Rückmeldung von nahestehenden Personen positive Veränderung in der Denkweise anstoßen und effektives Handeln fördern.

Diese Strategien können individuell angepasst und miteinander kombiniert werden, um Emotionsregulation zu unterstützen. Es ist entscheidend Strategien auszuwählen, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen passen.

Fallbeispiel: Annett hatte einen stressigen Arbeitstag. Anstatt ihre Frustration an ihrem Sohn Tim (8) auszulassen, setzt sie sich auf die Wohnzimmercouch, atmet tief durch und erklärt ihrem Sohn, dass sie sich gestresst fühlt und jetzt ein paar Minuten für sich braucht, um sich zu beruhigen. Dann nimmt sie sich ein Blatt Papier und schreibt alle Gedanken und Gefühle auf, die ihr in fünf Minuten durch den Kopf gehen. Sie schaut sich im Anschluss das Geschriebene an, ohne es zu bewerten. Annett kann so besser erkennen, welche Gedanken zu ihrem Stress führen. Sie zeigt Tim dann, wie sie sich durch Atemübungen und Reflektion beruhigt.

Emotionen spielen im aktuellen Erleben eine entscheidende Rolle und sind tief in der Biografie verwurzelt. Für Bezugspersonen ist es wichtig, sich der biografischen Prägungen bewusst zu werden, weil diese die Reaktion auf die Emotionen ihrer Kinder beeinflusst. In biografischen Aufarbeitungsübungen (Forstmeier & Mearcker, 2024) werden alte Muster erkannt und ungelöste Emotionen zu verarbeitet. Die Reflexion der eigenen Kindheitserfahrungen, die Identifikation von Auslösern, die Entwicklung von Selbstmitgefühl und der Rückgriff auf neue Bewältigungsstrategien tragen zur Verbesserung der Emotionsregulation bei und helfen zu einem einfühlsameren Umgang mit ihren Kindern. Beispielhaft lässt sich die Biografie verknüpft mit positiven und negativen Ereignissen innerhalb einer Lebenslinie abbilden (siehe Bild 3).

Bild 3: LebenslinieBild 3: Lebenslinie

Übungsanleitung "Lebenslinie" (Forstmeier & Mearcker, 2024):

Material: leeres Blatt; mehrere Stifte

  1. Zeichnen Sie eine waagrechte Linie in die Mitte des Papiers. Sie symbolisiert Ihren Lebensweg von der Geburt bis heute und kann in Lebensjahre unterteilt werden. Eine senkrechte Linie am Anfang gibt an, wie positiv/negativ die Ereignisse in Erinnerung geblieben sind.
  2. Markieren Sie wichtige Ereignisse und Lebensphasen auf dieser Linie, z.B. Einschulung, Schulabschluss, Krankheit…
  3. Zeichnen Sie positive Ereignisse mit Punkten oberhalb und negative unterhalb der Linie ab. Die Höhe oder Tiefe zeigt die Intensität des Erlebten.
  4. Verbinden Sie die Punkte zu einer Linie. Nutzen Sie Farben oder Symbole, um besondere Ereignisse hervorzuheben.
  5. Bei Betrachtungen der Lebenslinie stellen Sie sich Fragen wie: "Welche Ereignisse haben mich nachhaltig beeinflusst?", "Welche wirken noch immer?", "Welche Regeln, Werte und Überzeugungen haben sich daraus entwickelt?"

 

Neben der Vorbildfunktion der Bezugsperson ist auch die zweite Ebene, also die Interaktion mit dem Kind, entscheidend für eine erfolgreiche Emotionsregulation (Kakhki et al. 2022; Morris et al., 2007). Hierbei ist es wichtig, dass Bezugspersonen in der Lage sind, Emotionen und Bedürfnisse ihrer Kinder wahrzunehmen, zu benennen, anzuerkennen und Hilfe bei der Regulation zu bieten. Bezugspersonen nehmen die Rolle eines Emotionscoachs ein (Kakhki et al. 2022; Sell et al., 2022). Wichtig ist dabei, anzuerkennen, dass Emotionen eng mit Bedürfnissen verbunden sind. Das Grundbedürfnis nach Schutz und Sicherheit wird bspw. bei Verletzung über Angst und Unsicherheit deutlich, das Bedürfnis nach Autonomie über Wut und Trotz. Die Aufgabe der Bezugspersonen ist es, das Kindesverhalten richtig zu deuten, dahinterliegenden Bedürfnisse zu erkennen und wertschätzende Kommunikation herzustellen, die Gefühle nicht abwertet („Ich sehe, dass du traurig bist. Wenn du dazu bereit bist, erzähl mir gern von deinem Kummer.“). Das Kind lernt, dass der Ausdruck von Emotionen zu einer adäquaten Bedürfnisbefriedigung und Wohlbefinden führt. Teilaufgaben des Coachings sind bspw. das Benennen von Emotionen im Alltag oder die Lokalisierung einer Emotion im Körper (Sell et al., 2022). Ab einer bestimmten Reife des Kindes (etwa ab dem 4. bis 6. Lebensjahr) kann es zur selbstständigen Emotionsregulation angeleitet werden. Interventionen zur Steigerung von emotionalen Kompetenzen bei Kindern sind dann wirksamer, wenn diese ihre Eltern miteinschließen (England-Mason et al., 2023; Lovis-Schmidt et al., 2023).

Fallbeispiel: Tim (8) kommt aufgebracht von der Schule nach Hause, weil er einen Streit mit einem Klassenkameraden hatte. Sein Vater setzt sich zu ihm, hört ihm aufmerksam zu und validiert seine Gefühle: „Ich verstehe, dass du dich jetzt sehr ärgerst. Das ist in Ordnung. Es zeigt dir, dass du dich ungerecht behandelt fühlst.“. Als der erste Ärger vorbei ist, erzählt Tim, dass er sich auch schämt, weil er seinen Freund laut anschrie und beschimpfte. Gemeinsam überlegen alle, wie Tim das nächste Mal besser reagieren könnte. Tims Vater schlägt vor, dass Tim, wenn er wütend ist, tief durchatmet und bis zehn zählt, bevor er antwortet. Auch ermutigt er ihn, am nächsten Tag offen auf seinen Freund zuzugehen und den Streit mit ihm zu besprechen.

Die dritte Ebene umfasst die kindliche Umwelt, bspw. das emotionale Familienklima (Morris et al., 2007), also die Stimmung, Kommunikation und Interaktion zwischen den Bezugspersonen und die Interaktion mit dem Umfeld (Großeltern, Freunde, Lehrpersonen, Nachbarn). Die Kinder lernen, sich als Teil einer funktionierenden Gemeinschaft zu betrachten, Emotionen zu regulieren und zu kommunizieren, sich fair und sozial zu verhalten, was auch als emotionale Sozialisation bezeichnet werden kann (Kakhki et al., 2022). Übungen zur Förderung der Bezugsperson-Kind-Umwelt-Interaktion sind bspw. gemeinsame Aktivitäten in der Familie, wie Spieleabende, Ausflüge und kreative Projekte. Ebenso wichtig wie die qualitative Zeit mit dem Kind ist die Paarzeit (Morris et al., 2007), also gemeinsame Aktivitäten der Eltern, ohne die Kinder, um die Beziehung zu stärken und zu stabilisieren.

Fallbeispiel: Tim und seine Eltern haben ein familiäres Ritual: Immer beim Abendessen sprechen sie darüber, was am Tag passierte und wie sich jeder fühlte. Diese Routine im sicheren Umfeld hilft Tim, seine Emotionen regelmäßig zu reflektieren. Außerdem trifft sich die Familie regelmäßig mit einer befreundeten Familie für einen Spieleabend. Dabei lernen die Kinder aus beiden Familien mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Hierbei kann Tim nicht nur von seinen eigenen Eltern lernen, sondern auch vom Verhalten der anderen Erwachsenen profitieren.

Bild 4: GemeinsamBild 4: Gemeinsam

Fazit

Emotionsregulation ist ein essenzieller Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Dieser Prozess kann durch gezielte Unterstützung der Bezugspersonen und Übung gefördert werden. Er geschieht nicht über Nacht und er erfordert kontinuierliches Engagement und stetige Übung, Ausdauer, Geduld. Indem Bezugspersonen ihren Kindern helfen, ihre Emotionen besser zu erkennen und zu verstehen, legen sie den Grundstein für ein gesundes und ausgeglichenes emotionales Leben.

Literaturverzeichnis

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England-Mason, G., Andrews, K., Atkinson, L. & Gonzalez, A. (2023). Emotion socialization parenting interventions targeting emotional competence in young children: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Clinical Psychology Review, 100, 102252. https://doi.org/10.1016/j.cpr.2023.102252

Forstmeier, S., & Maercker, A. (2024). Formen des Lebensrückblicks. In S. Forstmeier & A. Maercker (Hrsg.), Der Lebensrückblick in Therapie und Beratung. Ansätze der Biografiearbeit, Reminiszenz und Lebensrückblicktherapie (S. 31–58). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-68077-3

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Kakhki, Z. B., Mashhadi, A., Yazdi, S. A. A. & Saleh, S. (2022). The effect of mindful parenting training on parent–child interactions, parenting stress, and cognitive emotion regulation in mothers of preschool children. Journal of Child and Family Studies, 31(11), 3113–3124. https://doi.org/10.1007/s10826-022-02420-z

Lohmann & Annies, (2016). Achtsamkeit in der Verhaltenstherapie: Störungsspezifische Interventionen und praktische Übungen. Schattauer.

Lovis-Schmidt, A., Ackermann, L., Wascher, S. & Rindermann, H. (2023). Programme zur Förderung emotionaler Kompetenzen in der mittleren Kindheit: Eine Metaanalyse. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 1–16. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000371

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Mikolajczak, M., Avalosse, H., Vancorenland, S., Verniest, R., Callens, M., van Broeck, N., Fantini-Hauwel, C., & Mierop, A. (2015). A nationally representative study of emotional competence and health. Emotion, 15(5), 653–667. https://doi.org/10.1037/emo0000034

Morris, A. S., Silk, J. S., Steinberg, L., Myers, S. S. & Robinson, L. R. (2007). The role of the family context in the development of emotion regulation. Social Development, 16(2), 361–388. https://doi.org/10.1111/j.1467-9507.2007.00389.x

Pennebaker, J. W., & Beall, S. K. (1986). Confronting a traumatic event: Toward an understanding of inhibition and disease. Journal of Abnormal Psychology, 95(3), 274–281. https://doi.org/10.1037/0021-843X.95.3.274

Sedlmeier, P., Eberth, J., Schwarz, M., Zimmermann, D., Haarig, F., Jaeger, S. & Kunze, S. (2012). The psychological effects of meditation: A meta-analysis. Psychological Bulletin, 138(6), 1139–1171. https://doi.org/10.1037/a0028168

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