Zu Hause mit Kids – Tipps der Weltgesundheitsorganisation für familiäres Zusammensein in Zeiten von Corona

Schul- und Kitaschließungen im Zuge der Corona-Krise stellen viele Familien vor neue Herausforderungen. Die Weltgesundheitsorganisation hat sechs Tipps veröffentlicht, die Eltern dabei helfen können, das familiäre Zusammensein konstruktiv zu gestalten.

Wir haben Ihnen hier eine Kurzzusammenfassung zusammengestellt. Es lohnt sich, einen Blick in die ausführlichen Tipps der Weltgesundheitsorganisation zu werfen, welche unter folgendem Link in bunt gestalteten Informationsplakaten nachgelesen werden können: https://www.covid19parenting.com/german

child drawing1. Zeit zu zweit! 

Wenn mehrere Kinder im Haushalt wohnen, planen Sie (wenn möglich) Zeiten ein, in denen Sie sich gezielt mit nur einem Ihrer Kinder beschäftigen – auch wenn es nur 20 Minuten sind. Ihren Kindern kann diese besondere Zeit zu zweit das Gefühl geben, geliebt und sicher zu sein und gesehen zu werden. Achten Sie darauf, in diesen Zeiten Handys und Fernseher auszuschalten, sodass die gemeinsame Zeit eine „coronafreie Zeit“  ist.

2. Positiv bleiben!

Manchmal kann es schwer sein, in stressigen Situationen positiv zu bleiben – auch in der Kommunikation mit unseren Kindern. Dann rutscht schnell mal ein „Hör auf damit!“ heraus. Kindern fällt es oft leichter, Aufforderungen zu befolgen, die positiv formuliert sind. So können Sie „Mach‘ nicht so eine Unordnung!“ mit „Bitte räume deine Kleidung auf“ ersetzen und Ihr Kind dann loben, wenn Aufforderungen umgesetzt wurden. Achten Sie darauf, dass Sie mit ruhiger Stimme zu Ihrem Kind sprechen und dass Ihre Aufforderungen für Ihr Kind wirklich umsetzbar sind.

3. Struktur!

Für viele von uns bricht aufgrund der aktuellen Situation die alltägliche Struktur weg. Es ist hilfreich, neue Routinen in den Alltag zu Hause zu integrieren. Ein strukturierter Zeitplan für Aktivitäten, der auch Raum für Freizeit zulässt, kann Ihren Kindern ein Gefühl von Sicherheit bieten. Sie können Ihr Kind auch bei der Planung mit einbeziehen und es zum Beispiel seinen eigenen Stundenplan für Schulaufgaben erstellen lassen. Planen Sie auch Zeit für Sport und Bewegung ein. Beenden Sie den Tag positiv und loben Sie Ihr Kind für etwas, das es heute toll gemacht hat. Auch Hygienemaßnahmen können zur Routine werden: Während des Händewaschens kann für 20 Sekunden ein Lied gesungen werden –  und wie wäre es damit, auszuprobieren, wer es länger schafft, sich nichts ins Gesicht zu fassen?

4. Ruhig bleiben!

Schlechtes Benehmen ist ganz normal und kommt dann besonders häufig vor, wenn Ihr Kind müde oder hungrig ist, Angst hat oder gerade lernt, selbstständiger zu werden. Das kann Eltern oft wahnsinnig machen – besonders dann, wenn man den ganzen Tag zu Hause verbringt. Hier kann Folgendes helfen: (1) Umlenken! Lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Kinder weg von stressigen Situationen  und hin zu einer neuen Aktivität, wenn möglich, noch bevor schlechte Stimmung ausbricht. (2) Machen Sie eine Pause! Wird Ihnen der Stress zu viel, gönnen Sie sich 10 Sekunden Pause, in denen Sie langsam ein- und ausatmen. Danach können Sie ruhiger reagieren. (3) Seien Sie konsequent! Klare und realistische Konsequenzen zeigen Ihren Kindern auf, dass sie selbst verantwortlich für ihre Handlungen sind.

5. Nehmen Sie sich wichtig!

Die aktuelle Ausnahmesituation kann sehr stressig sein. Kümmern Sie sich deswegen auch besonders um sich selbst, sodass Sie Ihre Kinder optimal unterstützen können. Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht allein sind, denn viele Menschen haben gerade ganz ähnliche Sorgen. Suchen Sie sich eine Vertrauensperson, mit der Sie über Ängste sprechen können und hören Sie einander zu. Vermeiden Sie soziale Medien, die Panik oder Angst in Ihnen auslösen. Machen Sie Pausen, wann immer es Ihnen möglich ist – zum Beispiel, wenn Ihre Kinder schlafen. Erstellen Sie eine Liste mit Aktivitäten, die Ihnen guttun und die sie in Ihren Pausen tun können.

6. Sprechen Sie über COVID-19!

Seien Sie offen dafür, mit Ihren Kindern über die aktuelle Lage zu sprechen. Sehr wahrscheinlich ist Ihren Kindern sowieso schon etwas zu Ohren gekommen. Folgende Tipps können Ihnen im Gespräch helfen:  (1) Seien Sie offen und hören Sie Ihren Kindern zu! Stellen Sie offene Fragen und finden Sie heraus, was Ihre Kinder schon wissen! (2) Seien Sie ehrlich zu Ihren Kindern!  Sie kennen Ihre Kinder am besten und können deswegen einschätzen, wie viel Ihre Kinder verstehen und was Sie mit ihnen besprechen können. (3) Versichern Sie Ihren Kindern, dass Sie für sie da sind und geben Sie ihren Ängsten und Sorgen Raum! (4) Es ist vollkommen in Ordnung, zuzugeben, etwas nicht zu wissen. Sie können dann sagen: „Wir wissen es nicht, aber wir arbeiten daran….“ oder  „Ich weiß es nicht, ich denke aber, dass…“. (5) Erklären Sie Ihren Kindern, dass COVID-19 nichts damit zu tun hat, wie jemand aussieht oder woher jemand kommt. Vermitteln Sie Mitgefühl für Kranke und Helfer!

 

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