Wie Heuristiken uns helfen Entscheidungen zu treffen

Welcher Nachtisch hat die wenigsten Kalorien? Welche Mannschaft gewinnt das nächste Spiel? Und wie wahrscheinlich ist es, dass ich erwischt werde, wenn ich zu schnell fahre? Mit all diesen und noch viel mehr Fragen müssen wir uns im Alltag auseinandersetzen. Wenn wir genügend Motivation und Zeit hätten und uns alle relevanten Informationen zur Verfügung stünden, könnten wir die Optionen vergleichen und gründlich abwägen. Aber wie treffen wir Entscheidungen, wenn unser Wissen, die zur Verfügung stehende Zeit oder kognitive Kapazitäten begrenzt sind?

© Martha MichalkiewiczWir müssen täglich unzählige kleine und manchmal auch einige große Entscheidungen treffen. Es fängt schon damit an, was wir zu Mittag essen, welchen Orangensaft wir kaufen und auf welche Fußballmannschaft wir wetten. Natürlich gibt es auch wichtigere Entscheidungen, wie die Investition in ein Aktienpaket oder den Kauf eines neuen Autos. Wenn uns genügend Motivation, Zeit und Informationen zur Verfügung stünden, könnten wir alle Optionen vergleichen und gründlich abwägen. Aber wie treffen wir Entscheidungen in der realen Welt, wenn unser Wissen, die zur Verfügung stehende Zeit und auch kognitive Kapazitäten begrenzt sind? Wenn wir wetten wollen, welche Fußballmannschaft die nächste Meisterschaft in England gewinnt und wir uns nicht mit Fußball auskennen, entscheiden wir uns vielleicht für Manchester United, einfach weil wir den Namen kennen. Wenn wir auf Diät sind und daher ein kalorienarmes Mittagessen in der Kantine wählen müssen, entscheiden wir uns vielleicht für das vegetarische Gericht, ohne auf die Inhaltsstoffe zu achten. Wenn wir schätzen müssen, welches Verkehrsmittel das gefährlichste ist, tippen wir vielleicht auf das Auto, weil uns am einfachsten passende Beispiele einfallen. Das sind nur drei Beispiele für sogenannte „Heuristiken“, die im täglichen Leben Anwendung finden. Aber was sind Heuristiken? Wann und warum verwenden wir sie? Und wie gut sind heuristische Entscheidungen?

Was sind Heuristiken?

Das Wort Heuristik stammt vom griechischen Wort „heuriskein“ ab, was soviel bedeutet wie finden oder entdecken. Heuristiken sind mentale Strategien, Faustregeln oder Abkürzungen, die uns helfen, mit begrenztem Wissen und begrenzter Zeit Entscheidungen zu treffen und Urteile zu fällen. Wir verwenden sie häufig unbewusst und automatisch, können sie aber auch bewusst als Strategie wählen. Heuristiken lassen sich abgrenzen von Entscheidungsstrategien, die auf den Gesetzen der Logik, der Wahrscheinlichkeitsrechnung oder der Maximierung des erwarteten Nutzens basieren. Bei diesen Entscheidungsstrategien werden Probleme als mathematische oder logische Ausdrücke formuliert und mit einer Art Algorithmus gelöst. Ein Beispiel dafür wäre, alle relevanten Informationen zu suchen, jeder Information ein Gewicht zuzuordnen und die Informationen anschließend entsprechend ihrer Gewichtung zu einem Wert zu addieren. Heuristiken hingegen ignorieren bei der Suche einen Teil der verfügbaren Informationen und bei der Entscheidung manchmal sogar einen Teil der gefundenen Informationen. Es gibt zahlreiche Beispiele für Heuristiken (z. B. Gigerenzer & Gaissmaier, 2011; Tversky & Kahneman, 1974). Einige der am häufigsten untersuchten sind die Rekognitionsheuristik, die Take-the-Best Heuristik und die Verfügbarkeitsheuristik

Bei der Rekognitionsheuristik (Goldstein & Gigerenzer, 2009) hängt die Entscheidung, wAbb. 1 Anwendung der Rekognitionsheuristik.ie der Name schon sagt, allein von einem Kriterium ab: Rekognition, also Wiedererkennen. Wenn wir von zwei Objekten eines wiedererkennen und das andere nicht, dann sollten wir uns laut Rekognitionsheuristik für das wiedererkannte Objekt entscheiden. Stellen Sie sich vor, Sie müssen entscheiden, welche der beiden Städte mehr Einwohner hat: New York oder Busan? Wir alle kennen New York, aber Busan wahrscheinlich nicht. In diesem Fall würden wir uns für New York entscheiden, weil wir den Namen schon einmal gehört haben (vgl. Abb.1). Aber was ist, wenn wir beide Städte kennen, wie New York und Los Angeles?

Beim Gebrauch der Take-the-Best Heuristik (Goldstein & Gigerenzer, 2009) vergleichen wir die Eigenschaften von zwei Objekten nacheinander, bis wir eine Eigenschaft finden, die zwischen den Objekten differenziert. Aufgrund dieses Unterschiedes wird die Entscheidung getroffen. Wir vergleichen die Eigenschaften entsprechend ihrer Validität, das heißt Aussagekraft, beginnend mit der aussagekräftigsten. Eine solche Anordnung können wir anhand unserer Erfahrung vornehmen. Wenn wir wie im oben genannten Beispiel zwischen der Größe zweier Städte entscheiden müssen, dann können wir dies tun, indem wir nacheinander unser Wissen zu den Städten vergleichen (vgl. Abb. 2). Ist eine der beiden Städte Hauptst© Martha Michalkiewiczadt eines Landes? Nein, keine. Hat eine der beiden Städte einen internationalen Flughafen? Ja, beide. War eine der beiden Städte irgendwann Austragungsort der Weltausstellung? Ja, New York, aber nicht Los Angeles. Somit entscheiden wir uns für New York, weil die erste Eigenschaft, die zwischen den beiden Städten unterscheidet, für New York spricht. Take-the-Best (zu Deutsch: Wähle das Beste), wird hier verstanden als: Entscheide Dich aufgrund der ersten zwischen den Alternativen differenzierenden Eigenschaft. Da die Eigenschaften zuvor anhand ihrer Validität in eine Reihenfolge gebracht wurden, ist die erste differenzierende Eigenschaft zugleich auch die am besten differenzierende. 

Aber es gibt nicht nur Heuristiken, die uns helfen, zwischen vorhandenen Alternativen zu wählen. Die Verfügbarkeitsheuristik (Tversky & Kahneman, 1973) ersetzt die schwierige Frage nach der Häufigkeit eines Ereignisses durch die einfachere Frage, wie leicht es uns fällt, passende Beispiele zu finden. Wenn wir beurteilen müssen, wie wahrscheinlich es ist, bei einer Geschwindigkeitsübertretung von der Polizei geblitzt zu werden, können wir versuchen, uns an solche Vorfälle in unserer Vergangenheit und in Unterhaltungen mit anderen zu erinnern. Wenn es uns leicht fällt, Beispiele zu finden, schätzen wir die Wahrscheinlichkeit als hoch, anderenfalls als eher gering ein. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele für Heuristiken (Goldstein & Gigerenzer, 2009; Tversky & Kahneman, 1974), wie die Center-of-the-Circle Heuristik, die dabei hilft, den Wohnort eines Verdächtigen in einer Polizeiermittlung zu bestimmen, die Hiatus Heuristik, die anhand des derzeitigen Einkaufsverhaltens das künftige Einkaufsverhalten vorhersagt, oder die Ankerheuristik, bei der eine bewusst oder zufällig gewählte Zahl als Ausgangspunkt für ein Urteil dient.

Wie gut sind Heuristiken?

Wie wird beurteilt, ob eine Entscheidung gut ist oder nicht? Die Güte einer Entscheidung kann daran gemessen werden, inwieweit sie den Gesetzen der Logik, der Wahrscheinlichkeitsrechnung oder der Maximierung des erwarteten Nutzens entspricht. Eine Entscheidung gilt als optimal bzw. rational, wenn sie diese Normen erfüllt. Hierbei wird angenommen, dass mehr Informationen und mehr Berechnungen immer zu besseren Entscheidungen und Urteilen führen. Heuristiken hingegen versuchen, mit möglichst wenig Anstrengung ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen, also dem effort-accuracy trade-off zu genügen (Gigerenzer & Gaissmaier, 2011). Ihr Erfolg wird häufig anhand des Vergleichs mit anderen Strategien beurteilt.

Im Allgemeinen kann man nicht sagen, dass eine Heuristik gut oder schlecht ist, denn der Erfolg einer Heuristik hängt von den Eigenschaften der Situation ab. Daher beurteilt man Heuristiken als ökologisch rational, das heißt inwieweit sie an die jeweilige Situation angepasst sind (Gigerenzer & Gaissmaier, 2011). Es lassen sich leicht Situationen finden, in denen Heuristiken zu Fehlern führen (Tversky & Kahneman, 1974). Japanische TouristInnen werden vermutlich fälschlicherweise tippen, dass Heidelberg größer als Bielefeld ist, weil sie schon von Heidelberg gehört haben, aber nicht von Bielefeld. Allerdings lassen sich ebenso Situationen generieren, in denen Heuristiken zu genauso guten Ergebnissen führen wie kompliziertere Entscheidungsstrategien oder diese sogar übertreffen. Goldstein und Gigerenzer (1999) stellten beispielsweise Studierenden in Chicago und in München die gleiche Frage: Welche Stadt hat mehr Einwohner – San Diego oder San Antonio? In Chicago beantworteten 62 % der Studierenden die Frage richtig, verglichen mit 100 % der Studierenden in München. Da die meisten Studierenden in München San Diego kannten, aber San Antonio nicht, konnten sie die Rekognitionsheuristik anwenden und somit die richtige Entscheidung treffen. Die Studierenden in Chicago hingegen mussten sich auf ihr Wissen verlassen oder raten, was in vie© Martha Michalkiewiczlen Fällen zu einer falschen Entscheidung führte. Der Erfolg der Rekognitionsheuristik gegenüber anderen Strategien konnte in Experimenten vor allem bei Fragen zu Geographie (z. B. Höhe von Bergen), Sportereignissen (z. B. Gewinner von Fußballmeisterschaften) sowie zum Gewinn von Aktien nachgewiesen werden (Goldstein & Gigerenzer, 2009). Die Take-the-Best Heuristik lieferte in einer Reihe von Experimenten genauso gute und teils bessere Ergebnisse verglichen mit komplizierteren Strategien (Czerlinski, Gigerenzer & Goldstein, 1999), beispielsweise bei Entscheidungen bezüglich des Gehalts von Professoren und Professorinnen und der Schulabbruchsquote von Jugendlichen (vgl. Abb. 3). 

Warum verwenden wir Heuristiken?

Heuristiken bieten drei wesentliche Vorteile: Sie sind schnell, mühelos anwendbar und liefern zufriedenstellende Ergebnisse (Gigerenzer & Gaissmaier, 2011). Die Schnelligkeit und Mühelosigkeit zeigen die folgenden Beispiele. Stellen Sie sich vor, Sie müssten auf eine englische Fußballmannschaft wetten. Sie können die Rekognitionsheuristik benutzen und Manchester United wählen. Das Wiedererkennen findet als erster Schritt automatisch statt, bevor Sie in einem zweiten Schritt auf Ihr Wissen zurückgreifen können. Die Entscheidung basierend auf Rekognition ist damit schnell und mühelos (Czerlinski, Gigerenzer & Goldstein, 1999). Alternativ können Sie ihr Wissen über Manchester United zu Rate ziehen und Annahmen über die unbekannte Mannschaft treffen, was allerdings Zeit und Anstrengung kostet. 

Stellen Sie sich nun vor, Sie müssten sich zwischen zwei Aktienpaketen entscheiden und können dazu Ihren Bankberater, Ihren Vater, der Aktien besitzt, und einen Freund, der BWL studiert, befragen. Diese drei Quellen können ihrer Validität entsprechend sortiert werden: 1. Bankberater, 2. Vater, 3. Freund. Wenn Sie die Take-the-Best Heuristik verwenden, befragen Sie zuerst den Bankberater, da er sich am besten mit Aktien auskennt. Wenn er ein Aktienpaket positiv und das andere negativ bewertet, dann entscheiden Sie sich entsprechend. Wenn er die beiden Aktienpakete gleich bewertet, gehen Sie zu Ihrer nächsten Quelle, Ihrem Vater, weiter. Wenn er ein Aktienpaket positiv und das andere negativ bewertet, dann ist Ihre Wahl getroffen. Wenn er die beiden Aktienpakete auch gleich bewertet, befragen Sie Ihre nächste Quelle, bis all Ihre Wissensquellen ausgeschöpft sind. Wenn Sie dann immer noch keine Entscheidung fällen können, müssen Sie raten. Im besten Fall können Sie bereits nach Ihrer ersten Quelle und somit schnell entscheiden. Gleichzeitig haben Sie eine möglichst gute Wahl getroffen, da Sie sich auf die Quelle mit dem meisten Wissen verlassen. Sie könnten alternativ alle Informationen zu beiden Aktienpaketen einholen, den Informationsquellen bestimmte Gewichte zuordnen und die gewichteten Informationen zu zwei Gesamtwerten addieren, um diese Werte zu vergleichen. Aber das erfordert deutlich mehr Zeit und Anstrengung.

Wann verwenden wir Heuristiken?

Der dritte Vorteil von Heuristiken besteht – wie oben genannt – darin, dass sie durch Anpassung an die Umwelt zu guten Ergebnissen führen. Menschen reagieren auf die Besonderheiten einer Situation und verwenden Heuristiken, wenn es sinnvoll ist. Wenn man zwischen zwei Städten hinsichtlich ihrer Größe entscheiden muss, dann trifft man mithilfe der Rekognitionsheuristik nur dann die richtige Entscheidung, wenn die wiedererkannte Stadt auch tatsächlich die größere ist. Es muss also eine positive Korrelation, das heißt ein Zusammenhang, zwischen der Größe der Städte und der Wahrscheinlichkeit sie wiederzuerkennen, vorhanden sein. Dies wird Rekognitionsvalidität genannt. Ein Gefühl f© Martha Michalkiewiczür die Rekognitionsvalidität entsteht durch Mediatoren wie Zeitungen, Fernsehen, Internet oder auch andere Menschen (vgl. Abb. 4). Große Städte werden häufiger in den Medien erwähnt, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eine Stadt wiedererkannt wird (Pachur, Todd, Gigerenzer, Schooler & Goldstein, 2012). Ein solcher Zusammenhang konnte auch für andere Bereiche, wie Sport und Wirtschaft, nachgewiesen werden (Pachur et al., 2012). So werden zum Beispiel unter TennisspielerInnen die Weltranglistenbesten und bei Unternehmen die erfolgreichsten am häufigsten erkannt. Eine Studie von Pohl (2006) hat gezeigt, dass Menschen die Verwendung einer Heuristik der Stärke dieses Zusammenhangs anpassen. Beim Vergleich der Größe Schweizer Städte entschieden sich die Versuchspersonen in den meisten Fällen für die bekannte Stadt, da die Größe der Städte mit der Wiedererkennung in Zusammenhang steht. Bei der Frage nach dem Abstand Schweizer Städte zur Stadt Interlaken benutzten die Versuchspersonen die Rekognitionsheuristik hingegen nicht, da es keinen Zusammenhang zwischen dieser Frage und dem Wiedererkennen gibt. Für die Anpassung an die Situation spricht auch, dass die Take-the-Best Heuristik nach entsprechendem Feedback häufiger angewendet wurde (Bröder, 2012). Durch Feedback lernten die Versuchspersonen, ob die Take-the-Best Heuristik zum Erfolg führte oder nicht, und passten ihr Verhalten gegebenenfalls an. Dabei waren Personen, die bei einem Intelligenztest besonders gut abschnitten, besser darin, die für eine Situation am besten geeignete Strategie zu wählen, als Personen mit niedrigerer Intelligenz. Auch andere Situationsfaktoren beeinflussen, wie häufig wir Heuristiken benutzen. Es wurde beispielsweise gezeigt, dass Personen Heuristiken öfter verwenden, wenn sie unter Zeitdruck stehen (Rieskamp & Hoffrage, 2008; Hilbig, Erdfelder & Pohl, 2012), wenn Informationen fehlen oder die Suche große Anstrengung erfordert (Bröder, 2012).

Beeinflusst vielleicht auch die Persönlichkeit den Gebrauch von Heuristiken? Menschen unterscheiden sich unabhängig von jeder experimentellen Manipulation darin, wie oft sie Heuristiken benutzen. Zum Beispiel hat Bröder (2012) gezeigt, dass nicht alle Versuchspersonen die Take-the-Best Heuristik benutzen und dass selbst NutzerInnen der Take-the-Best Heuristik diese nicht immer verwenden. Es konnten auch große interindividuelle Unterschiede im Gebrauch der Rekognitionsheuristik nachgewiesen werden. Allerdings wurde bisher nur selten ein Einfluss von Persönlichkeitseigenschaften auf den Gebrauch von Heuristiken gefunden. Hilbig (2008) konnte in einem Experiment zeigen, dass Neurotizismus den Gebrauch der Rekognitionsheuristik beeinflusst. Emotional labile Personen neigten dazu, die Rekognitionsheuristik häufiger zu benutzen, als emotional stabile Personen. Bröder (2012) hingegen hat in zahlreichen Experimenten erfolglos versucht, einen Zusammenhang zwischen der Verwendung der Take-the-Best Heuristik und den wichtigsten Persönlichkeitsmaßen zu finden, darunter die sogenannten Big Five ( Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit; McCrae & Costa, 1987), das Kognitionsbedürfnis und Impulsivität. Es gibt also bislang keine eindeutigen Hinweise auf typische Heuristik-NutzerInnen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Heuristiken in vielen unserer Entscheidungen und Urteile Anwendung finden und dass sie, angepasst an die jeweilige Situation, zu guten Entscheidungen führen, ohne uns dabei viel Zeit und Mühe zu kosten. Wenn wir wetten wollen, welche Fußballmannschaft die Meisterschaft in England gewinnt und wir uns nicht mit Fußball auskennen, macht es durchaus Sinn, auf eine bekannte Mannschaft zu setzen. Hätten wir in der Saison 2012/13 auf Manchester United getippt, hätten wir die Wette tatsächlich gewonnen. Wenn wir auf Diät sind, müssen wir nicht unbedingt die Inhaltsstoffe verschiedener Mahlzeiten vergleichen, sondern können uns einfach für ein vegetarisches Gericht entscheiden, da Gemüse und Tofu in der Tat weniger Kalorien als Fleisch haben. Wenn wir auf das Auto als gefährlichstes Verkehrsmittel tippen, weil uns am einfachsten Beispiele dazu eingefallen sind, dann liegen wir auch damit absolut richtig. Richtig angewendet können Heuristiken uns also in einer sich schnell wandelnden Welt mit vielen kognitiven Anforderungen durchaus nützlich sein.

Literaturverzeichnis

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