Journalismus 2.0 – Wie die Kommentare und sozialen Informationen „der Anderen“ unsere Wahrnehmung von Online-Nachrichten beeinflussen

Unser Nachrichtenkonsum hat sich durch das Internet grundlegend verändert. Nachrichten erreichen uns heute auf den unterschiedlichsten Endgeräten. An den unterschiedlichsten Orten. Jederzeit. Diese technischen Innovationen ermöglichen neue Formen der Nutzerbeteiligung. Aus ehemals weitestgehend passiven Rezipientinnen und Rezipienten werden aktive Produzentinnen und Produzenten von journalistischen Inhalten. Ohne größere Zugangsbeschränkungen können journalistische Laiinnen und Laien Artikel beurteilen („liken“) und (anonym) Kommentare unterhalb von professionell erstellten Nachrichtenartikeln verfassen. Was machen diese Kommentare und Bewertungen der Anderen mit unserer Wahrnehmung von Nachrichten? Wie wird unsere Beurteilung von Themen und Personen, die uns zuvor ausschließlich von professionellen Journalistinnen und Journalisten vermittelt wurden, beeinflusst?

Die meisten Nachrichtenportale (z. B. Bild.de, SpiegelOnline usw.) bieten ihren Nutzerinnen und Nutzern heute die Möglichkeit, sich aktiv mit den professionell erstellten Seiteninhalten (z. B. Nachrichten) auseinanderzusetzen. Nutzerinnen und Nutzer können sich beteiligen, indem sie beispielsweise journalistische Artikel „empfehlen“, Artikel kommentieren oder sich die Kommentare anderer Nutzerinnen und Nutzer unterhalb von Nachrichten durchlesen (Anderson, Brossard, Scheufele, Xenos & Ladwig, 2014).

Für Rezipientinnen und Rezipienten eröffnen sich somit (z. B. im Vergleich zu klassischen Printmedien) ganz neue Formen der öffentlichen Beteiligung. Einerseits ist es jeder Nutzerin und jedem Nutzer, der über einen Internetzugang verfügt, heute möglich, eigene Sichtweisen und Meinungen öffentlich einzubringen. Andererseits ergibt sich durch die Beiträge der Anderen für Nutzerinnen und Nutzer eine Art Rückkanal, über welchen zumindest in Teilen ersichtlich wird, welche Auffassungen und Meinungen andere Bürgerinnen und Bürger zu einem spezifischen Thema vertreten bzw. welches Meinungsklima in der Bevölkerung herrscht. Aus einer demokratietheoretischen Perspektive erweitern diese Beteiligungsoptionen in positiver Weise die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung für einzelne Gesellschaftsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Theoretisch ergibt sich hierdurch eine Vielzahl an unterschiedlichen, öffentlich verfügbaren Meinungen und Sichtweisen, die in positiver Weise zu pluralen Meinungsbildungsprozessen beitragen können. Empirische Ergebnisse zeigen in diesem Zusammenhang, dass ein hoher Anteil an Online-Nachrichtenkonsumentinnen und -konsumenten regelmäßig die Kommentare und andere sozialen Informationen journalistischer Laiinnen und Laien nutzt (Kim, 2014; Lee & Jang, 2010; Metzger, Flanagin & Medders, 2010).

Neben den genannten, potenziell positiven und demokratisierenden Aspekten weisen Chmiel et al. (2010) darauf hin, dass insbesondere negative Emotionen bei Nutzerinnen und Nutzern dazu führen, dass diese ihre Meinung öffentlich ausdrücken und sich aktiv im Kommentarbereich einer Nachrichtenplattform beteiligen. Ihre Untersuchung zeigte außerdem, dass die aktivsten Foren-Nutzerinnen und -Nutzer diejenigen waren, die negative Sichtweisen bezüglich eines bestimmten Themas hatten. Auch die Ergebnisse von Freeman (2011) unterstützen diese Befunde und verdeutlichen, wie unausgewogen Kommentare zu einem bestimmten Thema sein können. Freeman (2011) untersuchte die Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern in Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Gesetzes zur Verpackung von Zigaretten (plain packaging) in Australien. Die Ergebnisse zeigten, dass die Nutzerkommentare unterhalb von Online-Nachrichtenartikeln extrem einseitig waren (Kommentare gegen das Gesetz waren im Vergleich zu Beiträgen, die das Gesetz unterstützen, zweieinhalb Mal so häufig vertreten) und sich stark von der (repräsentativ erhobenen) Meinung in der Bevölkerung unterschieden (nur zehn Prozent der Bevölkerung sprach sich demnach gegen das Gesetz aus). Oftmals weisen Beiträge von journalistischen Laiinnen und Laien zudem faktische Ungenauigkeiten sowie vulgäre und verletzende Formulierungen auf (Anderson et al., 2014). Es stellt sich somit die Frage, welche Effekte spezifische Nutzerkommentare sowie andere soziale Informationen (Empfehlungen, „likes“) auf Nutzerinnen und Nutzer von Online-Nachrichten haben.

Welche Effekte haben die Beiträge der Anderen auf uns?

Im Internet erreicht uns täglich eine Flut von Nachrichten, die oftmals bereits Kommentare und soziale Informationen anderer Nutzerinnen und Nutzer aufweisen. Verschiedene Autorinnen und Autoren gehen davon aus, dass Rezipientinnen und Rezipienten kognitive Heuristiken nutzen, um die Vielzahl der online verfügbaren Informationen zeitsparend und ohne großen Aufwand verarbeiten zu können (Anderson et al., 2014; Lee & Jang, 2010; Metzger et al., 2010; von Sikorski & Hänelt, 2015). Unter solchen heuristischen Strategien können beispielsweise bestimmte Faustregeln oder mentale Abkürzungen verstanden werden. Diese können den Informationsverarbeitungsprozess für Rezipientinnen und Rezipienten vereinfachen, die Nachrichtenauswahl beeinflussen – zum Beispiel „Anklicken“ eines bestimmten Artikels (Knobloch-Westerwick, Sharma, Hansen & Alter, 2005; Xu, 2013) – und sich auf Einstellungen sowie Meinungsbildungsprozesse bei Nutzern auswirken (Metzger et al., 2010). Sundar und Nass (2001) bezeichnen diese Strategie von Nutzern in Anlehnung an den bandwagon effect als bandwagon heuristic. Nutzerinnen und Nutzer von Online-Nachrichten tendieren demnach dazu, sich den Auswahlentscheidungen von anderen Personen anzuschließen (z. B. von Nachrichtenartikeln) und diese als positiver als eigene (Auswahl)Entscheidungen zu beurteilen; sie folgen also dem „bandwagon“ (Musikantenwagen) und schließen sich somit (sinnbildlich) den Meinungen der Anderen an. Diese Erkenntnisse erweitern somit klassische Ergebnisse aus dem Bereich der sozialpsychologischen Konformitätsforschung, die zeigten, dass Individuen (insbesondere in zweideutigen Situationen) dazu tendieren, sich konform zu verhalten und den Interpretationen der Anderen eher zu vertrauen als den eigenen Sichtweisen (Cialdini & Trost, 1998).

Lee und Jang (2010) gehen außerdem davon aus, dass Nutzerinnen und Nutzer durch den verfügbaren Rückkanal einen Eindruck über das (vermeintliche) öffentliche Meinungsklima zu einem Thema erhalten. Theoretisch stützen sich die Autoren dabei auf das sogenannte influence of presumed media influence model, IPI (Gunther & Storey, 2003). Der IPI-Ansatz geht davon aus, dass Mediennutzer allgemein annehmen, dass massenmedial verbreitete Botschaften einen starken Effekt auf andere Nutzerinnen und Nutzer haben. Durch diese (vermuteten) Effekte auf die Anderen passen Rezipientinnen und Rezipienten dann ihre eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen an. Beispielsweise können Medienberichte die positiven wirtschaftlichen Entwicklungen eines Unternehmens thematisieren. Ein Rezipient, Nutzer XY, einer solchen Berichterstattung kann hierdurch wiederum zu der Vermutung gelangen, dass andere Personen aufgrund der positiven Medienberichte Anteile des Unternehmens am Aktienmarkt kaufen. Nutzer XY könnte sich in der Folge dann selber dazu entscheiden, Firmenanteile zu erwerben, um von der vermeintlich positiven Entwicklung zu profitieren (Gunther & Storey, 2003).

Durch den auf Online-Nachrichtenseiten (im Vergleich zu Printmedien) verfügbaren Rückkanal eröffnen sich für Nutzerinnen und Nutzer somit ganz neue Einsichten auf die Meinungen und Handlungsabsichten der Anderen. Hierdurch kann, wie Darstellung 1 systematisierend aufzeigt, die Selektion und Beurteilung von Nachrichten bei Nutzerinnen und Nutzern beeinflusst werden.

In dem folgenden Abschnitt sollen empirische Ergebnisse zu den Wirkungen von spezifischen sozialen Informationen und Nutzerkommentaren genauer betrachtet werden.

Darstellung 1. © Christian von Sikorski

Einfluss von sozialen Informationen wie „likes“ oder Empfehlungen

Rezipientinnen und Rezipienten nutzen regelmäßig soziale Informationen wie „likes“, Empfehlungen und Daumen-hoch/Daumen-runter-Symbole, um relevante Artikel zu erkennen und bestimmte Themen besser zu verstehen (Metzger et al., 2010). Numerische Wertungen (z. B. die Anzahl an Empfehlungen) können hierbei von Nutzerinnen und Nutzern als Merkmal für die Wichtigkeit und/oder Qualität eines Nachrichtenartikels herangezogen werden. Kim (2014) verdeutlicht außerdem, dass Nutzerinnen und Nutzer bestimmte soziale Informationen (Daumen-hoch bzw. Daumen-runter-Symbole) „scannen“ und als eine Art Heuristik nutzen, um einen Eindruck über das öffentliche Meinungsklima innerhalb einer Web-Community zu erhalten.

Soziale Informationen können also in der Fülle der online verfügbaren Artikel in einem ersten Schritt dazu dienen, die Aufmerksamkeit auf bestimmte Beiträge zu lenken, die andere Nutzerinnen und Nutzer als relevant, wichtig oder besonders gut einstufen. Genau dies konnten Knobloch-Westerwick et al. (2005) in ihrer Studie empirisch belegen. Soziale Informationen (z. B. die durchschnittliche Beurteilung eines Artikels) führten dcc Denis Dervisevicazu, dass Online-Nachrichten häufiger ausgewählt und länger betrachtet bzw. gelesen wurden. Xu (2013) konnte ebenfalls verdeutlichen, dass eine hohe Anzahl an Empfehlungen („diggs“) dazu führte, dass Nutzerinnen und Nutzer den Artikel eher lasen und außerdem als glaubwürdiger beurteilten. Peter, Rossmann und Keyling (2014) gingen in ihrer Studie der Frage nach, welchen Einfluss „Facebook-likes“ im Bereich der Gesundheitskommunikation haben. Sie konnten nachweisen, dass 24 „likes“, die ein Artikel zum Thema „Grippeimpfung“ erhalten hatte, ausreichten, um die Einstellungen zum Thema Grippeimpfung bei Rezipientinnen und Rezipienten deutlich zu verbessern (der Kontrollartikel erhielt keine „likes“).

Effekte von Nutzerkommentaren auf die Wahrnehmung des Meinungsklimas

Systematische Beeinflussungen des Meinungsklimas durch Nutzerkommentare konnten Lee und Jang (2010) in ihrem Online-Experiment nachweisen. In der Experimentalgruppe wies der Artikel missbilligende Kommentare auf, die der neutralen Position des jeweiligen Nachrichtenartikels widersprachen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kontrollgruppe erhielten dagegen keine Nutzerkommentare. Die Ergebnisse belegten, dass die missbilligenden Nutzerkommentare die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer in ihrer Wahrnehmung des öffentlichen Meinungsklimas erheblich beeinflussten. Diese beurteilten im Vergleich zu Teilnehmerinnen und -teilnehmern der Kontrollgruppe das öffentliche Meinungsklima als deutlich zwiespältiger. Die Ergebnisse zeigten somit, dass Nutzerinnen und Nutzer die Meinungen der Anderen als Hinweis für einen Rückschluss auf das gesellschaftliche Meinungsklima nutzten, obwohl die Kommentare sehr einseitig und – wie in der genannten Studie zur Verpackung von Zigaretten (Freeman, 2011) – keineswegs repräsentativ für die tatsächliche Meinung in der Bevölkerung waren.

Einen ähnlichen Effekt konnten von Sikorski und Hänelt (2015) mithilfe eines Online-Experimentes nachweisen. Die Untersuchungsteilnehmerinnen und -teilnehmer lasen zunächst einen Nachrichtenartikel zu einem fiktiven Finanzskandal. Der SpiegelOnline-Artikel thematisierte die vermeintliche Verstrickung eines bisher erfolgreichen und unbescholtenen Finanzmanagers in den Skandalfall. Die Teilnehmerinnen und -teilnehmer wurden zufällig auf vier Gruppen verteilt und lasen den Artikel entweder mit entlastenden, belastenden, einer Mischung aus ent- und belastenden oder ohne Nutzerkommentare. Im Anschluss wurden sie unter anderem dazu befragt, wie sie das öffentliche Meinungsklima in Deutschland bezüglich des thematisierten Managers beurteilten. Entlastende Kommentare führten im Unterschied zu belastenden Kommentaren dazu, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Meinungsklima deutlich positiver wahrnahmen.

Effekte auf das Themenverständnis und Einstellungen bei Nutzern

Neben Effekten auf das wahrgenommene Meinungsklima zeigten weitere Ergebnisse außerdem, dass Nutzerkommentare das Themenverständnis sowie die Einstellungen von Rezipientinnen und Rezipienten beeinflussen können. Anderson et al. (2014) gingen in ihrer Studie davon aus, dass unhöfliche und beleidigende Kommentare, die in vielen Foren immer wieder nachzuweisen sind, einen Effekt auf die Informationsverarbeitung bei Nutzerinnen und Nutzern haben können. Tatsächlich konnten sie zeigen, dass unhöfliche Kommentare im Zusammenhang mit einem Artikel zum Thema „Nanotechnologie“ (Beispielkommentar: „Wer die Vorteile von Nanotechnologie-Produkten nicht erkennt, ist ein Idiot“) zu einer Verstärkung bereits existierender Einstellungen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern führte und zu einer Polarisierung der Meinungen beitrug. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die unhöfliche Kommentare lasen und eine positive Voreinstellung zum Thema Nanotechnologie hatten, nahmen potenzielle Risiken durch die Technologie als geringer wahr als Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die entsprechend negative Voreinstellungen angaben. Interessant ist hierbei, dass die unterschiedlichen Risikowahrnehmungen unabhängig von den spezifischen Argumenten (z. B. für/gegen Nanotechnologie) der jeweiligen Kommentare zustande kamen. Ausgelöst durch die unhöflichen Nutzerbeiträge nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Autoren zur Folge entsprechende Urteilsheuristiken, die dann zu den genannten Effekten führten.

Weitere Untersuchungen sind der Frage nachgegangen, wie sich inhaltliche Aspekte, wie bestimmte, in Nutzerkommentaren enthaltene Argumente und Wertungen, auf Informationsverarbeitungsprozesse bei Nutzerinnen und Nutzern auswirken. Die bereits vorgestellte Untersuchung von Lee und Jang (2010) zeigte in diesem Zusammenhang, dass einseitige Nutzerkommentare, welche die Informationen von Nachrichtenartikeln anzweifelten (im Unterschied zu einer Kontrollgruppe ohne Kommentare), dazu führten, dass sich auch die Meinungen der Untersuchungsteilnehmerinnen und -teilnehmer stärker denen der anderen Nutzerinnen und Nutzern anglichen.

cc NoshaWie stark die Beiträge anderer anonymer Nutzerinnen und Nutzer das Verständnis von Nachrichten beeinflussen können, zeigte außerdem ein weiteres Ergebnis (von Sikorski, 2013). In der Studie (Experiment 2) lasen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst einen identischen Nachrichtenartikel zu einem Finanzskandal; denselben Artikel wie in dem oben dargestellten Experiment (von Sikorski & Hänelt, 2015). Die Kommentierungen fokussierten dabei entweder auf die vermeintlichen Ursachen (Gruppe 1) oder die vermeintlichen Konsequenzen (Gruppe 2) des dargestellten Skandalfalls (Gruppe 3 diente als Kontrollgruppe). Im Anschluss wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, den dargestellten Fall knapp, sachlich und in schriftlicher Form so wiederzugeben, als wenn sie diesen einem Freund/Bekannten schildern würden. Für die beiden Experimentalgruppen zeigte sich, dass in 40 Prozent der Wiedergaben zentrale Elemente der jeweiligen Nutzerkommentierungen enthalten waren. Das Verständnis des Falls wurde somit systematisch durch die Ergänzungen anderer Nutzerinnen und Nutzer beeinflusst.

Fazit

Nachrichten erreichen uns heute zunehmend online. Im Unterschied zu klassischen Nachrichtenmedien (z. B. Tageszeitungen) enthalten Online-Artikel oftmals bereits Beurteilungen und Ergänzungen anderer Nutzerinnen und Nutzer, die uns in unserer Auswahl, Beurteilung sowie unserem Verständnis von Online-Nachrichten beeinflussen können. Solche Beeinflussungen stellen insbesondere dann ein Problem dar, wenn diejenigen, die sich online beteiligen, (extreme) Meinungen einseitig, emotional, faktisch fehlerhaft und in unhöflicher Weise äußern. Für Nutzerinnen und Nutzer von solchen sozial ergänzten Online-Nachrichten ergeben sich somit neue Herausforderungen. Eine bewusste und (medien)kompetente Nutzung von Informationen, die durch journalistische Laiinnen und Laien in einen Diskurs eingebracht werden, ist hierbei besonders hervorzuheben. Nur durch einen bewussten und kritischen Umgang mit den Meinungen der Anderen, können negative und unerwünschte Einflüsse verhindert werden. In Zeiten eines generellen Informationsüberangebotes können die Beiträge anderer Nutzerinnen und Nutzer aber auch positive Auswirkungen haben, uns bei der Auswahl von potenziell relevanten Nachrichtenartikeln unterstützen und uns neue Perspektiven und Sichtweisen auf Themen eröffnen.

Immer neue Formen von soLife of an online PR and social media agency in Bristol von Matthew Anderson via flickr (https://www.flickr.com/photos/montagecomms/4619016202/), cc (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/) zial ergänzter Online-Kommunikation werden in Zukunft entstehen. Wie reagieren wir, wenn uns Nachrichten in Zukunft noch stärker über soziale Netzwerke erreichen und nicht anonyme Nutzerinnen und Nutzer, sondern unsere Facebook-Freunde Nachrichtenartikel empfehlen, kommentieren und „liken“? Zukünftige Studien müssen die Effekte dieser spezifischen neuen Formen ergänzter Online-Kommunikation untersuchen und dabei unter anderem verstärkt ermitteln, ob Faktoren wie die Identifikation (Walther, DeAndrea, Kim & Anthony, 2010) mit bekannten oder unbekannten Anderen, die Online-Nachrichten mit Kommentaren oder soziale Informationen versehen, zu unterschiedlich starken Wirkungen führen.

Literaturverzeichnis

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