Im Angesicht des Todes: Die psychologische Schutzfunktion von Religion und ihre Folgen

Religionen prägen bis heute weltweit das tägliche Leben von Milliarden Menschen.  Warum aber haben Religionen einen so zentralen Stellenwert?  Woher kommt die Motivation nach religiösen Vorschriften zu leben?  Und warum ist Religion häufig Ursache von gesellschaftlichen Konflikten?  Sozialpsychologische Forschung zeigt, dass Religionen eine existentielle psychologische Funktion erfüllen: Sie bieten Schutz im Angesicht der eigenen Sterblichkeit.  Dieser Schutz birgt allerdings ein enormes Konfliktpotential, da er immer wieder gestärkt und gegen Angriffe verteidigt werden muss.

Weißer Rauch stieg aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle und das Medienspektakel im März dieses Jahres nahm seinen Lauf: Habemus Papam – Wir haben einen neuen Papst.  Sämtliche deutsche Fernsehsender unterbrachen ihr Programm, um das frisch gewählte Oberhaupt der katholischen Kirche auf seinem Balkon zu zeigen.  Selbst die Fußball-Berichterstattung vor einem UEFA Champions League-Spiel wurde dafür geopfert.  Kanzlerin Merkel und Politiker weltweit gratulierten dem neuen Papst und kommentierten das Ereignis.  Das allein zeigt: Religion bewegt und hat Einfluss.  Ungefähr 85 Prozent der Weltbevölkerung gehören formell einer bestimmten Religion an.  Jährlich pilgern über zwei Millionen Muslime nach Mekka, dem Geburtsort Ihres Propheten Mohammed; bis zu hundert Millionen Hindus reisen jährlich zum Ganges, um sich dort von ihren Sünden rein zu waschen.  Diese friedlichen, religiösen Massen-Rituale haben jedoch ihre Kehrseite: Nahezu täglich wird in den Medien über gewaltsame Konflikte zwischen religiösen Gruppierungen berichtet.  Und ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher lässt vermuten, dass es nie anders war: Im Namen von Religionen ist schon immer viel Blut geflossen.

Bild 1: Bild von S. SchindlerAuf der einen Seite friedliche Gemeinschaft von Millionen von Menschen, auf der anderen Seite brutale Gewaltakte – es scheint, als sei Religion für die Menschheit Fluch und Segen zugleich. Da über Religion und vor allem über religiöse Konflikte meistens ohne Bezugnahme auf eine psychologische Perspektive debattiert wird, ist es Ziel dieses Artikels dem Phänomen Religion aus dieser Sicht auf den Grund zu gehen.  Insbesondere die aus der Sozialpsychologie stammende Terror Management Theorie (Greenberg, Pyszczynski & Solomon, 1986) liefert einen wertvollen Erklärungsansatz für den zentralen Stellenwert und das Konfliktpotential von Religionen, woraus sich mögliche Faktoren für ein friedliches Zusammenleben ableiten lassen.

Todesangst und kulturelle Weltbilder

Was uns Menschen mit allen anderen Tieren verbindet, ist unser Selbsterhaltungstrieb und unser instinktives Streben nach überdauernder Existenz.  Als Resultat der Evolution hat der Mensch allerdings im Vergleich zu Tieren hohe kognitive Fähigkeiten erlangt, die es ihm ermöglichen vorausschauend zu planen, Handlungsalternativen abzuwägen und über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und schließlich auch über sich selbst nachzudenken (Solomon, Greenberg & Pyszczynski, 2004).  Diese intellektuellen Fähigkeiten bergen jedoch eine erschreckende Erkenntnis: die Unausweichlichkeit des eigenen Todes.  Dieses Wissen, verbunden mit dem instinktiven Streben nach Selbsterhaltung, erzeugt letztlich ein Gefühl existentieller, lähmender Angst (engl. „terror“).  Um mit dieser Angst umzugehen hat der Mensch laut der Terror Management Theorie psychologische Abwehrsysteme entwickelt, unter anderem kulturelle Weltbilder.  Damit sind Überzeugungen über die Realität gemeint, die von anderen Menschen geteilt werden.  Diese kulturellen Weltbilder können dem Menschen in seinem Leben Orientierung, Sinn und ein Gefühl von Sicherheit geben.  Um für den Einzelnen schützend wirken können, muss allerdings die Überzeugung vorhanden sein, dass man selbst etwas zu diesem Weltbild beiträgt (Greenberg, Solomon & Pyszczynski, 1997).  Dadurch erfährt man selbst das Gefühl von Sinnhaftigkeit und Sicherheit, ein Gefühl Teil von etwas Wertvollem zu sein, das die eigene Existenz überdauert ( symbolische Unsterblichkeit).  In westlichen Kulturen kann man zum Beispiel durch den Besitz von Geld zu der Überzeugung kommen, dass man wertvoll ist.  Andere erfahren das durch Macht, manche durch körperliche Schönheit. Manche erhoffen sich durch das Hinterlassen von sichtbaren Spuren auf der Welt symbolisch weiter zu existieren, etwa in Form von Kunstwerken, beeindruckender Denkmäler, oder auch eigener Kinder.  Wieder andere schreiben dafür Forschungsartikel.

Verteidigung des eigenen Weltbildes

Der Glaube an ein kulturelles Weltbild, sowie die Überzeugung einen wertvollen Beitrag dazu zu leisten, schützen den Menschen also vor der lähmenden Angst durch die eigene Sterblichkeit.  Dieser Schutz ist allerdings nicht von ewiger Dauer, da beide Aspekte in ihrer Gültigkeit leicht ins Wanken geraten können.  Daher muss der Glaube an das Weltbild als auch das Wertigkeitsgefühl immer wieder aufs Neue bestätigt werden.  Darauf aufbauend wurde die sogenannte Mortalitätssalienz-Hypothese formuliert: Menschen, die an ihren eigenen Tod erinnert werden, schützen sich dadurch, dass sie (hauptsächlich unbewusst) das eigene Weltbild aufwerten und gegen Angriffe verteidigen (Rosenblatt, Greenberg, Solomon, Pyszczynski & Lyon, 1989).  So wurde zum Beispiel gezeigt, dass das kurze Nachdenken über den eigenen Tod ( Mortalitätssalienz) aggressives Verhalten gegenüber einer Person erhöht, wenn sie politisch anderer Meinung ist (McGregor et al., 1998) oder, dass Mortalitätssalienz Rassismus verstärken kann (Schimel et al., 1999).  Weitere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Spendenverhalten unter Moralitätssalienz erhöht wird, aber nur wenn durch die Spenden Menschen unterstützt werden, die das eigene Weltbild teilen (Jonas, Schimel, Greenberg & Pyszczynski, 2002).  Mehr als 250 Studien unterstützen mittlerweile die Idee, dass Mortalitätssalienz die Motivation erhöht entsprechend dem eigenen Weltbild zu handeln und es gegen Angriffe zu verteidigen (als Überblick siehe Burke, Martens, & Faucher, 2010).  Was hat das jetzt mit Religion zu tun?

Der Segen: Religionen als schützende Antwort auf den Tod

Kulturelle Weltbilder beinhalten Überzeugungen, die maßgeblich durch Religionen geprägt sind,wobei Religionen hierbei als Glaubenssysteme verstanden werden, die von einer ins Weltgeschehen eingreifenden, übernatürlichen Instanz ausgehen (Vail et al., 2010).  Neben dem Schutz, beispielsweise durch die Teilhabe an einer wertvollen Gemeinschaft—wie die Familie oder die Nation, der man angehört (symbolischeUnsterblichkeit)—liefern Religionen vor allem direkte Antworten auf existentielle Fragen und haben damit ein besonderes Potential als Schutzschild zu wirken: Sie versprechen ein tatsächliches Leben nach dem Tod, eine tatsächliche Unsterblichkeit.  Aus Perspektive der Terror Management Theorie ist das die zentrale Funktion von Religionen und der eigentliche Grund warum sie existieren (Greenberg, Landau, Solomon, & Pyszczynski, in press; Vail et al., 2010).  Sie geben die ultimativ schützende Antwort auf den Tod. 

Die Annahme, dass ein Glaube an ein Leben nach dem Tod tatsächlich schützend wirkt, konnte in einer Reihe von Studien bestätigt werden.  Beispielsweise wurde einer Gruppe von Versuchspersonen gesagt, dass ein Leben nach dem Tod entweder wissenschaftlich bewiesen oder widerlegt sei (Dechesne et al., 2003).  Danach sollten sie entweder an ihren eigenen Tod oder ans Fernsehschauen denken.  Um die Auswirkung der Mortalitätsalienz zu messen, mussten die Versuchspersonen anschließend ein äußerst positives Persönlichkeitsprofil lesen und angeben, wie gut dieses Profil auf sie selbst zutreffen würde.  Dadurch sollte gemessen werden, wie stark das Bedürfnis ist sich selbst als wertvoll zu sehen.  Es zeigte sich, dass die Versuchspersonen, de

nen ein Leben nach dem Tod als widerlegt beschrieben wurde, unter Mortalitätssalienz das positive Profil für sich selbst als zutreffender empfanden.  Dagegen hatte Mortalitätssalienz bei den Versuchspersonen, denen ein Leben nach dem Tod als bewiesen beschrieben wurde, keinen Effekt, da die eigene Sterblichkeit keine Bedrohung darstellte.

Weil Religionen wie gesagt diese Idee eines Lebens nach dem Tod im Kern beinhalten, sollte sich auch ein religiöser Glaube als schützend erweisen.  Dementsprechend wurde in mehreren Studien (Jonas & Fischer, 2006) herausgefunden, dass Versuchspersonen mit einem tief verinnerlichten, religiösen Glauben unter Mortalitätssalienz nicht mit der Verteidigung ihres Weltbildes reagierten, wenn sie die Möglichkeit hatten diesen Glauben vorher zu bekunden.  Darüber hinaus konnten die Studien zeigen, dass Versuchspersonen mit einem oberflächlichen Glauben, der dazu dient eigennützige Ziele wie Sicherheit und sozialen Status zu erreichen, ihr Weltbild unter Mortalitätssalienz verteidigten.  Die Art wie man den eigenen religiösen Glauben lebt, scheint demnach entscheidend für seine schützende Funktion zu sein.

Weitere Forschung (Greenberg, Simon, Porteus, Pyszczynski & Solomon, 1995) verfolgte unter anderem die Idee, dass unter Mortalitätssalienz die Hemmung steigt, Vorschriften der eigenen Religion zu verletzen.  So sollten amerikanische Versuchspersonen in einer Studie einen Nagel in eine Wand hauen.  Als Hilfsmittel stand ihnen eine Reihe von Gegenständen zur Verfügung.  Allerdings konnte die Aufgabe nur mit einem bestimmten Gegenstand gelöst werden: einem Kruzifix.  Es zeigte sich, dass Versuchspersonen unter Mortalitätssalienz wesentlich länger zögerten das Kruzifix zu verwenden und sich dabei auch deutlich unwohler fühlten, wie sie selbst berichteten.  Der blasphemische Umgang mit dem religiösen Symbol brachte die Versuchspersonen anscheinend in einen Gewissenskonflikt, wenn sie vorher an den eigenen Tod gedacht haben.  Im Umkehrschluss lässt sich aus diesem Befund ableiten, dass das Befolgen von religiösen Regeln im Angesicht des Todes ebenso schützend wirken kann.

Der Fluch: Das Konfliktpotential von Religionen 

Bild 2: Alphonse-Marie-Adolphe de Neuville [Public domain], via Wikimedia Commons Wie oben beschrieben, besagt die Mortalitätssalienz-Hypothese, dass Menschen, die an ihren eigenen Tod erinnert werden, sich schützen, indem sie das eigene Weltbild aufwerten und gegen Angriffe verteidigen. Bezogen auf Religionen lässt sich Folgendes daraus ableiten: Wenn Religionen nun eine schützende Funktion haben, dann sollte unter Mortalitätssalienz die Motivation steigen, den eigenen religiösen Glauben aufzuwerten und andere Religionen und deren Anhänger abzuwerten.  Im Gegensatz zu der Annahme, dass nur der Glaube an die eigene Religion verstärkt wird, gibt es zwar Studien, in denen gefunden wurde, dass bei religiösen Menschen generell der Glaube an eine übernatürliche Instanz (unabhängig von der eigenenReligion) verstärkt wird (Norenzayan & Hansen, 2006).  Allerdings spricht die aktuelle Befundlage eher dagegen.

In zwei Studien (Vail, Arndt & Abdollahi, 2012) konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Mortalitätssalienz jeweils den Glauben an die eigene Religion verstärkt und den Glauben an andere Religionen abschwächt.  So berichteten Christen unter Mortalitätssalienz einen stärkeren Glauben an Gott / Jesus, wohingegen die Existenz von Buddha oder Allah noch stärker angezweifelt wurde.  Parallel dazu berichteten Muslime unter Mortalitätssalienz einen stärkeren Glauben an Allah und gleichzeitig stärkere Zweifel an der Existenz von Gott / Jesus und Buddha.

Bild 3: Bild von Thephotostrand via Wikimedia CommonsDass Mortalitätssalienz allerdings nicht nur den Glauben in andere Religionen schwächt, sondern dass dadurch auch die Anhänger anderer Religionen abgewertet werden können, zeigt eine weitere Studie (Greenberg et al., 1990).  Hier sollten christliche Versuchspersonen eine christliche und eine jüdische Person bewerten.  Es zeigte sich nun, dass, wenn die Versuchspersonen vorher an ihren Tod gedacht hatten, sie die jüdische Person negativer bewerteten im Vergleich zu Versuchspersonen, die zuvor nicht an den eigenen Tod gedacht hatten.  Die christliche Person dagegen wurde positiver bewertet.

Darüber hinaus wurde das Konfliktpotential von Religionen besonders in der folgenden Studie deutlich (Pyszczynski et al., 2006): Iranische Studenten sollten einen von zwei beschriebenen Studenten bewerten.  Das angebliche Lebensziel des einen Studenten bestand darin, der Welt klar zu machen, dass der Islam eine friedliche Religion sei.  Der andere Student hingegen befürwortete angeblich den Märtyrertod, um im Namen Allahs Amerikaner zu töten.  Nun zeigte sich, dass die Versuchspersonen den friedliche Studenten bevorzugten—allerdings nur solange bis der eigene Tod ins Spiel kam: Versuchspersonen unter Mortalitätssalienz bevorzugten den Studenten, der den Märtyrertod befürwortet.

Wege zu einem friedlichen Zusammenleben

Diese und viele weitere Studien zur Terror Management Theorie sprechen eine deutliche Sprache: Religionen erfüllen eine notwendige psychologische Schutzfunktion, wenn es um die eigene Sterblichkeit geht.  Und gerade weil die eigene Religion so zentral dafür ist, sind andere Religionen eine potentielle Bedrohung.  Sie stellen die eigene Religion in Frage und schwächen dadurch den Schutz, den sie bieten soll.  Daraus resultiert eine Verteidigungshaltung, die darauf abzielt, dem Angreifer beizubringen, dass er im Unrecht ist.  Aus dieser psychologischen Sichtweise geht es bei religiösen Konflikten nur vordergründig um die tatsächliche Wahrheit.  Dahinter steckt laut Terror Management Theorie ein Angstmotiv.  Der Schutz vor Todesangst gewinnt durch die eigene Religion an Stärke, wenn Menschen dieses Weltbild teilen; Menschen mit einem anderen Weltbild, müssen dann—im Extremfall gewaltsam—davon überzeugt werden, dass nur das eigene Weltbild das einzig wahre ist.  So können sämtliche religionsbasierten Kriege in der Menschheitsgeschichte, beispielsweise die christlichen Kreuzzüge, plausibel erklärt werden.

Stellt man nun die Frage, ob Religionen als gut oder schlecht für das friedliche Zusammenleben zu bewerten sind, so würde man gemäß der Terror Management Theorie zunächst antworten, dass Religionen als Teil des eigenen Weltbildes eine psychologische Existenzberechtigung haben.  Wie eingangs schon erwähnt, stellen Religionen allerdings nur einen Weg von vielen dar, wie man sich vor der eigenen Sterblichkeit schützen kann. Kunstwerke, eigener Nachwuchs, Fan einer Fußballmannschaft sein: All das sind ebenso Wege über die das psychologisch wichtige Gefühl wertvoll zu sein hergestellt werden kann (Burke et al., 2010).  Auch eine Untersuchung zu Atheisten zeigt, dass diese unter Mortalitätssalienz dazu neigen können ihr Weltbild zu verteidigen, indem sie einen verringerten Glauben an eine übernatürliche Instanz berichten (Jong, Halberstadt, Bluemke, 2012).  Bezogen auf friedliches Verhalten erweisen sich Religionen daher nicht automatisch als besser oder schlechter im Vergleich zu anderen Schutzmechanismen.  Vielmehr kommt es auf die dem Weltbild zugrunde liegenden Werte an, die den Weg zu Sinnhaftigkeit und Unsterblichkeit weisen.  Demzufolge sind für ein friedliches Zusammenleben Weltbilder zu befürworten (religiös oder nicht), die Werte wie Toleranz gegenüber anderen und Offenheit gegenüber Änderungen beinhalten, die ein Gefühl von Wertigkeit und Sicherheit versprechen ohne andere erniedrigen oder gar körperlich verletzen zu müssen (vgl. Solomon et al., 2004).  Offenheit gegenüber Änderungen kann jedoch in dogmatischen, fundamentalen Weltbildern per Definition keinen Platz haben.  Dementsprechend sind solche Weltbilder für das friedliche Zusammenleben als weniger zuträglich anzunehmen.

Neben toleranten und offenen Weltbildern wird ein weiterer Weg diskutiert, um das Potential von Konflikten zu reduzieren.  Die Terror Management Theorie geht davon aus, dass der eigene Tod eine (vorwiegend unbewusste) existentielle Bedrohung für den Menschen darstellt, für deren Umgang es psychologischen Schutz bedarf, wie beispielsweise Religion ihn bietet.  Dieser Schutz würde jedoch irrelevant, wenn es keine Bedrohung mehr gäbe, sprich, wenn der eigene Tod keine Angst mehr erzeugen würde.  Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Ansätze, die davon ausgehen, dass eine bewusste Konfrontation und intensive Auseinandersetzung mit dem Tod (im Vergleich zu einem kurzen Nachdenken darüber) inneres Wachstum und die Lebenszufriedenheit fördern (Cozzolino, 2006; Yalom, 1980).  Umgekehrt könnte das heißen, dass eine Tabuisierung und Verdrängung der Sterblichkeit den Bedarf an Schutzmechanismen erhöht.  Für ein friedliches Zusammenleben könnte es deshalb dienlich sein, der eigenen Sterblichkeit bewusst ins Auge zu schauen.

 

Literaturverzeichnis

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